Alle Storys
Folgen
Keine Story von NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND mehr verpassen.

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

NATIONAL GEOGRAPHIC startet europäisches Tele-Archäologie-Projekt - Ziel: Herkunft des modernen Menschen und sein Verhältnis zum Neandertaler klären - Verbundprojekt von sieben europäischen Partner

Hamburg (ots)

Ein neues EU-Projekt soll erstmalig die
internationalen Forschungen über den Neandertaler zusammenführen und
im weltweit bisher grössten Forschungsverbund zu diesem Thema die
Herkunft und Entwicklung des modernen Menschen klären. Durch den
Einsatz moderner Medientechnologien wird die grösste digitale
Sammlung von Neandertalerfunden entstehen. Die Erkenntnisse von "The
Neanderthal Tools" (TNT) sollen auch einer breiten Öffentlichkeit im
"NATIONAL GEOGRAPHIC ArchChannel" präsentiert werden. Auf dieser
Website wird es ab 2005 neben umfangreichen Informationen zahlreiche
interaktive Module geben, die eine spielerische Zeitreise in die Welt
des Neandertalers ermöglichen. Parallel zu dieser Website sollen sich
Paläoanthropologen und Archäologen auf einer geschlossenen Plattform
über ihre Forschungen austauschen und zeitgleich an jedem beliebigen
Ort mit den Fundstücken arbeiten können. Für das Internetportal
"Nespos" werden die Bestände der Museen - Schädel, Zähne, Werkzeuge,
Artefakte - digitalisiert und die Inhalte der lokalen Datenbanken
vereint. Detailgenaue Abbildungen aller Fundstücke können die
Wissenschaftler dann in dreidimensionaler Darstellung am Computer
bearbeiten. Die europäischen Forschungsinstitute versprechen sich von
TNT einen Durchbruch in den Fragen über die Herkunft des modernen
Menschen und das Verschwinden des Neandertalers. Bis zum Jahr 2006,
dem 150. Jahrestag der Entdeckung des Neandertalers, soll das
TNT-Projekt abgeschlossen sein.
"Wie viel Neandertaler steckt noch in uns?" Antworten auf diese
Frage erhofft sich Klaus Liedtke, Chefredakteur von NATIONAL
GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND, von dem neuen EU-Projekt: "Ist der
Neandertaler der Vorgänger des Homo sapiens oder war er eine eigene
Menschenart, die vor etwa 27.000 Jahren verschwand?" Der NATIONAL
GEOGRAPHIC ArchChannel soll ein populäres Wissenschaftsportal werden,
das den aktuellen Stand der europäischen Forschung widerspiegelt:
"Jeder Nutzer ist eingeladen, die Welt der Neandertaler über das
Internet zu entdecken", sagt Liedtke.
"TNT verspricht der Forschung zwei grosse Vorteile: Die
Wissenschaftler können künftig die sorgsam gehüteten Teile der
Originalskelette untersuchen, ohne sie berühren oder transportieren
zu müssen. Und sie können mehr Material in kürzester Zeit
vergleichen, ohne die knappen Budgets ihrer Institute mit Reisekosten
zu belasten", erklärt Professor Gerd-Christian Weniger, Direktor des
Neanderthal Museums Mettmann. Weniger wird im TNT-Projekt mit seinem
Team alle verfügbaren Daten zu den deutschen Neandertaler-Fundplätzen
zusammenstellen und auch gemeinsam mit anderen Partnern die
wissenschaftlichen Anforderungen an die Datenbank formulieren.
"Bald wird es die grösste digitale Sammlung von Neandertalerfunden
in Europa geben", freut sich Pavel Mayer, Projektleiter TNT bei
ART+COM. "Damit erleichtern wir einem sehr viel grösseren
Forscherkreis den Zugang zu den Fundstücken." ART+COM ist ein
Unternehmen für Medientechnologie aus Berlin und Initiator von "The
Neanderthal Tools". Für die Datenbank werden Artefakte und Fossilien
nicht nur einheitlich katalogisiert, sondern auch über CT und 3-D
Oberflächenscans visualisiert. Ausserdem entwickelt ART+COM für die
über das Internet zugängliche Plattform Werkzeuge, die mit Methoden
visueller Simulation die graphische Reproduktion, Vermessung und
Begutachtung von Fundstücken ermöglichen.
"Die interaktive Medientechnologie eröffnet der europäischen
Forschungsgemeinschaft ganz neue Möglichkeiten", sagt Ian Pigott,
Projektmanager der EU für Informationstechnik. "Der Aufbau eines
grenzüberschreitenden Datenpools und die Integration neuer
bildgebender Verfahren in Kombination mit einer Website für die
breite Öffentlichkeit macht TNT einzigartig." Das Projekt TNT wird im
Rahmen des EU-Programms "Digicult" durchgeführt, das sich um die
Erforschung und den Erhalt der Kunst- und Kulturschätze Europas
mittels moderner Technologie bemüht.
Verantwortlich für die Organisation des Systems, in dem das
verstreute Wissen über den Neandertaler gebündelt werden soll, sind:
ART+COM, ein Unternehmen für interaktive Medientechnologie aus
Berlin, PXP Software Austria GmbH, ein e-Business Dienstleister aus
Österreich, das Hasso-Plattner-Institut aus Potsdam, das Königlich
Belgische Institut für Naturwissenschaften aus Brüssel, die
Universität Poitiers aus Frankreich, das Naturhistorische Museum
Kroatien und das Neanderthal Museum Mettmann. NATIONAL GEOGRAPHIC
DEUTSCHLAND berichtet exklusiv über die neuen wissenschaftlichen
Erkenntnisse und hat die redaktionelle Verantwortung für den
ArchChannel.
Weitere Informationen über "The Neanderthal Tools" gibt es auch im
Internet unter www.nationalgeographic.de/TNT.
Bildmaterial:
Bereits heute ist es möglich zu zeigen, wie ein Mensch unserer
Zeit als Neandertaler ausgesehen hätte. Dieses "wissenschaftliche
Experiment" haben wir mit Klaus Liedtke, Chefredakteur von NATIONAL
GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND, durchgeführt und können Ihnen dieses
"Vorher/Nachher"-Foto gerne zur Illustration zur Verfügung stellen.
Weiteres Bildmaterial über den Neandertaler sowie das Logo des
TNT-Projektes schicken wir Ihnen gerne per Mail oder ISDN zu. Oder
Sie laden sich die Meldung und das Bildmaterial von unserer Website
unter der Adresse www.nationalgeographic.de/php/presse herunter.

