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KfW

Drittes Quartal 2016: Starke Nachfrage nach KfW-Förderung in Deutschland

Main (ots)

   - Mit 54,6 Mrd. EUR erneut starkes Fördervolumen
   - Inländische Förderung um 6 % höher als Vorjahr
   - Internationale Finanzierungen nach Ausnahmejahr 2015 bei 13,2 
     Mrd. EUR
   - Konzerngewinn mit 1,3 Mrd. EUR über Erwartung
   - Fortschritte in der Digitalisierung

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten neun Monaten 2016 ein Fördervolumen von insgesamt 54,6 Mrd. EUR verzeichnet (Vorjahreszeitraum 59,5 Mrd. EUR, -8,2 %). Die inländische Förderung erreichte in diesem Zeitraum ein hohes Zusagevolumen von 40,8 Mrd. EUR (38,6 Mrd. EUR, +6 %) und konnte damit den Vorjahreswert um mehr als 2 Mrd. EUR übertreffen. Insbesondere die starke Nachfrage nach energieeffizientem Wohnraum sowie die Unternehmensinvestitionen in Energieeffizienzvorhaben haben zu diesem Anstieg beigetragen. Das Geschäftsvolumen der internationalen Finanzierungen der KfW ist auf 13,2 Mrd. EUR (20,3 Mrd. EUR, -35 %) zurückgegangen. Zu dieser Entwicklung führte hauptsächlich das Neuzusagevolumen der KfW IPEX-Bank mit 8,6 Mrd. EUR (16,3 Mrd. EUR, -47,1 %); die KfW IPEX-Bank hatte im Vorjahr, geprägt durch eine Kumulierung von Sondergeschäften und Marktentwicklungen, ein sehr hohes Zusagevolumen verzeichnet. Die Neuzusagen der DEG betrugen zum dritten Quartal 0,7 Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR, -9,8 %). Positiv beigetragen hingegen hat der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank mit 3,8 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR, +20,8 %).

"Die starke Nachfrage nach KfW-Förderung spiegelt die robuste Konjunktur in Deutschland wider. Das sind gute Nachrichten. Dennoch muss sich die deutsche Wirtschaft noch stärker den Herausforderungen der Digitalisierung stellen", sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW und betont zugleich, dass dies auch für eine Förderbank wie die KfW gelte.

Mit der Anbindung erster gewerblicher KfW-Produkte an die neue Fördermittelplattform "Bankdurchleitung Online 2.0" stellt die Mittelstandsbank der KfW den Zugang zum Förderkredit und die Zusammenarbeit mit den Finanzierungspartnern auf eine neue digitale Grundlage. Wie bei wohnwirtschaftlichen Produkten kann damit eine Förderbestätigung jetzt auch für erste gewerbliche Produkte innerhalb weniger Sekunden online erfolgen. Die digitale Förderkreditzusage wird zunächst von der Deutschen Bank und der Postbank für den "KfW-Unternehmerkredit" sowie das "ERP-Regionalförderprogramm" umgesetzt. Weitere gewerbliche Produkte und Finanzierungspartner folgen in 2017.

Im Juni 2016 hat die KfW außerdem das Zuschussportal eingeführt, über das Zuschüsse digital, einfach und schnell beantragt werden können. Für das erste KfW-Produkt "Energieeffizient Sanieren - Investitionszuschuss" können private Bauherren ihren Förderantrag nun online bei der KfW stellen und erhalten innerhalb weniger Augenblicke ihre Förderzusage.

Zudem hat die KfW im September 2016 in ihren neuen Frankfurter Räumlichkeiten ein Innovationlab eröffnet. Von dort werden unter Leitung eines Chief Digital Officers digitale Projekte in allen Teilen der Bank begleitet.

Mit einem Konzerngewinn von 1.348 Mio. EUR (1.730 Mio. EUR) hat sich die Ertragslage zwar, wie prognostiziert, gegenüber dem Vorjahr rückläufig entwickelt, bewegt sich aber dennoch oberhalb der Erwartungen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf das durch positive Sondereffekte beeinflusste Bewertungsergebnis sowie auf die im aktuellen Niedrigzinsumfeld rückläufigen Belastungen aus der Förderung zurückzuführen.

"Auch im dritten Quartal hat sich das Ergebnis der KfW weiter positiv entwickelt. Hierbei profitiert die KfW auch in diesem Jahr von verschiedenen Sondereffekten. Für das Gesamtjahr erwarten wir ein gegenüber 2015 rückläufiges, aber dennoch überdurchschnittliches Ergebnis", sagt Dr. Schröder.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderleistung) beläuft sich auf 1.458 Mio. EUR (1.510 Mio. EUR). Dabei stellt der Zinsüberschuss (vor Förderleistung) in Höhe von 2.080 Mio. EUR (2.106 Mio. EUR) auf Basis der weiterhin guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW unverändert die wesentliche Ertragsquelle dar.

