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Media Service: Andreas Jacobs sieht Schweiz als Museum

Zürich (ots)

Der Verwaltungsratspräsident der Jacobs Holding sieht den Standort Schweiz durch den Steuerstreit zwischen der Schweiz und Deutschland nicht gefährdet. «Der steigende Druck auf die Schweiz hat wie gesagt vor allem mit Neid zu tun», sagt Andreas Jacobs im Interview mit der «Handelszeitung». Der hohe Ausbildungsgrad und der Service-Charakter hier seien einmalig. «Für mich als Europäer steht heute die Qualität des Standorts Schweiz ausser Frage», sagt Jacobs, der in Hamburg wohnt.

Grosse Konzerne müssten sich aber schon überlegen, in Singapur oder Hongkong ansässig zu werden. «Mein zweiter Sohn lernt seit vier Jahren Mandarin. Ihm erzähle ich, dass wir hier im Altenheim sind und versuchen, unser Museum in Schuss zu halten», so Jacobs.

Der 49-Jährige macht sich auch Gedanken über seine Nachfolge. «Wir sprechen in der Familie immer über Dreijahresschritte. Wir haben gerade beschlossen, dass ich das die nächsten drei Jahre mache. Ob ich danach weiterfahre, werden wir sehen. Wenn eines der Familienmitglieder Interesse und die Kompetenz hat - was mindestens zwei meiner jüngeren Geschwister haben -, werden diese sich sicher in einer Funktion bei Barry Callebaut oder Adecco engagieren.»

Die beiden Jacobs-Beteiligungen Adecco und Barry Callebaut seien familienintern oft ein Thema, so zum Beispiel das kürzlich lancierte Aktienrückkaufprogramm von Adecco. Dieses mache sehr viel Sinn. «Adecco generiert kontinuierlich einen starken Cashflow und die Bilanz ist stark. Teures Eigenkapital wird so durch günstigeres Fremdkapital ersetzt. Der Aktienkurs hat positiv darauf reagiert.» Übernahmen seien für den Zeitarbeitskonzern derzeit kein Thema. «Wenn kleinere Zukäufe im Professional-Staffing-Bereich Sinn machen und zur Strategie passen, kann dies vielleicht in ein bis zwei Jahren wieder ein Thema sein.»

Für den Schokoladenproduzenten Barry Callebaut sei kein Aktienrückkaufprogramm vorgesehen. «Die Verkaufsmenge ist in den ersten neun Monaten 6,6 Prozent gewachsen, das ist sensationell deutlich über dem Markt», erklärt Jacobs.

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