Kontakt:

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Anke Sinnigen
Kehrwieder 8
D-20457 Hamburg
Tel. +49/40/3703-5526
Fax +49/40/3703-5590
E-Mail: sinnigen.anke@ng-d.de

Weitere Storys: NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Weitere Storys: NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
  • 20.06.2004 – 10:00

    Urahn von Schlangen und Echsen in den Dolomiten entdeckt

    Hamburg (ots) - Ein neuer Fossilienfund in den Dolomiten gibt einen wichtigen Hinweis auf die evolutionsgeschichtliche Herkunft von Schlangen, Eidechsen und Leguanen. Das berichtet das Wissensmagazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Juli-Ausgabe (EVT 21.6.2004). Bei dem Fund handelt es sich um einen eidechsengrossen Saurier, der vor 240 Millionen Jahren in der Übergangszeit von Perm zu Trias lebte. Diese ...

  • 19.06.2004 – 11:00

    Fischers Fritze fischt viel

    Hamburg (ots) - Hobbyangler fangen nicht nur viele Fische, sie kurbeln auch die Wirtschaft an. Mit ihrem Hobby bringen die Freizeitangler jährlich 6,4 Milliarden Euro unters Volk und sichern damit etwa 52'000 Arbeitsplätze. Das zeigt eine Studie des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin. Wie das Wissensmagazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Juli-Ausgabe (EVT 21.6.2004) berichtet, gibt es in Deutschland mehr als drei Millionen Angler. ...