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Aids-Hilfe Schweiz

Aids-Hilfe Schweiz beunruhigt über neue Aids-Zahlen

Zürich (ots)

Die Zahl der neu gemeldeten HIV-Infektionen in der
Schweiz wird auch 2002 grösser sein als im Vorjahr. Die Aids-Hilfe
Schweiz ist über die vom Bundesamt für Gesundheit gemeldete
Fortsetzung dieses Trends sehr beunruhigt. Sinkende Aufmerksamkeit
für das Thema und sinkende Geldmittel könnten fatale Folgen haben,
betont die Aids-Hilfe Schweiz. Der neue Trend hält an: Auch 2002 wird
die Zahl der neu gemeldeten positiven HIV-Tests wiederum höher sein
als im Vorjahr. Bereits Ende Oktober waren mit 629 praktisch gleich
viele Neuinfektionen gemeldet wie im gesamten Jahr 2001 (631), wie
das Bundesamt für Gesundheit mitteilt; hochgerechnet auf das ganze
Jahr ergibt dies ein Plus von gegen 20 Prozent. Damit hat sich die
rückläufige Entwicklung der 1990er Jahre umgekehrt.
Fest steht, dass die Zunahme beide Geschlechter und alle
Ansteckungswege mit Ausnahme des intravenösen Drogengebrauchs
betrifft, also sowohl den hetero- wie den homosexuellen
Geschlechtsverkehr. Weitere Fragen sind jedoch offen und müssen
gemäss Aids-Hilfe Schweiz dringend vertieft untersucht werden: Wann
sind diese Infektionen erfolgt? Bei wem besonders? In welchen
Situationen? Spielen andere sexuell übertragbare Infektionen (die
bekanntlich das HIV-Ansteckungsrisiko erhöhen) eine Rolle?
Für die Aids-Hilfe Schweiz ist klar, dass die geringer werdende
Aufmerksamkeit für das Thema Aids - ausgehend von der verfehlten
Annahme, das Problem sei zumindest in der Schweiz "gelöst" -
kontraproduktiv wirkt. Einer Banalisierung von Aids ist entschieden
zu begegnen. Insbesondere dürfen Sparmassnahmen bei Bund oder
Kantonen nicht dazu führen, dass die Aids-Prävention zurückgefahren
wird. Die öffentliche Hand spart laut Aids-Hilfe Schweiz keinen
Rappen, wenn sie sich hier aus der Verantwortung stiehlt, was
teilweise - etwa im Kanton Solothurn - bereits geschehen ist. Im
Gegenteil: Dass Vorbeugen billiger ist als Behandeln, gilt ganz
speziell in Bezug auf HIV und Aids, wo von Heilung leider weiterhin
nicht die Rede sein kann.

Kontakt:

Christoph Schlatter
Mediensprecher Aids-Hilfe Schweiz
Postfach 1118
8031 Zürich
Tel. +41/1/447'11'21
mailto:christoph.schlatter@aids.ch
Internet: http://www.aids.ch

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