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Staatskanzlei Luzern

Einladung an die Medien: Spektakulärer Helikoptereinsatz zur Rettung der Burgruine Lieli

Luzern (ots)

Morgen Donnerstag, 15. Dezember 2011 wird zur Rettung der Burgruine Lieli ein spektakulärer Helikoptereinsatz stattfinden: Ein Schwerlasthelikopter wird eine aus verzinktem Eisen hergestellte, 1,2 Tonnen schwere Rinne in die beiden Öffnungen auf der West- und Ostseite des Turms einfügen. Die nachher sichtbare statische Massnahme soll künftig als begehbare Plattform dienen.

Die Medien sind zu diesem Einsatz eingeladen:

Ort: Burgruine Lieli, oberhalb des Dorfes Lieli, Gemeinde Hohenrain

Datum: Donnerstag, 15.12.2011

Zeit: ab ca. 13.30 Uhr

Auskunft über die Durchführung bei schlechtem Wetter (ab 10.00 Uhr): 078/717'49'36

Die Burgruine Lieli

Die Burgruine Lieli zählt neben der Ruine Kastelen bei Alberswil zu den schönsten und am besten erhaltenen Burgruinen im Kanton Luzern. Die nach ihrer charakteristischen Form mit neun Ecken «Nünegg» genannte Anlage steht unter dem Schutz des Kantons und der Schweizerischen Eidgenossenschaft und befindet sich im Besitz des Kantons Luzern.

Die Restaurierungsgeschichte

Im Vergleich mit anderen Ruinen ist die Nünegg erfreulich gut erhalten. Sie ist dem Schicksal, als Steinbruch ausgebeutet zu werden, weitgehend entgangen. Erste Konservierungsmassnahmen wurden zwischen 1929 und 1931 sowie 1974 durchgeführt. 1984 wurde die Stützmauer im Graben konserviert und ergänzt. Seither sind keine grösseren Arbeiten mehr ausgeführt worden.

Die Sicherungsmassnahmen des Jahres 2011

Kontrollen seit 2008 haben gezeigt, dass der mächtige Burgturm («Bergfried») akut einsturzgefährdet ist und die Ruine ganz allgemein dringend einer Restaurierung bedarf. Aus finanziellen Gründen konnten 2011 nur die dringendsten Massnahmen zur Verbesserung der Gebäudestatik ergriffen werden. Diese umfassen die Sicherung des Bergfrieds und die Stabilisierung seiner Mauerkronen. Die beiden absturzgefährdeten Ecken wurden mit Mauerankern sowie Spanngurten gesichert. Zum Schutz des mittelalterlichen Mauerkerns mussten die 1930/31 an den Mauerkronen angebrachten Vormauerungen teilweise entfernt und neu eingesetzt werden. Dies ermöglichte es auch, die Oberfläche des Turms so auszugestalten, dass Regen- und Schmelzwasser optimal abgeführt werden können. Die Mauerkrone selber erhielt eine neue Abdeckung aus Beton.

Sichtbare statische Massnahmen

Der Turm präsentiert sich nun in einem neuen Erscheinungsbild. Während die Aufmauerungen der Krone mit der Zeit kaum mehr auffallen werden, bleiben die statischen Massnahmen sichtbar. Einerseits sollen die Besuchenden sehen, dass der Turm geschwächt und auf Stützen angewiesen ist. Andererseits beeinträchtigen die Spanngurten die historische Substanz kaum. Einzig die Bohrlöcher für die Maueranker greifen in die Mauer ein, die Gurten können jederzeit wieder entfernt werden, ohne Spuren zu hinterlassen.

Schwerlasthelikopter im Einsatz: die Montage der Regenrinne

Am 15. Dezember findet der vorerst letzte grosse Einsatz statt. Der Schwerlasthelikopter wird eine aus verzinktem Eisen hergestellte, 1,2 Tonnen schwere Rinne in die beiden Öffnungen auf der West- und Ostseite des Turms einfügen. Ein zentraler Wasserspeier wird künftig das gesammelte Wasser in den bergseitigen Burggraben abführen. Die Rinne wurde so konzipiert, dass sie bei einer künftigen Begehbarmachung der Mauerkrone als Aussichtsplattform genutzt werden kann.

Das Projekt Aussichtsplattform ? SPONSOREN GESUCHT!

