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Nach Schiffsunglück mit 14'000 toten Schafen: Neuer Bericht deckt schwere Mängel bei Lebendtiertransporten in Rumänien auf

Nach Schiffsunglück mit 14'000 toten Schafen: Neuer Bericht deckt schwere Mängel bei Lebendtiertransporten in Rumänien auf
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Nach Schiffsunglück mit 14'000 toten Schafen: Neuer Bericht deckt schwere Mängel bei Lebendtiertransporten in Rumänien auf

VIER PFOTEN fordert strengere Kontrollen und die lückenlose Durchsetzung der EU-Transportbestimmungen durch die EU-Kommission

Zürich, 29. April 2020 - Ein von der EU-Kommission veröffentlichter neuer Bericht über Lebendtiertransporte in Rumänien deckt gravierende Mängel im Tierschutz auf. Tiere wurden nicht ordnungsgemäss untersucht, Berichte sind mangelhaft und es wurde nicht genügend kompetentes Personal zur Verfügung gestellt - all das weist darauf hin, dass Rumänien die EU-Transportbestimmungen nur unzureichend erfüllt.

Erst kürzlich hat die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN 180 Schafe in Rumänien gerettet, nachdem ihr Transportschiff gekentert war und über 14'000 Schafe starben - ein tragischer Unfall, der hätte verhindert werden können. Eine sofortige, lückenlose Durchsetzung sowie strenge Kontrollen und Vorschriften sind für Lebendtiertransporte innerhalb der EU und in Drittländer längst überfällig. VIER PFOTEN fordert die EU-Kommission auf, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien einzuleiten. Weiter muss die Kommission endlich auf ein Ende von Lebendtiertransporten hinarbeiten.

Der Bericht zeigt, dass die zuständige Behörde im Land es versäumte, die Amtstierärzte beim Überprüfen der umgesetzten Anforderungen ausreichend zu unterstützen. Generell fehlen diverse Aufzeichnungen im Kontrollsystem, unter anderem darüber, dass eingetroffene Tiere vor der Weiterreise auf ihre Transportfähigkeit untersucht wurden. "Der Bericht zeigt deutlich, dass Rumänien die EU-Transportbestimmungen missachtet. Tiere dürfen demnach in keiner Weise transportiert werden, die zu Verletzungen oder unnötigem Leid führen kann. Es ist offensichtlich, dass die Tiere nicht ausreichend geschützt sind. Die EU-Kommission muss Rumänien nun zur Verantwortung ziehen, indem sie ein Vertragsverletzungsverfahren einleitet. Sie muss ausserdem auf ein Ende der Lebendtiertransporte hinarbeiten, um künftige Unfälle und unzumutbares Leid zu verhindern", sagt Martina Stephany, Direktorin der Abteilung für Nutztiere bei VIER PFOTEN.

Tausende Schafe sterben auf gekentertem Transportschiff

Im November 2019 kenterte ein Transportschiff mit 14'000 Schafen auf dem Weg von Rumänien nach Saudi Arabien nahe der rumänischen Küste. Die meisten Schafe starben dabei. VIER PFOTEN und ihre rumänische Partnerorganisation ARCA konnten in einem Wettlauf gegen die Zeit jedoch 254 Tiere retten, von denen am Ende 180 überlebten. Anfang 2020 übernahm VIER PFOTEN die überlebenden Schafe in ihre Obhut und brachte sie auf einer speziell umgebauten Pferdefarm nördlich von Bukarest unter. "Die Schafe wurden untersucht und entsprechend behandelt, und unser Team vor Ort führt weiterhin alle notwendigen Behandlungen durch, damit es den Tieren gut geht. Sie können sich von den Strapazen der letzten Monate erholen. Ihnen geht es mittlerweile wieder gut, aber Millionen von Nutztieren leiden weiterhin bei Lebendtiertransporten", sagt Stephany. VIER PFOTEN arbeitet mit den rumänischen Behörden an einer langfristigen Unterbringung für die Schafe.

EU-Transportvorschriften müssen Tierschutz berücksichtigen

Das mangelhafte Abschneiden von Rumänien in dem neuen Bericht kommt für VIER PFOTEN nicht überraschend, insbesondere angesichts der jüngsten Schiffstragödie. Die EU-Behörden müssen die massiven Tierschutzprobleme, die bei Lebendtiertransporten auftreten, verhindern. Jedes Jahr werden mehr als drei Millionen lebende Tiere aus der EU in Drittländer transportiert. VIER PFOTEN fordert Rumänien auf, sich an seine Ankündigung zu halten und auf einen Transport von Fleisch anstelle von lebenden Tieren hinzuarbeiten. Alle anderen EU-Mitgliedstaaten und europäischen Institutionen sollten diese Umstellung ebenfalls vornehmen. VIER PFOTEN sieht darin die einzige Alternative, bei der unnötiges Leid verhindert werden kann. Parallel dazu sollen die Länder in nachhaltige Lösungen investieren. Eine Begrenzung der Transportdauer lebender Tiere auf maximal acht Stunden, mehr unangekündigte Kontrollen und strengere Sanktionen für Verstösse können das Leiden von Tieren während Lebendtransporten reduzieren.

Über VIER PFOTEN

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Dieses Jahr feiert VIER PFOTEN 20-jähriges Jubiläum in der Schweiz. Im Fokus der 1988 von Heli Dungler in Wien gegründeten Organisation stehen Streunerhunde und -katzen sowie Nutz-, Heim- und Wildtiere aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristigen Schutz für leidende Tiere. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch

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