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Banken beziffern Kosten für die Bekämpfung der Geldwäscherei

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Zürich (ots)

Hinweis: Die Studie kann im pdf-Format unter 
      www.newsaktuell.ch/d kostenlos heruntergeladen werden.
Ausgaben in den letzten drei Jahren um 61 Prozent gestiegen
Einer weltweiten Studie von KPMG zufolge
investieren Banken in aller Welt mehr Geld als je zuvor in Systeme
zur Bekämpfung der Geldwäscherei ("anti-money laundering" - "AML")
und in die Einhaltung der diesbezüglichen Vorschriften.
Von den 209 Finanzdienstleistungsinstituten weltweit, die zu ihren
Ausgaben in den letzten drei Jahren befragt wurden, sagten 83
Prozent, dass sie durchschnittlich 61 Prozent mehr Geld in die
Bekämpfung der Geldwäscherei investiert hätten. Dieser Trend dürfte
sich fortsetzen, denn die meisten Banken erwarten eine Steigerung
ihrer Ausgaben um mehr als 40 Prozent in den nächsten drei Jahren;
dies zeigt, dass noch viel getan werden muss, um die
Anti-Geldwäscherei-Systeme und -Kontrollen zu verbessern.
Hauptverantwortlich für die in der Vergangenheit eingetretenen und
in Zukunft noch eintretenden Kostensteigerungen ist die
Transaktionsüberwachung. Die Banken arbeiten an immer
anspruchsvolleren Überwachungsmethoden, wobei mehr als 40 Prozent der
Befragten bereits eine extern entwickelte automatisierte
Überwachungssoftware implementiert haben. Obwohl viele Banken sich
weiterhin einzig und allein auf die Wachsamkeit der Mitarbeiter und
die Meldung von Ausnahmen verlassen, planen viele von ihnen bereits
die Implementierung anspruchsvollerer Systeme.
Der Bereich Schulung ist der zweitwichtigste Faktor der in der
Vergangenheit eingetretenen und für die Zukunft noch erwarteten
Ausgabensteigerungen, wobei die Banken einer persönlichen Schulung
den Vorzug gegenüber einer computergestützten Schulung geben.
Anne Vanheerden, Partner und Leiter Forensic bei KPMG Schweiz,
merkte dazu an:
"Vermehrte Regulierung und die Angst, Terrorgruppen zu
finanzieren, haben zweifellos zu einem rasanten Anstieg der
Investitionen in Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäscherei geführt,
und die Banken haben zu Recht die Transaktionsüberwachung und
Schulung als Schlüsselbereiche für diese Investitionen identifiziert.
Bringt man diese beiden Bereiche in Ordnung, dann entsteht ein
unternehmensweites Radarsystem, das mit seinem feinmaschigen Netz
Risiken wie Geldwäscherei aufzuspüren hilft. Dies dient nicht nur
dazu, Banken vor einer ernsthaften Schädigung ihres Ansehens zu
bewahren, sondern letztendlich auch dazu, die Gesellschaft vor einer
Vielzahl von Feinden zu schützen."
Nahezu zwei Drittel der befragten leitenden Angestellten aus 41
Ländern, die mit der Einhaltung der Geldwäschereivorschriften betraut
sind, gaben an, ihre Bank hätte eine globale Strategie zur Bekämpfung
der Geldwäscherei implementiert und an ihrer Kundenbasis finde eine
genauere Überprüfung statt, insbesondere im Rahmen der Annahme neuer
Kunden und einer strikteren Überwachung von Konten im Hinblick auf
verdächtige Aktivitäten. Mehr als 80 Prozent der Banken sagten, dass
sie die Menge der von den Kunden bei Kontoeröffnung erbetenen
Informationen in Abhängigkeit vom Risikoprofil des Kunden erfassten,
doch überraschenderweise achtet nur die Hälfte dieser Banken darauf,
ob ein Kunde "politisch exponiert" ist.
Zwei Drittel der Befragten gaben an, sie hätten in den letzten
drei Jahren eine grössere Anzahl von Meldungen über verdächtige
Aktivitäten ("Suspicious Activity Reports" - "SARs") erstellt, was zu
einem grossen Teil auf bessere Systeme für die Aufdeckung solcher
Fälle zurückzuführen ist. Im Gegenzug stellte dies die auf nationaler
Ebene für die Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen zuständigen
Behörden vor die Herausforderung,  die für die Verarbeitung der
gestiegenen Menge an Berichten und die Ergreifung der daraus
folgenden Massnahmen erforderlichen Ressourcen aufzubringen.
Die überwiegende Mehrheit (84 Prozent) der Banken akzeptieren die
regulatorische Bürde der Anti-Geldwäscherei-Vorschriften . Allerdings
wünschten die meisten von ihnen, dass die Vorschriften zur Bekämpfung
der Geldwäscherei in vielerlei Hinsicht effizienter sein sollten,
etwa durch eine verbesserte Kommunikation mit den
Strafverfolgungsbehörden und mehr Feedback von den für die
Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen zuständigen Behörden sowie
durch eine bessere Harmonisierung der Vorschriften weltweit.
Bei der länderübergreifenden Überwachung von Kontentransaktionen
zeigte sich ein schwach ausgeprägtes Verbundsystem, d. h. 46 Prozent
der in sechs bis zehn Ländern tätigen Institute waren nicht in der
