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Angestellte Schweiz / Employés Suisse

Tiefer Einschnitt bei Alstom Power - Angestellte Schweiz akzeptieren nicht, dass Schweiz am meisten bluten soll

Zürich (ots)

Für den Turbinenbauer Alstom Power kommt die Krise
erst jetzt. Wieder einmal sollen Angestellte in grossem Stil 
entlassen werden. Und wieder einmal sollen es proportional viel mehr 
Angestellte aus der Schweiz sein. Dagegen wehren sich die 
Angestellten Schweiz.
Leider wiederholt sich die Geschichte: Vor rund sieben Jahren 
schon kündigte Alstom Power einen massiven Stellenabbau an. Auch 
damals traf es die Schweiz überproportional. Das soll auch jetzt so 
kommen. Sind in Grossbritannien z. B. 500, in Deutschland 600 und in 
Frankreich, dem Heimatland des Alstom-Konzerns, nur gerade 200 
Stellenstreichungen geplant, sollen es in der Schweiz 750 sein. Am 
Standort Birr soll knapp die Hälfte der Belegschaft ihren 
Arbeitsplatz verlieren! Damit ist eine weitere Perle der einst 
stolzen Schweizer Maschinenindustrie akut gefährdet.
Es gibt keine guten Gründe für einen überproportionalen 
Stellenabbau in der Schweiz
Aus Sicht der Angestellten Schweiz dürften mehrere Gründe dazu 
beigetragen haben, dass der Abbau gerade in der Schweiz so massiv 
ausfallen soll:
-	Das liberale Kündigungsrecht unseres Landes macht einen Abbau von 
Arbeitsplätzen relativ leicht. Das ist ein Vorteil, wenn Stellen 
aufgebaut, klar aber ein Nachteil, wenn Arbeitsplätze abgebaut 
werden.
-	Die Schweiz hat im Gegensatz zu anderen Ländern nur winzige 
Konjunkturpakete geschnürt. Rächt sich das jetzt?
-	Der Schweizer Franken ist im Vergleich zum Euro sehr hoch. Hat das 
den Entscheid mit beeinflusst?
Für die Angestellten Schweiz ist klar, dass ein Stellenabbau nie 
aus solchen Gründen erfolgen darf. Wenn restrukturiert werden muss, 
dann genau dort, wo die Probleme akut sind und wo es klar 
Überkapazitäten gibt - und nicht dort, wo es am bequemsten geht! 
Mindestens aber muss das Prinzip einer gerechten proportionalen 
Verteilung angewendet werden.
Da Alstom in der Schweiz gut aufgestellt ist und produktiv und 
rentabel arbeitet, akzeptieren die Angestellten Schweiz weder einen 
Stellenabbau in dem riesigen Ausmass, noch einen überproportionalen 
Stellenabbau an den Standorten Birr und Baden. Der Verband, der bei 
Alstom am meisten Angestellte vertritt, wird für den Erhalt möglichst
vieler Stellen sowie für eine faire Verteilung des Stellenabbaus 
kämpfen.
Forderungen der Angestellten Schweiz
Die Angestellten Schweiz stellen folgende Forderungen:
-	Die Führung von Alstom muss gründlich prüfen, wo genau ein 
Stellenabbau Sinn macht und wo nicht. Wenn Alstom zu viel und am 
falschen Ort abbaut, schneidet sich der Konzern nämlich ins eigene 
Fleisch!
-	Die Arbeitnehmerorganisationen, insbesondere der Europäische 
Betriebsrat, aber auch die Arbeitnehmervertreter der einzelnen 
Länder, sollen in diesen Prozess einbezogen werden. Im Jahr 2004 
haben die Mitarbeitenden der Alstom in der Schweiz an einer 
Zukunftswerkstatt nützliche Vorschläge zur Sicherung des Standorts 
erarbeitet. Diese sind eine sehr gute Grundlage auch für die kommende
Restrukturierung.
-	Alstom muss prüfen, wie weit die aktuelle Krise mit Kurzarbeit 
überbrückt werden kann. In anderen Unternehmen hat sich dieses 
Instrument in den letzten zwei Jahren sehr gut bewährt.
-	Für Schweizer Betroffene soll ein Sozialplan erarbeitet werden, der
die Schweizer Angestellten den europäischen gleichstellt. Wenn immer 
möglich soll es zu keinen Entlassungen in die Arbeitslosigkeit 
kommen.
Bundesrat Schneider-Ammann soll sich für Werkplatz Schweiz 
einsetzen und das Schweizer Recht an europäische Mitwirkungsverfahren
anpassen
Die Schweiz ist in der glücklichen Lage, seit kurzem einen 
Volkswirtschaftsminister zu haben, der sich als Präsident der 
Swissmem und Unternehmer immer für den Werkplatz Schweiz eingesetzt 
hat. Die Angestellten Schweiz fordern Bundesrat Schneider-Ammann auf,
sich nun auch als Politiker aktiv für den Standort Schweiz der Alstom
stark zu machen - wie dies 2003 schon der damalige Bundesrat Deiss 
getan hat. Das Schweizer Mitwirkungsrecht soll mit der entsprechenden
EU-Richtlinie in Einklang gebracht werden.
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste 
Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und 
Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 24 000 Angestellte sind
Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der 
beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und 
VSAC (Chemie, gegründet 1993).
Weitere Infos zu den Angestellten Schweiz: www.angestellte.ch.

Kontakt:

Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Natel 079 621 08
19

Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, Natel 076 443 40
40

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