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Nationale Aktionswoche vom 11.-17. Februar 2019: Kindern suchtkranker Eltern eine Stimme geben!

Nationale Aktionswoche vom 11.-17. Februar 2019: 
Kindern suchtkranker Eltern eine Stimme geben!
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Lausanne (ots)

In der Schweiz wachsen schätzungsweise 100'000 Kinder mit einem alkoholkranken Elternteil auf, hinzu kommen diejenigen, deren Eltern an einer anderen Sucht leiden. Diese Kinder verschweigen ihre Not aus Loyalität zu den Eltern, sie sind aber oft einsam und leiden massiv unter der Situation. Mit der erstmals in der Schweiz durchgeführten Aktionswoche soll dieses Tabu gebrochen werden, damit den Kindern geholfen werden kann. Während dieser von Sucht Schweiz koordinierten Aktionwoche führen zahlreiche Organisationen in zwölf Kantonen 38 öffentlichkeitswirksame Aktionen durch. Kampagnenbotschafter sind Jean-Marc Richard und Ellen Ringier.

Wenn ein Elternteil alkoholabhängig ist, leidet die ganze Familie darunter: die betroffene Person, aber auch der/die PartnerIn, sowie die Kinder. Für die Kinder bedeutet dies oftmals, dass das Familienklima angespannt, konfliktbeladen und unberechenbar ist. Sie sind täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen, Unsicherheit und nicht zuletzt mit Isolation konfrontiert.

"Mittags ist es unterschiedlich: Manchmal ist niemand zu Hause, dann muss ich mein Mittagessen alleine zubereiten mit dem, was da ist. Manchmal ist meine Mutter zu Hause, aber schon total betrunken und hört laute Musik, telefoniert, oder schreit mich grundlos an. Ich habe von Anfang an Angst, weil ich nicht weiss, was jetzt noch alles kommt..." (Suna Lommen)

Kinder von alkoholabhängigen Eltern stellen eine besondere Risikogruppe dar, später selbst zu erkranken. Im Vergleich zu Kindern aus Familien, die keine Suchtproblematik aufweisen, haben Kinder von alkoholabhängigen Eltern ein sechsmal höheres Risiko eine Sucht oder eine psychische Erkrankung zu entwickeln.

"In der Freizeit, in der andere sich treffen, spielen, irgendwo hingehen, mache ich den Haushalt. Ich putze, wasche, kaufe Kleinigkeiten ein. Ich muss selber für meine Hygiene schauen. Selber schauen, wann ich frische Kleider anziehe. Dabei habe ich aber nur zwei Pullover im Winter zur Verfügung." (Suna Lommen)

Kinder aus suchtbelasteten Familien lieben ihre Eltern und wollen sie schützen. Umgekehrt wollen auch suchtkranke Eltern gute Eltern sein und verheimlichen aus Angst und Scham ihre Krankheit. Deshalb wird die schwierige familiäre Situation meist geheim gehalten und die Kinder tragen die Last dieses Geheimnisses während der ganzen Kindheit. Ihr Leiden wird deshalb oft nicht erkannt. Mit dieser nationalen Aktionswoche soll das Tabu gebrochen und die Öffentlichkeit für die Situation und die Bedürfnisse dieser Kinder sensibilisiert werden. Es soll ein Klima geschaffen werden, in dem Eltern, Kinder, Nahestehende und Fachleute aus dem Schweigen ausbrechen und Unterstützung suchen und finden können.

Diese Aktionswoche ist Teil einer internationalen Bewegung: Verschiedene Länder wie Deutschland, Grossbritannien und die USA führen seit mehreren Jahren in der Woche um den Valentinstag eine solche Aktionswoche durch. In der Schweiz führen zahlreiche Organisationen aus zwölf Kantonen in ihrer Region öffentlichkeitswirksame Aktivitäten durch. Die Liste der 35 Aktivitäten und der Organisatoren finden sich im Anhang. Die lokalen Organisatoren sind Fachleute und geben den Medien gerne auch ihre Erfahrungen weiter.

Im Anhang finden Sie zudem Berichte von ehemals Betroffenen. Sie sind ebenfalls bereit, ihre Erfahungen den Medien zugänglich zu machen.

Für die Romandie steht der bekannte Radio-Moderator Jean-Marc Richard als Botschafter der Aktionswoche zur Verfügung, für die Deutschschweiz die Verlegerin Ellen Ringier.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Kampagnenwebsite www.kinder-von-suchtkranken-eltern.ch .

   Anhang:
   - Liste der regionalen Aktivitäten und Organisationen
   - Ressourcen mit Kontaktangaben Betroffener und 
     Kampagnenbotschafter, usw.
   - Vertiefende Hintergrundinformation zum Thema

Die Stiftung Sucht Schweiz ist ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Sie betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich seit Langem auch für suchtbelastete Familien. Hierzu wurden spezifische Informationsmaterialien, unterstützende Websites und Leitfäden für Fachpersonnen geschaffen. Sucht Schweiz organisiert zudem Weiterbildungen und Seminare zum Thema.

Umfassende Informationen zu Sucht Schweiz finden Sie auf unserer Website http://www.suchtschweiz.ch

Die vorliegende Medienmitteilung finden Sie hier: http://www.suchtschweiz.ch/aktuell/medienmitteilungen/

Kontakt:

Monique Portner-Helfer (Deutsch)
Mediensprecherin
mportner-helfer@addictionsuisse.ch
021 321 29 74

Lucile Ducarroz (Französisch)
Kampagnenleiterin
lducarroz@addictionsuisse.ch
Tel 021 321 29 19

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