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Eidg. Justiz und Polizei Departement (EJPD)

Ergebnis der Überprüfung des Systems der Inneren Sicherheit KKJPD

Bern (ots)

Bestandesaufnahme über das System der inneren Sicherheit der
Schweiz liegt vor
Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold, Vorsteherin des
Eidg. Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD) und Regierungsrat Jörg
Schild, Vorsitzender der Konferenz der kantonalen Justiz- und
Polizeidirektoren (KKJPD) haben am Donnerstag über die Ergebnisse
der] Überprüfung des Systems der Inneren Sicherheit informiert. Die
aktuelle Sicherheitslage wird grundsätzlich positiv beurteilt.
Schwachstellen wurden bei der Kooperation unter den kantonalen
Polizeikorps und bei der Personenkontrolle an der Grenze erkannt.
Ein Vorteil der föderalistischen Polizeistrukturen liegt bei der
Nähe der Polizei zur Bevölkerung. Verbesserungen werden laufend
vorgenommen. Sie betreffen den insbesondere den Ausbau der
Konkordate, umfassen aber auch die Stärkung der Straf- und
Ermittlungsbehörden des Bundes durch die Errichtung eines
Bundesstrafgerichtes und die Schaffung einer einheitlichen
schweizerischen Strafprozessordnung  Sie wird von den Kantonen
befürwortet. Auch die Übernahme der Ermittlungs- und
Strafverfolgungskompetenzen durch den Bund bei Fällen des
organisierten Verbrechens (Effizienzvorlage) wird von den Kantonen
unterstützt. Im Juni beginnt in Luzern ein von der KKJPD und dem EJPD
gemeinsam angebotenes Nachdiplomstudium zur Bekämpfung der
Wirtschaftskriminalität.
Die föderalistisch gestaltete Justiz- und Polizeistruktur in der
Schweiz hat hingegen den Nachteil, dass im Bereich der inneren
Sicherheit gesamtschweizerisch nicht einheitlich agiert wird. Der
Bericht der Projektgruppe USIS (Überprüfung des Systems der inneren
Sicherheit Schweiz) stellt fest, dass die kantonalen und städtischen
Polizeikorps bei den sicherheitspolizeilichen Aufgaben, bei der
internationalen Zusammenarbeit in der Verbrechensbekämpfung, aber
auch bei der Bewältigung illegaler Migration an ihre Grenzen stossen.
Das Nebeneinander unterschiedlich ausgestalteter kantonaler
Strafprozessordnungen und der Strafverfahrensgesetze des Bundes
erschweren zudem eine effiziente Strafverfolgung. Die
kantonsübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen der vier
Polizeikonkordate der Schweiz ist inhaltlich sehr unterschiedlich
ausgestaltet. Die uneinheitlichen Kooperationsformen führen zu
ineffizienten Doppelspurigkeiten bei der Beschaffung von Ausrüstung
und Material, im Bereich der Informationsverarbeitung und
Übermittlungstechnik sowie bei der Ausbildung. Dies alles führt zu
hohem personellem und finanziellem Aufwand.
Wirkungsvollere Grenzkontrollen
Das Grenzwachtkorps (GWK) erfüllt heute nur noch zu 30 Prozent
Zoll- und zu 70 Prozent sicherheitspolizeiliche Aufgaben. Für die
letzteren fehlen  die gesetzlichen Grundlagen weitgehend. Zudem
besteht seit Jahren ein personeller Unterbestand. Das GWK hat in den
letzten Jahren darauf reagiert: Die statischen Kontrollen wurden
abgebaut und gleichzeitig die Effizienz der Kontrollen durch eine
mobile Raumüberwachung optimiert. Trotz den guten Leistungen des GWK
bestehen jedoch weiterhin erhebliche Lücken im Grenzwachtdispositiv.
Internationale Sicherheitszusammenarbeit
Durch den EU-Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts
verlieren Plattformen wie Europarat, Interpol oder Haager Konferenz,
an denen die Schweiz beteiligt ist, an Bedeutung. Für die Schweiz ist
vor allem der Ausschluss vom Schengener Informationssystem und vom
Erstasylabkommen von Dublin nachteilig. Die bilateralen
Polizeizusammenarbeits- und Rückübernahmeabkommen, die die Schweiz in
den letzten Jahren mit ihren Nachbarstaaten abgeschlossen hat, sind
inhaltlich und vom Umfang her sehr unterschiedlich ausgestaltet. Der
Aufbau eines einheitlichen europäischen Sicherheitsraumes durch die
EU erschwert den Abschluss bilateraler Verträge einzelner
Mitgliedstaaten mit der Schweiz. Diese bilateralen Verträge können
auch die Nichtteilnahme der Schweiz am Schengener System insbesondere
bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität nicht wettmachen.
Die Schweiz ist deshalb zur Zeit daran, Gespräche mit der EU über die
Aufnahme von Verhandlungen zu einem Beitritt zum Schengener Regelwerk
und zum Dubliner Erstasylabkommen zu führen.
Zukunftsfähige Lösungen
Bis November 2001 wird die Projektleitung USIS Vorschläge für die
Stossrichtungen der Reform der Sicherheitsstrukturen
(Grob-Sollvarianten) und nötigenfalls zeitlich vorzuziehende
Massnahmen erarbeiten. Die Ausarbeitung des Detailkonzepts ist bis
Herbst 2002, der Schlussbericht bis Frühjahr 2003 vorgesehen.

Kontakt:

Judith Fischer, Gesamtprojektleiterin USIS, Tel. +41 31 325 02 06
oder +41 79 292 52 34.

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  • 05.04.2001 – 08:37

    Annette Zunzer wird Mediensprecherin beim EJPD

    Bern (ots) - Die Journalistin Annette Zunzer wird am 1. August als Mediensprecherin in den Bereich Oeffentlichkeitsarbeit des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements eintreten. Annette Zunzer (30), lic. phil., arbeitete schon während des Studiums (Germanistik, Anglistik, Publizistik an der Universität Freiburg) als Journalistin. Später ging sie zur Schweizerischen Depeschenagentur, wo sie heute als ...