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pafl: Offizieller Besuch des liechtensteinischen Aussenministers in der Republik Costa Rica

(ots)

Vaduz, 19. September (pafl) -

Am Anschluss an das WTO-
Ministertreffen in Cancún/Mexiko weilte Regierungsrat Ernst Walch 
vom 15. bis 17. September auf Einladung des costaricanischen 
Aussenministers Roberto Tovar Faja zu einem offiziellen Besuch in 
Costa Rica. Er reiste in Begleitung von Norbert Frick, 
liechtensteinischer Botschafter in Genf.
Teilnahme am Staatsfeiertag Der 15. September ist Staatsfeiertag in 
Costa Rica. An diesem 15. September feierte Costa Rica das Fest der 
125-jährigen Unabhängigkeit. Regierungsrat Ernst Walch war vom 
Präsidenten der Republik Costa Rica, Abel Pacheco de la Espriella, 
als Ehrengast zum offiziellen Staatsakt und zum anschliessenden 
Essen für offizielle Gäste eingeladen. Er hatte dabei Gelegenheit, 
sich ausführlich mit dem Präsidenten und Mitgliedern der Regierung 
zu unterhalten.
Arbeitsgespräch mit dem Aussenminister Beim offiziellen 
Arbeitsgespräch mit dem Aussenminister Roberto Tovar Faja wurden 
diverse bilaterale Fragen und die Zusammenarbeit der beiden Länder 
in verschiedenen internationalen Organisationen diskutiert sowie 
aktuelle politische Fragen erörtert. Der Schwerpunkt der Diskussion 
war jedoch entwicklungspolitischen Fragen gewidmet. Der 
Aussenminister von Costa Rica bedankte sich herzlich für das seit 
vielen Jahren ununterbrochene humanitäre Engagement Liechtensteins 
in Costa Rica.
Die speziellen Beziehungen Liechtensteins mit diesem 
mittelamerikanischen Land haben eine schon über 20-jährige 
Geschichte und basieren auf zwei bilateralen Abkommen. Das erste 
Abkommen über die kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Regierungen 
des Fürstentums Liechtenstein und der Republik Costa Rica datiert 
vom 10. Januar 1981. Es trat am 10. Dezember 1982 in Kraft und legte 
eine spezifische Zusammenarbeit der beiden Regierungen im Rahmen des 
Costaricanischen Instituts für Radiounterricht fest. Da das 
Radioprojekt sehr erfolgreich anlief, wurde die Zusammenarbeit mit 
dem zweiten Abkommen vom 12. August 1983 über die Zusammenarbeit auf 
dem Bildungssektor erweitert. Diese Abkommen dienen dem 
liechtensteinischen Entwicklungsdienst als Grundlage der Arbeit vor 
Ort.
Der Aussenminister von Costa Rica legte Regierungsrat Ernst Walch 
mögliche weitere Projekte vor, bei welchen die einschlägige 
Erfahrung von Liechtenstein zur Zusammenarbeit und Unterstützung von 
Costa Rica genutzt werden könnte.
Am Anschluss an das Arbeitsgespräch unterzeichneten die beiden 
Aussenminister ein gemeinsames politisches Statement und gaben eine 
Pressekonferenz. Auch bei letzterer standen Fragen betreffend die 
von Liechtenstein in Costa Rica unterstützten Programme und die 
mögliche weitere Intensivierung der diesbezüglichen Zusammenarbeit 
und der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern generell im 
Zentrum des Medieninteresses.
Am Abend gab der costaricanische Aussenminister zu Ehren des 
liechtensteinischen Aussenministers ein Galadinner, zu welchem neben 
Regierungsvertretern von Costa Rica auch zahlreiche Vertreter des in 
Costa Rica akkreditierten diplomatischen Korps eingeladen waren.
Besuch des von Liechtenstein unterstützten Instituts für 
Radiounterricht (ICER-Instituto Costarricense de Ensenanza 
Radiofonica). Eindrückliche Resultate des Instituts Regierungsrat 
Ernst Walch wurde von der Leitung und den Mitarbeitern des Instituts 
mit einer nicht zu überbietenden Herzlichkeit begrüsst. Sie 
bedankten sich für die Unterstützung aus Liechtenstein, ohne welche 
das Programm nicht in diesem Ausmass hätte realisiert werden können. 
Regierungsrat Walch hatte Gelegenheit, sich ausführlich über die 
Arbeit des Instituts zu informieren, das über Radiosendungen Kinder, 
Jugendliche und Erwachsene in entlegenen ländlichen Gegenden und in 
den Indio- Reservaten in Costa Rica unterrichtet. Das Institut 
produziert die Radiosendungen und angepasste Lehrmittel, mit welchen 
die Auszubildenden arbeiten. Es wird auch die notwendige Betreuung 
der Lernenden sichergestellt. Unterrichtet wird mittels kleinen, 
regionalen Kultursendern. Die Bildungssendungen werden in Spanisch 
und in der Eingeborenensprache ausgestrahlt. Das Institut leitet 
damit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Eingeborenensprache. 
Die Arbeit und die Resultate dieses Instituts sind eindrücklich. 
Einer enormen Anzahl von Personen konnte eine Basisbildung 
vermittelt werden. Andere konnten zu einem Grundschul- oder sogar zu 
einem höheren Abschluss gebracht werden. Die Tätigkeit des Instituts 
ist jetzt über die Landesgrenzen von Costa Rica hinaus in umliegende 
Länder erweitert worden. Allein im Jahr 2003 sind rund 100'000 
Studierende eingeschrieben. Mit diesem Programm unterstützt der 
Liechtensteinische Entwicklungsdienst ein äusserst wertvolles 
Entwicklungsprogramm.
Höflichkeitsbesuch beim ehemaligen Präsidenten und 
Friedensnobelpreisträger Der liechtensteinische Aussenminister 
stattete dem ehemaligen Präsidenten der Republik Costa Rica, Oscar 
Arias Sanchez, der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, 
einen Höflichkeitsbesuch ab. Das Zusammentreffen mit Herrn Sanchez, 
der in Kürze zusammen mit anderen Nobelpreisträgern eine 
Abrüstungsinitiative lancieren wird, führte zu einem interessanten 
Gespräch.

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