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Staatskanzlei Luzern

«Archäologiekeller» Schlossscheune Willisau

Luzern (ots)

Im neu ausgegrabenen Keller des mittelalterlichen
Kirchherrnhauses unter der Schlossscheune kann die Archäologie der 
Stadt Willisau hautnah erlebt werden. Am 23. Oktober findet die 
Eröffnung für die Öffentlichkeit statt. Vertreter der Stadt Willisau,
der Kantonsarchäologie und der Eugen Meyer-Stiftung haben heute vor 
Ort über den archäologischen Keller in der Schlossscheune Willisau 
informiert.
Im Keller der Schlossscheune in Willisau wurden bei 
archäologischen Untersuchungen bedeutende Zeugnisse zur 
Stadtgeschichte entdeckt. Der Keller liegt im Bereich der 
abgebrochenen Südwestecke der mittelalterlichen Stadtmauer, dort wo 
das Haus des Kirchherrn von Willisau errichtet worden war. Das 
Kirchherrenhaus wird 1471 erstmals erwähnt: «des kilchheren hus uf 
dem berg» blieb vom grossen Stadtbrand verschont. Es darf davon 
ausgegangen werden, dass dieses Haus repräsentativ ausgestattet und 
wie die Stadtburg auf Fernwirkung ausgelegt war.
Das Gemeinschaftsprojekt «Archäologiekeller in der Schlossscheune 
Willisau» konnte dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt 
Willisau und der Kantonsarchäologie Luzern sowie der grosszügigen 
finanziellen Unterstützung der Eugen-Meyer-Stiftung verwirklicht 
werden.
Bei den Ausgrabungen wurde nicht nur ein Teil der Stadtmauer, 
sondern auch der gut erhaltene, gleichzeitig mit der Stadtmauer 
errichtete Keller des Kirchherrenhauses freigelegt. Der Zugang zum 
Keller liegt in der Südostecke unmittelbar neben der Stadtmauer und 
ist in sechs Stufen erhalten. Ein Schartenfenster wurde gleichzeitig 
mit der Stadtmauer gebaut; ein zweites Schartenfenster war weiter 
westlich während einer Umbauphase ausgebrochen worden. Der 
Kellerboden besteht aus dicht gefügten Bollensteinen und ist im 
gesamten Raum erhalten.
Der archäologische Befund belegt, dass die Herren von Hasenburg 
als Stadtgründer den Bau der Stadtmauer wie auch den des 
Kirchherrenhauses gleichzeitig in Auftrag gegeben haben.
Die Idee des Archäologiekellers
Die eindrücklichen archäologischen Befunde lösten schon während 
der Ausgrabung Diskussionen darüber aus, ob sie sichtbar erhalten 
werden könnten. Um den Ausbau der Scheune wie geplant fortsetzen zu 
können, mussten verschiedene bauliche Anpassungen vorgenommen und 
erste Konservierungsmassnahmen durchgeführt werden. Die Erschliessung
des Archäologiekellers von Westen her durch den Ausbruch eines 
Eingangs in die westliche Stützmauer der Schlossscheune erlaubt nun 
eine Nutzung des neu entstandenen Raumes unabhängig von der 
Verwendung des Gebäudes als Kinderhort im Erd- und Veranstaltungsraum
im Obergeschoss.
Der neue Raum im Keller besteht aus zwei Teilen: dem alten Teil, 
der aus den Resten des mittelalterlichen Kellers besteht, und dem 
neuen Abschnitt, der sich durch die unabhängige Erschliessung des 
Archäologiekellers von der Westseite des Gebäudes her ergibt. Die 
historischen Mauerreste wurden im Originalzustand belassen und nur so
weit wie notwenig stabilisiert und konserviert. Im Bereich des 
Bollensteinbodens im mittelalterlichen Keller erhielt der Raum einen 
neuen Glasboden, durch den die BesucherInnen den originalen 
Bodenbelag betrachten und darauf gehen können, ohne diesen zu 
zerstören.
Der Besucher des Archäologiekellers wird auf die ihn erwartende 
vergangene Welt eingestimmt: Eine historische Zeichnung ist dafür 
direkt auf den dunkel gehaltenen Betonwänden aufgemalt. Verschiedene 
Illustrationen und Abbildungen von Funden befinden sich in einem an 
der Westwand angebrachten Leuchtkasten.
Die historische Substanz, die Ruinen der alten Stadtmauer und die 
Überreste des Kellers des Kirchherrnhauses ermöglichen den Besuchern 
einen Einblick in Teile der Willisauer Stadtgeschichte. Der Raum mit 
den beiden Schartenfenstern, dem Stiegenabgang und dem 
mittelalterlichen Bollensteinboden blieb bis auf die für den Zugang 
abgebauten Teile im Originalzustand erhalten. An der über einem 
historischen Mauerrest betonierten Ostwand befindet sich ein grosser 
Bildschirm mit Steuerungseinheit. Die BesucherInnen können 
verschiedene Kurzfilme oder Bildschauen auswählen, die spezielle 
Themen zur Geschichte von Willisau behandeln.
Archäologiekeller in der Schlossscheune Willisau
Der Archäologiekeller der Schlossscheune Willisau wird am 
kommenden Samstag, 23. Oktober um 12 Uhr der Öffentlichkeit 
übergeben. Ab dann kann der Keller jederzeit besucht werden: er ist 
bei Tageslicht geöffnet und frei zugänglich.
Im Anhang finden Sie Bilder des Kellers. Legende:
da1: Südöstlicher Kellereingang mit Treppenstufen, Schartenfenster
am linken Bildrand sowie der Kellerboden aus Bollensteinen. Blick 
Richtung Westen.
da2: Der Archäologiekeller im Rohbau mit der Eingangstür im 
Westen, westliche Kellermauer und Stadtmauer. Blick Richtung Westen.
da3: Blick auf die beiden Schartenfenster in der ehemaligen 
Stadtmauer von Willisau.
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/8369_20101019_da1.jpg
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/8369_20101019_da2.jpg
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/8369_20101019_da3.jpg

Kontakt:

Hermann Fetz
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Kantonsarchäologie
Tel.: +41/41/228'53'06
E-Mail: hermann.fetz@lu.ch
Internet: www.da.lu.ch

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