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Schweizerischer Bauernverband

Keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht

Brugg (ots)

Anhaltender Preisdruck und steigende Kosten: Die
wirtschaftliche Situation der Bauernfamilien hat sich im letzten 
Jahr verschlechtert. Der Jahresarbeitsverdienst je 
Familienarbeitskraft sank um 2.3 Prozent auf 38’800 Franken. Der 
Schweizerische Bauernverband (SBV) fordert die Berücksichtigung 
seiner Anliegen im Rahmen der AP 2011. Ebenfalls will er die 
Diskussion der landwirtschaftlichen Einkommen durch die Verwendung 
korrekter Parameter versachlichen.
Die provisorischen Ergebnisse der Zentralen Auswertung von 
Buchhaltungsdaten 2005 der Agroscope FAT Tänikon, der 
Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und 
Landtechnik, sind nicht überraschend. Der Jahresarbeitsverdienst je 
Familienarbeitskraft sank gemäss FAT um 2.3% auf 38'800 Franken 
(gewichteter Mittelwert). Die Einkommen der Landwirtschaft sind im 
Vergleich zu jenen in den übrigen Wirtschaftszweigen sehr tief und 
die Kluft wird stetig breiter. Für den SBV besonders 
besorgniserregend sind die steigenden Fremdkosten. Dies obwohl die 
innerlandwirtschaftlichen Produktionsmittel wie beispielsweise die 
Raufuttermittel tiefer bewertet wurden. Auf der anderen Seite sinken 
die Produzentenpreise und damit die Wertschöpfung. Vor allem die 
Preise bei der Milch, den Schweinen und dem Getreide entwickelten 
sich negativ und konnten nur auf Einzelbetrieben und nur teilweise 
durch Produktivitätssteigerungen kompensiert werden.
Das Sprichwort "Den Letzten beissen die Hunde" bewahrheitet sich 
einmal mehr. Diesen Eindruck bestärken die jüngsten Ereignisse. So 
wurden die Hauptanliegen des SBV bezüglich der AP 2011 vom Bundesrat 
einfach ignoriert. Auf der anderen Seite konnten grosse Schweizer 
Nahrungsmittelfirmen Gewinnsteigerungen verkünden. Die 
Bauernfamilien werden immer mehr von der Entwicklung der übrigen 
Wirtschaft abgekoppelt. Als sehr störend empfindet der SBV auch die 
Verwendung statistisch nicht korrekter Parameter zur Berechnung des 
landwirtschaftlichen Einkommens. So rechnet die Agroscope FAT mit 
gewichteten Mittelwerten statt mit dem statistisch richtigen 
Medianwert. Der Medianwert des Jahresarbeitsverdienstes je 
Familienarbeitskraft ist jene Grösse, die mit den vom Bundesamt für 
Statistik erfassten nichtlandwirtschaftlichen Löhnen am Besten 
vergleichbar ist. Er liegt rund 3000 Franken unter dem Mittelwert. 
Der SBV fordert die Agroscope FAT auf, in ihren künftigen 
Publikationen neben gewichteten Mittelwerten auch die statistisch 
korrekten Medianwerte zu verwenden, wie es das Bundesamt für 
Statistik ebenfalls macht.
Die wirtschaftliche Lage vieler Landwirtschaftsbetriebe ist 
kritisch. Der SBV hat in seinen Publikationen des vergangenen Jahres 
und auch der Stellungnahme zur AP 2011 aufgezeigt, in welchen 
Bereichen der grösste Handlungsbedarf besteht. In Anbetracht der 
Entwicklung der aktuellen Einkommenszahlen bei den Bauernfamilien 
erwartet er, dass Politik und Verwaltung den Kopf aus dem Sand 
ziehen und aktiv werden!
Rückfragen:
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 40, 
Mobile 079 219 32 33
Urs Schneider, Stv. Direktor SBV, Tel. 056 462 52 01, 
Mobile 079 438 97 17
Sandra Helfenstein, Mediensprecherin SBV, Tel. 056 462 52 21, 
Mobile 079 826 89 75

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