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Gesundheitsmonitor 2004: Schweizer Stimmberechtigte wollen Qualität und Wahlfreiheit

Basel (ots)

Für die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger stehen
Qualität und Wahlfreiheit im Gesundheitswesen an erster Stelle. Trotz
Prämiendruck und politischer und medialer Kritik am
Krankenversicherungsgesetz (KVG) wird dieses von den
Stimmberechtigten mehrheitlich positiv beurteilt - mit steigender
Tendenz. Breite Akzeptanz findet auch der heutige Leistungskatalog.
Politische Rezepte, welche Abstriche bei diesen Grundwerten
verlangen, finden keine Mehrheit. Weiterhin sollen auch alle
Patientinnen und Patienten Zugang zu neuen Behandlungen und
Medikamenten haben. Bereitschaft zum Leistungsverzicht besteht
hingegen bei Bagatellerkrankungen. Der Gesundheitsmonitor 2004, den
das gfs.bern im Auftrag der Interpharma erstellt hat, zeigt die
aktuellen Befindlichkeiten der Stimmberechtigten zu
gesundheitspolitischen Fragen auf.
KVG: Trotz viel Kritik zunehmend akzeptiert
Das KVG wird im politischen und medialen Umfeld rund um die
Kostendiskussion oft kritisiert. Es mag deshalb erstaunen, dass eine
Mehrheit der Stimmberechtigten dieses zunehmend akzeptiert. Nach acht
Jahren KVG ziehen 56% eine positive Bilanz, im Jahr 2003 waren es
noch 46%. Mit Ausnahme der SVP haben alle Regierungsparteien eine
Basis, die dem KVG mehrheitlich positiv gegenübersteht. Mit ein Grund
für die wachsende Zustimmung ist der Leistungskatalog. Eine starke
Mehrheit von 62% ist damit zufrieden und möchte ihn auf dem heutigen
Stand belassen. Dies gilt für die Basis aller Bundesratsparteien. Für
einen Leistungs-abbau in der Grundversicherung können sich nur gerade
12% der Befragten erwärmen. Dies obwohl erstmals eine Mehrheit der
Stimmberechtigten angibt, beim Begleichen der Krankenkassenprämien
ein dauerhaftes oder gelegentliches Problem zu haben.
Qualität und Wahlfreiheit geniessen hohe Priorität
Gilt es in der allgemeinen Wertehaltung zwischen Qualitäts- und
Kostenkriterien abzuwägen, so fällt der Entscheid der
Stimmberechtigten eindeutig aus. Für 90% ist die Qualität im
Gesundheitswesen ausschlaggebend. Auch der Wahlfreiheit kommt
weiterhin eine grosse Bedeutung zu. Grosse Einschnitte, ohne
ausreichende Auswirkungen auf der Kostenseite, sind nicht
mehrheitsfähig. So sind 51% noch immer der Meinung, die Kassen sollen
wie bisher verpflichtet werden, mit allen Ärzten Verträge
abzuschliessen. Nur 41% sind für eine Lockerung des Vertragszwangs,
selbst wenn die medizinische Versorgung in jedem Kanton garantiert
wird.
Keine Abstriche beim Zugang zu neuen Therapien
Die Stimmberechtigten wollen weiterhin, dass alle vom
medizinischen Fortschritt profitieren. Mehrheitlich unterstützt
werden hingegen Kosteneinsparungen bei Medikamenten für
Bagatellerkrankungen. 63% sind damit einverstanden, dass diese nicht
mehr von den Krankenkassen vergütet werden sollen. Ansonsten wird
aber bei den Medikamenten die Qualität stärker gewichtet als die
Kosten. Der Anteil der Stimmberechtigten, die wünschen, dass der
Arzt, unabhängig von den Kosten, immer das geeignetste Medikament
verschreiben soll, nimmt im Zeitverlauf noch zu. Im 2003 waren 44%
der Befragten dieser Meinung, im 2004 ist die Zustimmung auf 53%
gestiegen. Dies ist bemerkenswert, da bei allen anderen Indikatoren
die Kosten-Effizienz zunehmend stärker gewichtet wird. Wachsend ist
weiterhin die Akzeptanz von Generika, die in diesem Jahr auf 62%
geklettert ist.
Bekenntnis zu einem starken Forschungs- und Pharmastandort
Unbestritten hoch eingestuft wird die Bedeutung und Notwendigkeit
der chemisch-pharmazeutischen Branche für den Wirtschafts- und
Forschungsstandort Schweiz. Sie rangiert hinter den Banken an zweiter
Stelle in der Beurteilung für die Wirtschaftskraft unseres Landes. 85
Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bejahen, dass es einen
starken Pharma- und Forschungsstandort Schweiz braucht.
Der "Gesundheitsmonitor 2004" basiert auf einer Befragung von
1'213 Stimmberechtigten. Neu wurden Fragen zur Haltung der Basis der
Bundesratsparteien in Bezug auf die laufende KVG Revision in den
Fragenkatalog aufgenommen. Für die Trendanalysen stehen nun
kumulierte Daten von 7'489 face-to-face Interviews seit 1997 zur
Verfügung.

Kontakt:

Thomas B. Cueni
Interpharma
Mobile: +41/79/322'58'17

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