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«Im Chat sprechen Krebsbetroffene offener über Tabuthemen»

«Im Chat sprechen Krebsbetroffene offener über Tabuthemen»
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Vor zehn Jahren weitete das Krebstelefon sein telefonisches Beratungsangebot auf den digitalen Raum aus und rief die «Cancerline» ins Leben – einen Live-Chat für Fragen rund ums Thema Krebs. Was sich ursprünglich nur an Jugendliche richtete, wurde schnell auch von Erwachsenen genutzt und ist mittlerweile zu einem wichtigen Pfeiler im Beratungsangebot der Krebsliga geworden. Denn manchen Menschen fällt schreiben leichter als telefonieren.

Hallo

Hallo, kann ich Dir irgendwie helfen?

ich weiss nicht... bin das erste mal hier.

Magst du mir ein wenig von Dir erzählen, was Dich gerade beschäftigt?

ich habe einwenig angst.. meine mutter hat mir erzählt das sie ein krebs im po hat...ich glaube sie muss sterben...

Mit diesem Dialog startete im Juni 2012 der erste Live-Chat der Krebsliga mit einem Jugendlichen. Seither hat sich die sogenannte Cancerline zu einem festen Beratungsangebot für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen entwickelt. Mittlerweile ist die Zahl der Beratungen im Chat auf über 2000 angestiegen. Mit ihrem breiten Fachwissen sind die Beraterinnen des Krebstelefons, die auch den Chat betreuen, eine verlässliche Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Krebs.

Kostenlose und anonyme Beratung in einem sicheren Rahmen

«Im anonymen Chat sprechen die Ratsuchenden Tabuthemen oft schneller an, als bei der telefonischen Beratung, beispielsweise die veränderte Sexualität nach einer Krebserkrankung. Auch Fragen zum Sterben kommen im Chat häufig vor», erzählt Anna Zahno, Leiterin der Krebstelefons. Themen, für die in der Sprechstunde im Spital oder in der ärztlichen Praxis oft kaum Zeit bleiben. «Wir setzen dort ein, wo offene Fragen oder Unsicherheiten meistens auftauchen: zuhause. Mit unserem niederschwelligen Angebot bieten wir Betroffenen und ihrem Umfeld einen sicheren Rahmen, in dem sie ihre Sorgen und Nöte teilen können und Antworten auf Fragen finden», sagt Zahno.

Zunehmende Nachfrage nach schriftlicher Beratung

Online-Angebote wie die Helpline (E-Mail-Beratung) und die Cancerline (Chat-Beratung) decken ein zunehmendes Bedürfnis in der Gesellschaft ab. Der Anteil der schriftlichen Beratungen beträgt beim Krebstelefon knapp 40 Prozent. Die Chats sind sehr zeitintensiv und beanspruchen die volle Aufmerksamkeit der Beraterinnen. Sie können trotz – oder gerade wegen – der anonymen Form oft sehr emotional, intensiv und fachlich dicht sein. Im Durchschnitt dauert ein Chat etwa 40 Minuten, lange Beratungen können jedoch bis anderthalb Stunden gehen.

Um besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jugendlichen und Erwachsenen eingehen zu können, besteht die Cancerline aus zwei verschiedenen Chaträumen: Einer richtet sich explizit an Kinder und Jugendliche, der andere ist für Erwachsene vorgesehen. Beide sind von Montag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr offen und bieten Live-Beratung auf Deutsch, Französisch und Italienisch an.

Die Beratungsdienste des Krebstelefons

Sprachen: D, F, I und E

Kontakt
Stefanie de Borba
Medienverantwortliche
Krebsliga Schweiz 
media@krebsliga.ch
T +41 31 389 93 31

Die Krebsliga berät, unterstützt und informiert Menschen mit Krebs und deren Angehörige. Sie setzt sich gezielt für Prävention und Früherkennung ein und fördert die unabhängige Krebsforschung. Als nationaler Verband besteht sie aus 18 kantonalen und regionalen Krebsligen sowie der Dachorganisation, der Krebsliga Schweiz. Sie ist eine vorwiegend durch Spenden finanzierte Organisation.

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