37 Länder gründen starke internationale Allianz in Nizza zum Schutz der Meere vor Lärmverschmutzung
Panama, Kanada und 35 weitere Länder verpflichten sich zur Bekämpfung der Unterwasserlärm-Verschmutzung zum Schutz des Meereslebens.
PRESSEMITTEILUNG – 10.06.2025
37 Länder gründen starke internationale Allianz in Nizza zum Schutz der Meere vor Lärmverschmutzung
- Panama und Kanada haben bei der UN-Ozeankonferenz in Nizza mit 35 weiteren Ländern die „High Ambition Coalition for a Quiet Ocean" gegründet — die erste weltweite Allianz gegen schädlichen Unterwasserlärm.
- Neben Regierungen beteiligen sich auch indigene Gemeinschaften, Vertreter:innen der Schifffahrt und Umweltorganisationen an der Kooperation, mit dem gemeinsamen Ziel, Unterwasserlärm zu stoppen, der das Überleben von Meerestieren bedroht.
- Unterzeichnet wurde eine Erklärung für leisere Schiffe, weniger Lärm in Schutzgebieten und praktische Lösungen, die auch das Klima schützen.
Bei der 3. UN-Ozeankonferenz haben die Regierungen von Panama und Kanada mit der Unterstützung von 35 weiteren Ländern sowie der Europäischen Union die „High Ambition Coalition for a Quiet Ocean" ins Leben gerufen. Es ist die erste weltweite Allianz gegen schädlichen Unterwasserlärm in den Weltmeeren.
Bei einer hochrangig besetzten Veranstaltung wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der die beteiligten Länder sich verpflichten, die wachsende Bedrohung durch Unterwasserlärm zu stoppen und Meerestiere zu schützen.
„Zu oft wird das Thema Unterwasserlärm in der Umweltpolitik übersehen", sagt Juan Carlos Navarro, Umweltminister von Panama. „Mit dieser Allianz handeln wir entschlossen. Wir schützen die Vielfalt des Meereslebens vor dieser unsichtbaren, aber ernsthaften Bedrohung."
Stéphane Dion, Kanadas Botschafter in Frankreich und Monaco, betont in Vertretung für Verkehrsministerin Chrystia Freeland: „Unterwasserlärm ist ein weltweites Problem. Es braucht ehrgeizige Zusammenarbeit aller Länder. Mit dieser Allianz zeigt Kanada Führung beim Schutz der Ozeane. Wir laden alle ein: Helft mit, leisere und gesündere Ozeane für kommende Generationen zu schaffen — und dabei nachhaltige Wirtschaft zu fördern."
Die Initiative wird auch von indigenen Gemeinschaften, aus der Schifffahrtsindustrie, internationalen Organisationen sowie von Umweltverbänden unterstützt. Diese breite Koalition zeigt wie die Erkenntnis immer weitere Kreise zieht, dass Unterwasserlärm stark reduziert werden muss, um die Ziele zur Bewahrung der Artenvielfalt und für den Klimaschutz zu erreichen.
„Der Ozean ist eine akustische Welt, in der Geräusche überlebenswichtig sind – im Meer hängt das Leben von ihnen ab“, unterstreicht Carlos Bravo, Experte für Meerespolitik bei OceanCare. „Meerestiere nutzen Schall um kommunizieren, navigieren und Nahrung finden zu können. Die von Menschen verursachte Lärmbelastung übertönt aber diese lebenswichtigen Geräusche. Zum Glück verfügen wir über kosteneffektive technische Mittel, mit denen wir sowohl Unterwasserlärm als auch CO2-Emmissionen wirksam reduzieren können. Die High Ambition Coalition ist ein starker Hoffnungsschimmer – ein entscheidender Schritt, um dem Meeresleben seine Stimme in der Symphonie des blauen Planeten zurückzugeben.“
„Schifffahrtsunternehmen sind sich bewusst: Unterwasserlärm ist ein Umweltproblem, das wir gemeinsam lösen müssen", sagt Bev Mackenzie vom Schifffahrtsverband BIMCO. „Neue Technik bei Schiffen, bessere Arbeitsprozesse und klügere Routen können unseren Lärm verringern. Das hilft nicht nur den Tieren – es macht Schiffe auch sparsamer und klimafreundlicher. Diese Allianz bringt Wirtschaft und Politik zusammen für praktische Lösungen, die allen nützen: der Schifffahrt und gesunden Ozeanen."
Die Erklärung der Allianz setzt ehrgeizige Ziele:
- Leisere Schiffe entwickeln und einsetzen — über die Weltschifffahrts-Organisation IMO.
- Lärmschutz in Meeresschutzgebieten integrieren.
- Schiffslärm und andere Schäden für empfindliche Meerestiere verringern.
- Wissen und Technik teilen — zum Beispiel über das GloNoise-Programm der IMO.
Die Lancierung der Koalition unterstreicht die wachsende internationale Entschlossenheit, Verschmutzung der Meere durch Lärm als zentrale Bedrohung für die marine Biodiversität und die Resilienz der Ökosysteme anzugehen. Unterwasserlärm aus mehreren Quellen – insbesondere der kontinuierliche Lärm aus der kommerziellen Schifffahrt – beeinträchtigt Meereslebewesen negativ, stört ihre Fähigkeit zu kommunizieren, zu navigieren und zu jagen und bedroht die marine Biodiversität in planetarem Maßstab.
Pressekontakt
- Dániel Fehér, Pressesprecher OceanCare: +49 176 81434026; dfeher@oceancare.org
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Über OceanCare
OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. OceanCare ist vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Sonderberaterin für den Meeresschutz anerkannt und ist offizielle Partnerorganisation in zahlreichen UN-Abkommen und internationalen Konventionen. OceanCare engagiert sich zudem in internationalen zivilgesellschaftlichen Bündnissen wie der High Seas Alliance, Seas at Risk, oder der #BreakFreeFromPlastic-Koalition. www.oceancare.org
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