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Kommentar zu Türkei
Terrorismus

Osnabrück (ots)

Reformen notwendig

Das Dreiländereck Türkei, Iran und Irak ist fast der letzte Rückzugsort für die kurdische Terrorgruppe PKK, die in der Gebirgsregion am regen Drogenschmuggel und Menschenhandel kräftig mitverdient. Vor allem die PKK-Bastionen in Teilen des Nordiraks scheinen die türkischen Vergeltungsangriffe von vor drei Jahren besser überstanden zu haben als bislang angenommen. Zumindest ist es erstaunlich, dass die Rebellen nun zu zwei koordinierten Angriffen gegen die türkische Armee in der Lage waren. Der Verlust von mehr als 20 Soldaten trifft auch die islamisch-konservative AKP-Regierung von Recep Tayyip Erdogan ins Mark.

Dass der Ministerpräsident abermals zu Gegenschlägen auf irakischem Territorium ausholt, ist nicht überraschend. Schließlich muss er allein mit Blick auf national-militärische Kräfte in Ankara und Istanbul Stärke zeigen. Erdogan sollte es aber bei gezielten Kommandoaktionen belassen, und keine Bomben auf Kurdendörfer im Nordirak abwerfen. Unrecht mit Unrecht zu vergelten ist keine Option. Ohnehin gibt es in dem jahrzehntealten Kurden-Konflikt keine militärische Lösung. Den Kurden muss die Türkei mehr Autonomie zugestehen. Dazu gibt es keine Alternative. Einige Reformen hat Erdogan zwar eingeleitet, doch weitere müssen folgen.

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