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hotelleriesuisse

hotelleriesuisse will Deregulierung, Liberalisierung und Öffnungspolitik

Bern (ots)

Der Unternehmerverband der Schweizer Hoteliers
stellte heute seine Agenda für eine wettbewerbsfähige Schweizer
Hotellerie der Öffentlichkeit vor. Als standortgebundene
Exportindustrie leidet die Schweizer Hotellerie besonders unter den
hohen Kosten und Preisen in unserem Land. Als Rezept gegen diese
Problematik, die auf übermässige Regulierung, Abschottung und
Protektionismus zurückzuführen ist, empfiehlt hotelleriesuisse eine
kompromisslose Deregulierung, Liberalisierung und Öffnungspolitik.
Heute präsentierte hotelleriesuisse in Bern ihr wirtschafts- und
tourismuspolitisches Leitbild, das die wichtigsten politischen
Forderungen des Verbandes für die kommende Legislaturperiode
2007-2011 festhält. Das Leitbild wurde im Zuge der strategischen
Neupositionierung von hotelleriesuisse als Vertreterin der
zukunftsorientierten Schweizer Hotellerie erarbeitet. Der wichtigste
Beweggrund, erstmals ein wirtschafts- und tourismuspolitisches
Leitbild zu erstellen, war, im Hinblick auf die National- und
Ständeratswahlen im Oktober dieses Jahres die politische
Marschrichtung des Verbandes für die nächsten vier Jahre zu
definieren.
hotelleriesuisse engagiert sich dafür, dass der weltweit am
schnellsten wachsende Wirtschaftszweig Tourismus auch in der Schweiz
floriert. Gäste aus aller Welt sollen unser Land besuchen und kennen
lernen. Sei es, um ihren Urlaub zu verbringen, Geschäfte zu tätigen
oder an einem Kongress teilzunehmen. Denn all diese Aktivitäten
tragen dazu bei, in der Schweiz zukunftsfähige Arbeitsplätze und
damit Wohlstand zu schaffen.
Hochpreisinsel Schweiz schadet Tourismus und Hotellerie
Ganz oben auf der politischen Agenda von hotelleriesuisse steht
der Kampf gegen die hohen Preise und Kosten in der Schweiz, denn für
die standortgebundene Exportbranche Tourismus stellen diese das
grösste Hemmnis für das Wachstum dar. Da die überhöhten Preise und
Kosten auf übermässige Regulierung und Abschottung zurückzuführen
sind, sieht hotelleriesuisse in einer konsequenten Liberalisierung
und Öffnungspolitik die wirksamsten Instrumente zur Bekämpfung dieses
Missstandes.
Dabei haben sich die folgenden sechs vorrangigen Handlungsfelder
herauskristallisiert:
- Aussenwirtschaftliche Öffnung
- Binnenwirtschaftliche Liberalisierung
- Wachstumsfreundliche Finanz- und Steuerpolitik
- Wettbewerbsfreundliche Arbeitsmarktpolitik und faire
  Sozialpartnerschaft
- Zukunftsfähige Bildungspolitik
- Marktgerechte tourismuspolitische Instrumente
Klare Prioritäten für 2007
Basierend auf dem wirtschafts- und tourismuspolitischen Leitbild
stellte hotelleriesuisse auch die Schwerpunkte der politischen Arbeit
für das laufende Jahr vor. Neben den tourismuspolitischen
Instrumenten Landeswerbung und Innovationsförderung, deren
Finanzierungen Ende 2007 auslaufen, stehen dabei Liberalisierungen in
der Agrarpolitik, ein mögliches Freihandelsabkommen mit der
Europäischen Union (EU) im Bereich Agrargüter und Nahrungsmittel, die
beiden handelstechnischen Dossiers Cassis de Dijon und
Parallelimporte sowie die dringend notwendige Revision der
Mehrwertsteuergesetzgebung im Vordergrund.
Tourismuswerbung und Innovation nützen der ganzen Volkswirtschaft
Im Bereich tourismuspolitische Instrumente stehen 2007 die
Koordination der Landeswerbung - und damit auch die Weiterführung des
Bundesbeitrags an Schweiz Tourismus - sowie die Sicherung der
zukünftigen Finanzierung von innotour, dem
Innovationsförderungsprogramm des Bundes für die Tourismusbranche, im
Zentrum der Anstrengungen des Verbandes. Beide Instrumente wirken
sich weit über Hotellerie und Tourismus Gewinn bringend aus: So haben
Studien bereits mehrfach nachgewiesen, dass bei einer Mehrheit der
ausländischen Investoren und der Ansiedlungen neuer Unternehmen aus
dem Ausland ein Ferienaufenthalt am Anfang der geschäftlichen
Tätigkeit in der Schweiz stand. Auch hinsichtlich der
Innovationsförderung im Tourismus sieht die gesamtökonomische Bilanz
klar positiv aus: Durch die überdurchschnittliche Vernetzung mit
anderen Branchen und die ausgeprägte regionale Diversifizierung geben
Innovationen im Tourismus überproportional oft Impulse in anderen