Nach dem Holzschlag des letzten Winters steht die Burg Lieli wieder weitgehend frei und ist von Weitem sichtbar. Die Burg, die heute schon viel Publikum anlockt, könnte sich mit einer Aussichtsplattform zu einem Magneten für diese touristisch noch wenig erschlossene Region entwickeln. Mit verhältnismässig kleinem Aufwand könnte der Bergfried als Aussichtsturm zugänglich gemacht werden. Es fehlen aber noch eine Wendeltreppe im Innern des Turms, ein Geländer und ein Bodenbelag in der Rinne.

Die Finanzierung der Aussichtsplattform und deren Erschliessung sind allerdings noch nicht gesichert. Die knappen Kantonsfinanzen erlauben keine Massnahmen, die über das absolut Notwendige hinausgehen. Deshalb sind die Verantwortlichen nun auf der Suche nach Sponsoren.

Projektbeteiligte:

- Dienststelle Immobilien des Kantons Luzern, Franz Müller (Auftraggeber) Kantonale

- Denkmalpflege und Archäologie, Jürg Manser*

- Dr. Lukas Högl, Zürich (Projektleiter)*

- Schubiger AG Bauingenieure Luzern, Josef Müller / Lukas Hochstrasser*

- Richard Zuckschwerdt, Staufen (Max Zuckschwerdt AG, Unternehmer)*

- Josef Meyer, Stahlbau, Emmen

*: vor Ort für die Medien anwesend

Die Burganlage Lieli

Die Burg Nünegg liegt auf einem Geländesporn hoch über dem Baldeggersee. Ein grosser Graben trennt den Burghügel auf zwei Seiten vom leicht ansteigenden Hinterland. Auf der Südseite schützt eine mächtige Stützmauer den Burghügel vor der Erosion. Es ist anzunehmen, dass diese Mauer auch eine Funktion im Zusammenhang mit einer Toranlage erfüllte. In der Südostecke der Burg steht der «Bergfried» mit einer Mauerstärke von rund 2,2 m. Wie die Balkenlöcher im Innern der Anlage zeigen, war die Burg vollständig ausgebaut und überdacht, sie besass also keinen offenen Innenhof, wie wir ihn von zahlreichen anderen Burgen kennen.

Die Herren von Lieli und ihre Burg

Die nach ihrer charakteristischen Form mit neun Ecken «Nünegg» genannte Anlage gilt als Stammsitz der Herren von Lieli. Diese werden 1223 als Dienstleute der Kyburger erstmals aktenkundig. Nach dem Aussterben der Kyburger traten die Herren von Lieli in die Gefolgschaft von Habsburg-Österreich ein. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts starb das Geschlecht allerdings aus. Durch Heirat gelangte die Burg zuerst an die Herren von Grünenberg (Stammburg Grünenberg bei Melchnau BE), dann an jene von Schönau, (Stammburg in Schwörstadt bei Bad Säckingen D). Wie viele Luzerner Burgen ging auch die Burg Lieli nach der Schlacht von Sempach 1386 in Flammen auf. Die Ruine und die zugehörigen Güter gelangten schliesslich 1431 in den Besitz des Inhabers der Herrschaft Heidegg. Um 1700 wurde die Nünegg zusammen mit der Herrschaft Heidegg an den Stand Luzern verkauft, in dessen Besitz sie fortan blieb.

Die Erforschung

Über die Baugeschichte der Burg ist so gut wie nichts bekannt. Im Bereich des Hauptbaus haben bis heute keine Untersuchungen nach modernen wissenschaftlichen Methoden stattgefunden. Wir wissen somit weder, ob die bestehende Burg eine Vorgängeranlage ersetzte, noch kennen wir einzelne Bau- und Umbauetappen. Aufgrund stilistischer Merkmale ist vermutet worden, die Nünegg sei in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut worden, eine Hypothese, die bei den kommenden Restaurierungsetappen zu überprüfen ist.

Einen ersten Datierungshinweis gibt ein Eichenbalken, der einst einen Aborterker im ersten Obergeschoss getragen hatte und der frühestens im Herbst/Winter 1282/1283 eingebaut worden sein kann. Die 1984 anlässlich der Restaurierung der Stützmauer im Graben geborgenen Funde decken einen Zeitraum vom 12. bis zum 14. Jahrhundert ab.

Kontakt:

Jürg Manser
Kantonale Denkmalpflege und Archäologie
Tel.: +41/41/228'53'07

Franz Müller
Dienststelle Immobilien
Tel.: +41/41/228'50'66

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