Die erbrachte Förderleistung - im Wesentlichen Zinsverbilligungen aus dem Neugeschäft 2016 - liegt mit 136 Mio. EUR aufgrund des im aktuellen Zinsumfeld weiterhin geringen Verbilligungsspielraums deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (243 Mio. EUR).

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat die Ertragslage moderat mit 77 Mio. EUR (+37 Mio. EUR) belastet. Hierbei wurde der Wertberichtigungsbedarf, der insbesondere in den Geschäftsfeldern Export- und Projektfinanzierung sowie Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer zu verzeichnen war, durch positive Sondereffekte in Form von Eingängen auf bereits abgeschriebene Forderungen größtenteils kompensiert.

Das Beteiligungs- und Wertpapierergebnis in Höhe von 42 Mio. EUR (165 Mio. EUR) ist vor allem auf das Beteiligungsergebnis der DEG zurückzuführen.

Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten, die in geschlossenen Risikopositionen ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, haben die Ertragslage mit 43 Mio. EUR (+187 Mio. EUR) belastet.

Die Bilanzsumme liegt mit 497,2 Mrd. EUR leicht unter dem Niveau des 31.12.2015 (503,0 Mrd. EUR).

Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns haben sich im dritten Quartal stabil entwickelt. Die Gesamtkapitalquote beträgt bei sinngemäßer Anwendung des IRBA 21,7 % (30.06.2016: 21,5 %). Seit Jahresbeginn unterliegt die KfW der aufsichtsrechtlichen Meldepflicht für Kapitalquoten. Bis zur angestrebten aufsichtsrechtlichen Zulassung zum IRBA meldet die KfW an die Bankaufsichtsbehörden gemäß Kreditrisikostandardansatz (KSA), auf dessen Basis die Gesamtkapitalquote zum 30.09.2016 bei 14,7 % (30.06.2016: 14,7 %) liegt.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäft der Mittelstandsbank liegt mit 15,3 Mrd. EUR auf dem Vorjahresniveau (15,4 Mrd. EUR). Damit zeigt sich die Nachfrage nach gewerblichen Förderkrediten trotz weiterhin erschwerter Rahmenbedingungen (globale Unsicherheitsfaktoren wie Auswirkungen des Brexit, moderate Konjunkturerwartungen in Europa, verlangsamtes Exportwachstum) erfreulich stabil.

Mit einem Zusagevolumen von 7,8 Mrd. EUR (6,9 Mrd. EUR) konnte im Förderschwerpunkt Umwelt/Energie das Vorjahresniveau deutlich übertroffen werden. Haupttreiber ist das in 2015 neu ausgerichtete KfW-Energieeffizienzprogramm mit einem Anstieg auf 3,9 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR). Die Förderung Erneuerbarer Energien ist mit 3,1 Mrd. EUR leicht rückläufig (3,4 Mrd. EUR).

Im Bereich Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung liegt das Zusagevolumen mit 7,1 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (8,1 Mrd. EUR). Der Grund hierfür ist die rückläufige Entwicklung im KfW-Unternehmerkredit (4,1 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum: 5,0 Mrd. EUR). Die Gründungsfinanzierung entwickelt sich mit 2,5 Mrd. EUR weiterhin positiv und liegt damit nahezu auf dem bereits sehr starken Vorjahresniveau (2,7 Mrd. EUR).

Die Förderung im Bereich Innovation zeigt sich gegenüber dem Vorjahr stabil (0,4 Mrd. EUR; wie im Vorjahreszeitraum).

Im Geschäftsfeld Kommunal- und Privatkundenbank/Kreditinstitute wurde im dritten Quartal 2016 ein Fördervolumen von 25,4 Mrd. EUR (23,2 Mrd. EUR) zugesagt. Starke Zuwächse verzeichneten die Programme Energieeffizient Bauen und Sanieren und Individualfinanzierung Banken.

Beflügelt von der robusten Baukonjunktur markierte der Bereich Wohnen mit einem Neuzusagevolumen über 15,2 Mrd. EUR (12,9 Mrd. EUR) einen neuen Höchststand. Die kräftigsten Impulse gingen dabei von den Programmen Energieeffizient Bauen und Sanieren aus, in denen Investitionen in den energetisch hochwertigen Neubau und die energieeffiziente Sanierung von Bestandsimmobilien gefördert werden.

