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GBI/SIB

Verhandlungen für einen neuen Maler/-innen- und Gipser/-innen-Vertrag abgebrochen - GBI will Vertrag kündigen und Friedenspflicht aufheben

Bern (ots)

Auch in einer weitern Verhandlungsrunde haben es die
Vertreter des Schweizerischen Maler- und Gipsermeisterverbandes
abgelehnt, ihr Versprechen auf Einführung einer echten
Frühpensionierung für ihre Angestellten zu halten. Im Gegenteil: Die
Arbeitgeberseite begleitete ihren Wortbruch zusätzlich mit
Forderungen, die auf ein Einfrieren bzw. auf eine Senkung der Löhne
hinauslaufen. Angesichts dieser unrealistischen Haltung der Maler-
und Gipsermeister sieht die Gewerkschaft Bau & Industrie GBI keinen
Verhandlungsspielraum und will den Ende März 04 auslaufenden Vertrag
kündigen und die Friedenspflicht aufheben.
Bei Abschluss des laufenden Vertrages hatten sich die Arbeitgeber
vertraglich verpflichtet, mit einer Expertenkommission bis September
2002 ein geeignetes Frühpensionierungsmodell auszuarbeiten und so
schnell wie möglich für allgemein verbindlich erklären zu lassen. Ab
dann wären die Arbeitgeber verpflichtet gewesen, pro Mitarbeiter und
Monat 45 Franken zur Vorfinanzierung einzubezahlen. Im Gegenzug
verzichteten die Gewerkschaften damals auf Reallohnerhöhungen, weil
ja die 45 Franken Vorfinanzierung als Lohnsummenanteil zu betrachten
waren. Doch die Arbeitgeber haben nie ernsthaft an der Ausarbeitung
dieses Modell mitgewirkt und folglich auch nie die 45 Franken
Vorfinanzierung auf die Seite gelegt, sondern in der eigenen Tasche
behalten. Dies ist ein eklatanter Wortbruch und Beschiss gegenüber
ihren Angestellten. Selbst jetzt, vier Monate vor Auslaufen des
geltenden Vertrages, sind die Arbeitgeber nicht bereit, endlich auf
ihr Versprechen einzugehen, sondern brüskieren ihre
Mitarbeiter/-innen zusätzlich, indem sie Forderungen stellen, die auf
ein Einfrieren bzw. eine Senkung der Löhne hinauslaufen.
Ganz anders verhielten sich da die Maler- und Gipsermeister in der
Romandie, welche diesen Sommer mit den Gewerkschaften einen neuen
Gesamtarbeitsvertrag abschlossen, die es den Maler/-innen und
Gipser/-innen in den Westschweizer Kantonen ab nächstem Jahr erlauben
wird, mit 62 in Rente zu gehen. Die Maler/-innen und Gipser/-innen in
der Deutschschweiz fragen sich zu recht, weshalb ihnen etwas
vorenthalten werden soll, das in der Romandie offensichtlich ohne
Probleme umsetzbar und finanzierbar ist.
Angesichts der sturen Haltung der Maler- und Gipsermeister sieht
die GBI keinen Verhandlungsspielraum mehr. Aus diesem Grund wurde
auch ein nächster Verhandlungstermin im Dezember gestrichen. Die GBI
wird einer Berufskonferenz (Branchenparlament) der Maler/-innen und
Gipser/-innen beantragen, den Gesamtarbeitsvertrag auf Ende März 2004
zu kündigen und die Friedenspflicht aufzuheben. Kampfmassnahmen sind
offensichtlich unerlässlich, um die Arbeitgeber an ihre
Verpflichtungen zu erinnern.

Kontakt:

Hansueli Scheidegger
Zentralsekretär GBI
Mobile: +41/79/441'74'35

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