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The Institute of Cetacean Research

Walforschungsschiffe laufen wieder im Hafen ein

Tokio (ots-PRNewswire) -

Japans Walforschungsschiffe werden
voraussichtlich in der nächsten Woche in die japanischen Häfen
zurückkehren und damit das 14. Jahr des Forschungsprogramms in der
Antarktis abschliessen. "Wir freuen uns, die Flotte wieder zuhause
begrüssen zu dürfen. Die Forschung liefert uns wertvolle
Informationen für das Ressourcenmanagement in der Antarktis," sagte
der Director General des Institute of Cetacean Research, Dr. Seiji
Ohsumi.
"Noch nie wurden so viele Minkwale gesichtet wie im Rahmen des
diesjährigen Japan Antarctic Research Program (JARPA). Während die
antarktischen Minkwale normalerweise zahlreich im Bereich nahe der
Eiskante vorkommen, wurden in diesem Jahr auch grosse Bestände im
nördlichen Teil des Forschungsgebietes beobachtet." Laut Dr. Ohsumi
helfen diese Ergebnisse und die Resultate biologischer Analysen von
Proben dem Scientific Committee des IWC, den aktuellen antarktischen
Minkwalbestand zu erfassen.
"Japans Walforschungsprogramm und das Southern Ocean Whale and
Ecosystem Research Program (SOWER) des IWC sind die einzigen
langfristigen Walforschungsprogramme in der Antarktis. Diese
Programme ergänzen sich gegenseitig und sind erforderlich, um die
Veränderungen im antarktischen Ökosystem zu beobachten und eine
wissenschaftliche Basis für das Management der antarktischen
Ressourcen zu liefern," sagte Dr. Ohsumi.
Die japanische Regierung stellt die Forschungsschiffe, Forscher
und die Crew für das SOWER-Programm des IWC, dessen neueste
Ergebnisse anlässlich der diesjährigen IWC-Versammlung bekannt
gegeben werden.
Dr. Ohsumi bemerkte, dass das IWC im Jahr 1990 den antarktischen
Minkwalbestand auf 761.000 geschätzt und 1992 auf der Grundlage des
Revised Management Procedure berechnet habe, dass in den kommenden
einhundert Jahren jährlich 2.000 Wale aus dem Bestand entfernt werden
können, ohne den Bestand zu gefährden. "Unser Forschungsfang von 440
Tieren ist zweifelsohne gering und stellt keine Gefahr für den
Bestand dar."
Japans Walforschungsprogramm umfasst sowohl die
nicht-lebensvernichtende Forschung wie etwa die Bestandserfassung und
Gewebeentnahmen an lebenden Tieren als auch Forschungsmethoden, die
den Fang von Minkwalen erforderlich machen. Das Scientific Committee
der International Whaling Commission hat sowohl die Qualität als auch
die Quantität der aus diesem Programm erhaltenen Daten gelobt und
bemerkt, dass das Programm "beträchtliche Daten geliefert hat, die
unmittelbar für das Management relevant sein können."
"Während Gegner des nachhaltigen Walfangs unser Forschungsprogramm
als 'verschleierten kommerziellen Walfang' bezeichnen, ist das
Scientific Committee des IWC der Meinung, dass ausschliesslich
nicht-lebensvernichtende Forschungsmethoden kaum erfolgreich
Informationen über die Antarktis liefern können," sagte Dr. Ohsumi.
Dr. Ohsumi wiederholte ausserdem, dass die Nebenprodukte der
Forschung im Rahmen des Abkommens verarbeitet werden müssen. "Die
Tatsache, dass das Walfleisch verkauft wird, ist eine Vorschrift des
Walfangabkommens, um zu gewährleisten, dass keine Ressourcen
verschwendet werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Nebenprodukten
(Fleisch) werden verwendet, um die Forschungskosten zu reduzieren."
"Die Kritik an Japans Walforschungsprogramm, die sich auf
emotionale Gründe stützt, ignoriert sowohl Wissenschaft als auch
internationale Gesetze und ist eine Ablehnung des Grundprinzips, dass
Ressourcen auf einer wissenschaftlichen Basis verwaltet werden
sollen," sagte er. "Die nachhaltige Nutzung und das richtige
Management aller Meeresressourcen sollte auf wissenschaftlichen
Erkenntnissen beruhen. Selbst die International Convention for the
Regulation of Whaling fordert, dass ihre Vorschriften auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren."
Dr. Ohsumi sagte, dass Japans Walforschungsprogramm gemäss den
Bestimmungen der Konvention, die vorsieht, dass IWC-Mitgliedsländer
die Erlaubnis für das Töten von Walen zu Forschungszwecken erteilen
dürfen, legal sei. "Die Southern Ocean Whale Sanctuary und das IWC
Moratorium sind nur für den kommerziellen Walfang gültig, nicht für
die Forschung."
Japans Forschungsprogramm in der Antarktis, das mit
Durchführbarkeitsstudien in den Jahren 1987/88 und 1988/89 als
Antwort auf Beschwerden über ungenaue wissenschaftliche Informationen
begann, hat vier Ziele:
1. Ermittlung biologischer Parameter zur Verbesserung der 
      Minkwal-Bestandsverwaltung in der südlichen Hemisphäre
2. Untersuchung der Rolle von Walen im antarktischen Ökosystem
3. Untersuchung der Auswirkungen von Umweltveränderungen auf 
      die Wale
4. Untersuchung der Minkwal-Bestandsstruktur der südlichen 
      Hemisphäre zur Verbesserung der Bestandsverwaltung.
Die Forschungsflotte besteht aus dem Basis-Forschungsschiff, der
Nisshin maru, sowie drei Beobachtungs- und Fangschiffen und einem
speziellen Beobachtungsschiff.
Im Rahmen der diesjährigen Forschung, die in den antarktischen
Gewässern zwischen dem 130. östlichen Längengrad und dem 145.
westlichen Längengrad durchgeführt wurde, wurde eine Gesamtentfernung
von 19.878 Meilen zurückgelegt, Gewebeproben von Blau-, Finn- und
Buckelwalen entnommen und 440 Minkwale gefangen. Mehr als 100
Datensätze und Proben wurden von jedem Minkwal erstellt bzw.
genommen; diese werden genutzt, um das Alter und die
Fortpflanzungsraten sowie die natürliche Sterblichkeitsrate der
Population zu ermitteln. Ausserdem wurden Daten bezüglich der
Morphologie, der Migration, des Wachstums, der Physiologie, der
Ökologie, der Ernährung und der Ozeanographie erfasst.

Kontakt:

The Institute of Cetacean Research
Tel. +81 3 3536 6521
Fax +81 3 3536 6522

Internet:
http://www.icrwhale.org
http://www.whalesci.org