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ikr: Rückführung der "Abacha Gelder" d/e

Vaduz (ots/ikr) -

Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 17. Juni 2014 die Rückführung der letzten Tranche der rechtskräftig dem Fürstentum Liechtenstein für verfallen erklärten Vermögenswerte aus dem Umfeld der Familie des ehemaligen nigerianischen Präsidenten General Abacha, im Umfang von 167 Millionen Euro, in die Bundesrepublik Nigeria genehmigt. Gleichzeitig hat sich die Weltbank auf Ersuchen der Republik Nigeria, welche sich vorab mit Liechtenstein darauf verständigt hat, bereit erklärt, die Verwendung der rückgeführten Gelder zu überwachen.

Im Jahr 2000 hat die Liechtensteinische Staatsanwaltschaft aufgrund von Verdachtsmitteilungen an die Financial Intelligence Unit Ermittlungen wegen Korruption eingeleitet. Im Jahre 2008 hat das Kriminalgericht verschiedene Gesellschaften, die der Familie Abacha zuzuordnen sind, zur Zahlung eines Betrages verurteilt, von dem nachgewiesen werden konnte, dass dieser dem Staatshaushalt von Nigeria entzogen wurde. Mit dem Urteil des Staatsgerichtshofes im Jahre 2012 erwuchs das Abschöpfungserkenntnis in Rechtskraft. Da einige Gesellschaften die abgeschöpften Gelder nicht überwiesen, musste ein Exekutionsverfahren durchgeführt werden.

Nach Abschluss dieses Verfahrens konnten die Gelder einer der Gesellschaften in der Höhe von EUR 7,5 Millionen Ende 2013 an Nigeria zurückerstattet werden.

Vier der im Abacha-Verfahren betroffenen Gesellschaften reichten hingegen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg im August 2012 eine Beschwerde gegen das Land Liechtenstein ein, was eine Rückführung der restlichen Gelder aus Haftungsüberlegungen weiter verzögerte. Im Januar 2014 kam es in der Folge zu Gesprächen zwischen Nigeria und Liechtenstein auf Regierungsebene. Im Mai 2014 wurde die Beschwerde der vier Abacha-Gesellschaften in Strassburg zurückgezogen, was den Weg zur Rückführung der Gelder endgültig freimachte.

Liechtenstein und Nigeria sind Vertragsstaaten des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Korruption (UNCAC). Liechtenstein bekennt sich zu seiner Verpflichtung, gemeinsam mit den anderen Vertragsstaaten alle Formen der Korruption konsequent zu verfolgen und eingezogene Korruptionsgelder an den geschädigten Staat zurück zu geben.

Repatriation of "Abacha assets"

In its meeting on 17 June 2014, the Government approved repatriation to the Federal Republic of Nigeria of the last tranche of the assets associated with the family of the former president of Nigeria, General Abacha, in the amount of EUR 167 million. These assets had been declared forfeited to the Principality of Liechtenstein in a final judgment. At the same time, at the request of Nigeria and in accordance with Liechtenstein the World Bank declared its willingness to monitor the use of the repatriated assets.

On the basis of suspicious activity reports submitted to the Financial Intelligence Unit of Liechtenstein, the Liechtenstein Office of the Public Prosecutor launched corruption investigations in 2000. In 2008, the Criminal Court sentenced several companies attributed to the Abacha family to the payment of a sum of money proven to have been taken from the national budget of Nigeria. With the judgment of the Constitutional Court in 2012, the recovery of the assets became final. Since several companies did not surrender the assets subject to the recovery order, enforcement proceedings had to be carried out.

Upon conclusion of these proceedings, the assets held by one of the companies in the amount of EUR 7.5 million were repatriated to Nigeria at the end of 2013.

However, four of the companies affected by the Abacha case filed a complaint against the Principality of Liechtenstein at the European Court of Human Rights (ECtHR) in Strasbourg in August 2012, leading to a further delay in the repatriation of the remaining assets on liability grounds. In January 2014, talks were held at the governmental level in this regard between Nigeria and Liechtenstein. In May 2014, the complaint pending in Strasbourg was withdrawn by the four Abacha companies, clearing the path for repatriation of the assets once and for all.

Liechtenstein and Nigeria are States Parties to the United Nations Convention against Corruption (UNCAC). Liechtenstein fully recognizes its obligation to prosecute all forms of corruption together with the other States Parties and to repatriate confiscated assets associated with corruption to the injured States.

Kontakt:

Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft
Generalsekretärin Gerlinde Gassner
T +423 236 64 47

Ministry for Home Affairs, Justice and Economic Affairs
Secretary General Gerlinde Gassner
T +423 236 64 47

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