Wirtschaftszweigen.
Agrarpolitik 2011 ohne Abstriche durchziehen
Der Tourismus und die Landwirtschaft sind auf vielfältige Art und
Weise miteinander verflochten. hotelleriesuisse befürwortet die
generelle Stossrichtung der Agrarpolitik 2011, spricht sich jedoch
für konsequentere Anpassungen aus. Gerade im Hinblick auf die
internationalen Entwicklungen ist es unerlässlich, dem
landwirtschaftlichen Sektor zu professionellen und international
wettbewerbsfähigen Strukturen zu verhelfen und auch
Liberalisierungsschritte bei den vor- und nachgelagerten Bereichen
vorzunehmen. Die Tendenz zu grösseren Betriebseinheiten sollte dabei
ebenso unterstützt werden wie die Produktion qualitativ hochstehender
und innovativer regionaler Erzeugnisse. Ausserdem unterstützt der
Verband die Zulassung von Parallelimporten im Agrarsektor, da diese
sich kostendämpfend auf das Preisniveau der Nahrungsmittel auswirken.
Agrar-Freihandel mit der EU befürwortet
Die Exportbranche Hotellerie profitiert, direkt oder indirekt, von
einem konsequenten Öffnungskurs in der Aussenwirtschaftspolitik;
deshalb unterstützt hotelleriesuisse das Vorhaben, mit der EU ein
Freihandelsabkommen im Bereich Agrargüter und Nahrungsmittel
abzuschliessen. Konkret wird das Sparpotenzial beim Warenaufwand der
in Schweizer Hotelküchen verarbeiteten Nahrungsmittel auf insgesamt
jährlich rund eine halbe Milliarde Schweizer Franken geschätzt. Im
Vergleich zur österreichischen Konkurrenz bezahlt ein Schweizer
Hotelier heute nämlich ca. 60% höhere Preise für Fleisch und Gemüse.
Konsequenter und umgehender Abbau teurer technischer
Handelshemmnisse
Sowohl die Einführung des Cassis-de-Dijon-Prinzips wie die
grundsätzliche Zulassung von Parallelimporten haben einen Abbau von
preistreibenden Schweizer Sondervorschriften und damit reale
Kostensenkungen zur Folge, die sich auch auf die Hotellerie Gewinn
bringend auswirken. Gerade die Schweizer Deklarationsvorschriften,
die es beispielsweise verunmöglichen, hierzulande ein "Sahne"
enthaltendes Milchprodukt zu verkaufen - denn nur der Begriff "Rahm"
gilt in der Schweiz als zulässig, womit eine teure Umetikettierung
unumgänglich wird - sind in einer globalisierten Welt anachronistisch
und stiften übrigens keinen Nutzen. Diese Regelungen bedürfen daher
der dringenden Angleichung an die Usanzen des mit Abstand wichtigsten
Handelspartners der Schweiz, der Europäischen Union. Auch das Verbot
von Parallelimporten für Produkte mit patentierten Bestandteilen, die
den Marktmechanismen unterworfen sind, wovon patentierte Medikamente
mit hohen Forschungskosten ausdrücklich ausgeschlossen werden sollen,
nützt nur einigen wenigen Alleinimporteuren und schadet vielen,
nämlich den Konsumenten ganz allgemein, aber auch den Bezügern von
Vorprodukten und -leistungen. Beide müssen wegen der fehlenden
Konkurrenz für exakt dieselbe Ware in der Schweiz höhere Preise
bezahlen als im Ausland. Schätzungen des Preisüberwachers gehen davon
aus, dass die Schweiz so jährlich rund 30 Milliarden Schweizer
Franken ins Ausland verschenkt. Der Tourismus mit seiner grossen
Abhängigkeit von Vorleistungen wird dabei überproportional zur Kasse
gebeten.
Ja zum Einheitssatz bei der Mehrwertsteuer
Bei der in den nächsten Wochen erwarteten Revision der
Mehrwertsteuer wird sich hotelleriesuisse für eine radikale
Vereinfachung der Handhabung dieses über die Jahre immer
komplizierter gewordenen Regelwerks sowie einen möglichst tiefen
Einheitssatz für sämtliche Produkte und Dienstleistungen engagieren.
Letzteres jedoch unter der Bedingung, dass alle 25 Ausnahmen, die
heute existieren, aufgehoben werden und dass die Umstellung
fiskalquotenneutral, das heisst ohne Steuererhöhungen durch die
Hintertüre, erfolgt.
Der vollständige Text des wirtschafts- und tourismuspolitischen
Leitbildes von hotelleriesuisse kann auf www.hotelleriesuisse.ch,
Rubrik Politik heruntergeladen werden. Sämtliche Medieninformationen
finden sich im Mediacorner auf www.hotelleriesuisse.ch.

Kontakt:

hotelleriesuisse
Isabel Garcia
Leiterin Kommunikation, Image und Branding
Mobile: +41/79/652'85'19

Nora Fehr
Projektleiterin Kommunikation, Image und Branding
Tel.: +41/31/370'42'80
E-Mail: nora.fehr@hotelleriesuisse.ch

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