Lage, den Status von Transaktionen oder Konti eines Einzelkunden über
mehrere verschiedene Länder hinweg zu überwachen. Ein Viertel der
Institute, die in mehr als 10 Ländern tätig sind, waren nicht in der
Lage, diese Überwachung vorzunehmen.
Die Studie zeigte auch, dass die Umsetzung der
Geldwäschereiprävention von vielen global tätigen Banken auf lokaler
Ebene mit dem Risiko disparater Anwendungsstandards  vorgenommen
wird. Dadurch sind diese Institute entweder aus Mangel an
Fachkenntnissen oder mangels angemessener globaler Überwachung dem
Risiko ausgesetzt, ‚kriminelle Kunden' in einer Rechtsordnung mit
weniger strengen Standards als andernorts anzunehmen und ihnen auf
diese Weise ‚durch die Hintertür' Zugang zu einer global tätigen Bank
zu gewähren.
In einem Kommentar zu den Ergebnissen sagte Brendan Nelson,
weltweiter Leiter Financial Services von KPMG:
"Die Studie zeigt, dass die Bekämpfung der Geldwäscherei innerhalb
der Bankenbranche ein noch nicht abgeschlossener Prozess ist, und
dass in diesem Bereich noch viel zu tun bleibt. Nichtsdestotrotz wird
klar, dass die Banken sich ihrer Rolle bei der Bekämpfung der
Geldwäscherei und des internationalen Terrorismus verpflichtet
fühlen, und dass sie in ihrer Rolle auch wirksam arbeiten wollen. Die
Herausforderung für die Politiker und die für die Durchsetzung der
gesetzlichen Bestimmungen zuständigen Behörden besteht darin, enger
mit der Branche zusammenzuarbeiten und den Banken darzulegen, wie
ihre Anstrengungen die Aufklärungsraten und die Prävention gegen
kriminelle und terroristische Handlungen verbessern. Dabei dürfen wir
nicht vergessen, dass es um die Bekämpfung von Kriminalität und nicht
um das Ausfüllen von Checklisten geht".
Weitere Schlüsselergebnisse der Studie:
Mehr als 60 Prozent der Banken betrachteten die Bekämpfung der
Geldwäscherei als vordringliche Aufgabe auf der Ebene des höheren
Managements, 34 Prozent als eine Aufgabe mit mittelmässiger Bedeutung
und nur 5 Prozent als eine Aufgabe mit geringer Bedeutung. Die grosse
Mehrheit der Banken in Lateinamerika und Russland (87 bzw. 88
Prozent) betrachteten die Bekämpfung der Geldwäscherei als sehr
wichtige Aufgabe, während im Asien-Pazifik-Raum und in Afrika nur
etwa die Hälfte der Banken dieser Auffassung war.
Ein grosser Teil der Befragten verfügt über ein formales Programm
für eine unabhängige Überprüfung ihres
Anti-Geldwäscherei-Dispositifs, wenngleich die westeuropäischen
Banken hier am Schlechtesten abschnitten, denn nur 59 Prozent führen
formale Tests hinsichtlich der Wirksamkeit ihrer
Anti-Geldwäscherei-Systeme und -Kontrollen durch. Im Mittleren Osten
waren es 100 Prozent und in Nordamerika 91 Prozent der befragten
Banken.
Erhöhte Ausgaben wurden insbesondere in Nordamerika verzeichnet,
wo 29 Prozent der Befragten Ausgabensteigerungen um mehr als 100
Prozent in den letzten drei Jahren meldeten. KPMG führt dies auf den
Einfluss des amerikanischen Antiterrorgesetzes von 2001 (USA PATRIOT
Act 2001) zurück, das als Folge der Ereignisse des 11. September
verabschiedet wurde.
Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit jährlich
Beträge in Höhe von 500 Milliarden US$ bis 1 Billion US$ von
Drogendealern, illegalen Waffenhändlern oder anderen Kriminellen rein
gewaschen werden. Banken treten als Türhüter des legalen
Finanzsystems auf, und nur durch ihre Wachsamkeit kann das System
davor geschützt werden, der organisierten Kriminalität oder
Terroristen einen Mechanismus zur Verschleierung von Erlösen aus
illegalen und korrupten Geschäften zur Verfügung zu stellen. Damit
spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Prävention, Aufdeckung
und Meldung von Geldwäscherei.
Der Bericht, der anhand von Interviews mit leitenden, mit der
Einhaltung der entsprechenden Bestimmungen betrauten Angestellten von
209 Banken in 41 Ländern verfasst wurde, beschäftigt sich mit
Problemen in Bezug auf die jüngsten drastischen Verschärfungen der
Gesetze und Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäscherei sowie mit
der Frage, wie die Banken mit ihrer wachsenden Verantwortung als
Türhüter des Finanzsystems umgehen.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
100'000 Mitarbeiter in 150 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in
der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2003 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 343.8
Millionen Franken, dies entspricht einem Wachstum von 4.1 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Weiterführende Informationen finden Sie unter
www.kpmg.ch.

Kontakt:

KPMG
Stefan Mathys
Corporate Communications
Tel. +41/1/249'27'74
Mobile: +41/79/227'98'31
E-Mail: kpmgmedia@kpmg.ch

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