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Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse

(srk) Migration - eine Herausforderung für Gesundheit und Gesundheitswesen

Bern (ots)

Über 200 Personen haben am Freitag und Samstag die
Fachtagung «Migration - eine Herausforderung für Gesundheit und 
Gesundheitswesen» des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) im Forum 
Fribourg besucht. Sie forderten mehr Anerkennung und finanzielle 
Unterstützung durch die öffentliche Hand.
Migrantinnen und Migranten sind weniger gesund als die 
einheimische Bevölkerung. Ausschlaggebende Faktoren dafür sind der 
Aufenthaltsstatus, der sozioökonomische Status, geschlechts- und 
altersspezifische Faktoren sowie belastende Arbeits- und 
Lebensbedingungen, wie Hans-Beat Moser, Leiter des Departements 
Migration SRK, in seinem Referat ausführte. Gleichzeitig wird der 
Zugang dieser Bevölkerungsgruppe zum Gesundheitswesen durch 
sprachliche und strukturelle Barrieren erschwert. Wie diese 
Barrieren überwunden werden und wie den unterschiedlichen 
Lebensgeschichten von Migrantinnen und Migranten professionell 
begegnet werden kann, sind zentrale Fragen, die an der Fachtagung 
ausführlich diskutiert wurden. Die Teilnehmenden - Fachpersonen aus 
der Pflege, dem Sozialwesen und Organisationen aus dem 
Migrationsbereich - beschäftigten sich mit der Thematik anhand von 
Referaten, in Workshops und an der abschliessenden Podiumsdiskussion 
mit dem Titel «Politische und strukturelle Anforderungen an ein 
transkulturelles Gesundheitswesen».
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass 
auf Seiten des Pflegepersonals viel Initiative gezeigt wird, um den 
Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten mit 
Migrationshintergrund gerecht zu werden. Doch mangle es auf der 
Ebene des Pflegemanagements oder des Bundes an Ressourcen, derartige 
Kompetenzen auch strukturell zu fördern. «Heute kann als Politikerin 
kein Vorschlag gemacht werden, ohne dass die Frage folgt, was dies 
koste», stellte die Freiburger Gesundheitsdirektorin Ruth Lüthi 
fest. Sie gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Bundesstrategie 
«Migration und Gesundheit 2002-2006» umgesetzt wird und nicht den 
Sparübungen zum Opfer fällt. Die dafür vorgesehenen Mittel belaufen 
sich auf über 19 Mio. Franken.
Die Bundesstrategie war auch Thema des Referates von Thomas 
Spang, der beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) für deren Umsetzung 
verantwortlich ist. Die Strategie sieht Massnahmen in den Bereichen 
Bildung, Prävention, Gesundheitsförderung und -versorgung, Forschung 
sowie Therapieangebote für traumatisierte Asyl Suchende vor. Weitere 
Referate beleuchteten verschiedene Aspekte des Themas Migration aus 
der Sicht der Sozialwissenschaften, der Psychologie oder der 
Medizin. In den Workshops wurden zahlreiche Projekte und 
Dienstleistungen vorgestellt, wie zum Beispiel HIV-Aids-Prävention 
bei Sub-Sahara-Migrantinnen und -Migranten, medizinische Beratung 
von Sans-Papiers, die Behandlung von traumatisierten Folter- und 
Kriegsopfern oder Gesundheitszentren für Asyl Suchende.
Weitere Informationen:
Hildegard Hungerbühler, Tagungsverantwortliche, Tel. 079 578 00 64
Corinne Dobler, Presseverantwortliche, Tel. 078 801 90 49
Schweiz. Rotes Kreuz/Croix-Rouge Suisse
Corinne Dobler

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