Der Bereich Infrastrukturfinanzierung verzeichnete mit 3,3 Mrd. EUR (3,4 Mrd. EUR) eine stabile Zusageentwicklung. Darin enthalten sind 480 Mio. EUR für die Sonderfazilität "Flüchtlingsunterkünfte", mit der die KfW den Kommunen Anfang dieses Jahres nochmals zinslose Darlehen zur Verfügung stellte.

Im Förderschwerpunkt Bildung ist die Nachfrage mit 1,6 Mrd. EUR (1,9 Mrd. EUR) leicht zurückgegangen.

Mit einem Zusagevolumen über 1,8 Mrd. EUR (0,9 Mrd. EUR) leistete auch der Förderschwerpunkt Individualfinanzierung Banken einen wesentlichen Beitrag zu dem sehr erfolgreichen Ergebnis. Deutliche Zuwächse wurden hier bei den Programmen zur Unterstützung von Leasinginvestitionsfinanzierungen über Globaldarlehen sowie bei der Refinanzierung bundesgedeckter Exportkredite erzielt.

Rückläufig war, aufgrund von Vorzieheffekten im Vorjahr, hingegen das Zusagevolumen in der Allgemeinen Refinanzierung für Landesförderinstitute mit 3,5 Mrd. EUR (4,1 Mrd. EUR).

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das die KfW IPEX-Bank verantwortet, wurde Neugeschäft in Höhe von 8,6 Mrd. EUR (16,3 Mrd. EUR) zugesagt. Wie bereits in den beiden Vorquartalen lag das Zusagevolumen damit weiter deutlich unter dem Niveau des Ausnahmejahres 2015, in dem eine Kumulierung von Sondergeschäften und Marktentwicklungen zu einer Überzeichnung des Neugeschäftsvolumens geführt hatte. Mit einigen größeren Finanzierungsabschlüssen, die für das vierte Quartal erwartet werden, dürfte sich das Zusagevolumen zum Jahresende in etwa wieder auf dem Niveau der Vorjahre bewegen. Im Einzelnen trug die Sparte Energie und Umwelt in einem schwierigen Marktumfeld 2,1 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR) zum Zusagevolumen bei, gefolgt von den Sparten Finanzinstitutionen und Trade Finance mit 1,5 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR) sowie Luftfahrt und Schienenverkehr mit 1,3 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 4,5 Mrd. EUR (4,0 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat sein Zusagevolumen zum dritten Quartal 2016 mit 3,8 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR) weiter steigern können. Knapp die Hälfte der Zusagen ging an Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien, ein weiteres Viertel unterstützte Programme und Projekte in Afrika und dem Nahen Osten. Insgesamt kamen davon 54 % dem Klima- und Umweltschutz zugute. In einem herausfordernden Marktumfeld sagte die DEG zum 30.09.2016 für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern 736 Mio. EUR (816 Mio. EUR) zu. Für deutsche Unternehmen, einem strategischen Schwerpunkt, sagte die DEG erfreuliche 151 Mio. EUR (119 Mio. EUR) zu. Finanzierungen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft konnten mit 103 Mio. EUR mehr als verdoppelt werden (45 Mio. EUR). 282 Mio. EUR des Neugeschäfts entfielen auf Vorhaben in Asien (257 Mio. EUR).

Im Geschäftsfeld Finanzmärkte lag das Fördervolumen per 30.09.2016 bei 711 Mio. EUR. Davon entfielen rund 75 % auf Investitionen in Verbriefungstransaktionen im Bereich der kapitalmarktorientierten Mittelstandsförderung. Investitionen im Rahmen des Green-Bond-Portfolios zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten trugen etwa ein Viertel zum Fördervolumen bei.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes über die internationalen Kapitalmärkte hat die KfW in den ersten neun Monaten langfristige Mittel im Gegenwert von 61,1 Mrd. EUR aufgenommen. Neben den beiden Hauptwährungen Euro und US-Dollar (per 30.09. Anteil 38 % und 46 % am Gesamtvolumen) wurden Anleihen in elf weiteren Währungen emittiert, darunter ist das britische Pfund die drittstärkste Währung (per 30.09. Anteil 8 %). Für das Gesamtjahr ist eine Mittelaufnahme von insgesamt 70-75 Mrd. EUR vorgesehen.

** Die vollständige Presseerklärung mit der tabellarische Übersicht der Geschäftszahlen finden Sie unter www.kfw.de.

Service: Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht auf www.kfw.de/geschaeftszahlen zum Download bereit.

Kontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind.
Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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