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Fürstentum Liechtenstein

ikr: Künstler Eugen Schüepp mit Unterschutzstellung seiner Mosaiken geehrt

Vaduz (ots/ikr) -

Zum 100. Geburtstag des Künstlers Eugen Schüepp wurden zwei Mosaiken an seinem ehemaligen Wohn- und Atelierhaus am Jägerweg 1 in Vaduz unter Denkmalschutz gestellt.

Auf Antrag der Tochter des Künstlers Eugen Schüepp (geborenn am 14.6.1915 Beringen, gestorben am 27.2.1974 Triesen) hat die Regierung das Mosaik "Mühleholz Prozession" aus dem Jahr 1961 sowie das 1969 entstandene Mosaik "Ottilie" in das Verzeichnis der geschützten Denkmäler aufgenommen. Letzteres wurde für ein Wohnhaus in Mauren geschaffen. Da dieses jedoch abgebrochen werden sollte, wurde das Mosaik unter Begleitung der Denkmalpflege ausgebaut und seine Translozierung nach Vaduz durch Fachleute vorbereitet, wo es an der Südseite des Atelierhauses eine neue Heimat finden soll.

Malender Bäckermeister

Der am 14. Juni 1915 in Beringen/SH geborene Eugen Schüepp zählt in Liechtenstein zu den herausragenden aber wenig bekannten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein früher Tod durch einen tragischen Verkehrsunfall im Jahr 1974, bei welchen auch seine Frau Armella, geb. Oehri, ums Leben kam, beendete eine beeindruckende Künstlerkarriere. Schüepp bildete sich in seiner ersten Berufslehre in väterlicher Tradition als Bäcker und Konditor aus und übernahm das elterliche Geschäft im schaffhauserischen Klettgau. Früh folgte er seiner Passion mit einer zusätzlichen Fachlehrerstelle an der Gewerbeschule in Schaffhausen, was ihm in Fachkreisen den Titel des «malenden Bäckermeisters» einbrachte. Schliesslich forderte das Jahr 1959 jene Entscheidung, die sich durch Begabung und Neigung schon längst vorbereitet und aufgedrängt hatte: Die materielle Sicherheit des zuerst erlernten Berufes wurde aufgegeben, um der eigentlichen Berufung entsprechen zu können. Äusseres Zeichen dafür war die Übersiedlung in die Wahlheimat Liechtenstein, wo er sich in Vaduz ein Haus mit Atelier gebaut hatte und er nachfolgend als freischaffender Künstler und Zeichenlehrer am Marianum lebte.

Künstler mit grossem Gesamtwerk

Eugen Schüepp befasste sich in seinen Werken namentlich mit der Landschaft Liechtensteins, aber auch das Gegenständliche beschäftigte ihn sehr. Seine starke und auch lyrische Empfindung - Schüepp verfasste auch zahlreiche Gedichte und wirkte leidenschaftlich als Conférencier und Cabaret-Künstler - drängte ihn trotz zahlreichen Exkursen immer wieder zu vedutenhaften Darstellungen, wobei diese in allerlei Techniken zur künstlerischen Ausführung gelangten. Schüepp verfügte als Fachlehrer zudem über einen grossen theoretischen Kunstsinn, welchen er stets auch in seinen eigenen Werken einzusetzen wusste. Für den feinsinnigen Künstler Schüepp war die Kunst stets Vermittlerin zwischen seinem Empfinden und seinen Mitmenschen. Angetan auch von religiösen und prototypischen Motiven sind u.a. auch die zeitgenössischen Mosaiken in Vaduz, Triesenberg, Schaan und Mauren entstanden. Die nun denkmalgeschützte "Mühleholz Prozession" zeigt einen Prozessionszug an einem kirchlichen Hochfest im Vaduzer Mühleholz. Sinnbildlich dargestellt ist das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Atelier befindliche "Pestkappile", welches 1971 dem Strassenbau weichen musste und von seinem markanten Standort im Mühleholz in den Duxwald versetzt worden ist.

Das ebenfalls geschützte Natursteinmosaik "Ottilie" ist gemäss eigener Darstellung des Künstlers ein Loblied auf das geistige Gespräch unter Menschen, vor allem auf den mit voller Seele hinhörenden Typus. Als uraltes Thema sei dies auch im biblischen Gleichnis von Martha und Magdalena aufgezeigt. Das Mosaik solle demnach dem Namen der Stifterin Dauerhaftigkeit verleihen und den Betrachter zum Urteil über den wahren Wert des Daseins anregen. Zu seinem künstlerischen Vermächtnis zählte im Jahr 2006 schliesslich auch die Herausgabe einer eigenen Briefmarkenserie mit Motiven der hiesigen Landschaft. Die Tochter von Eugen Schüepp, Armella Zago, verwaltet mit grosser Hingabe nach wie vor den gesamten Nachlass des Künstlers.

Kontakt:

Amt für Kultur
Patrik Birrer, Leiter Denkmalpflege
T +423 236 62 82

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