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Roland Berger-Studie zum Ölpreis: Prognosen sehen 2017 leichten Anstieg, aber längerfristig wenig Änderung erwartet

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Zürich (ots)

- Nach 2016 mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 43 Dollar 
erwarten sämtliche Prognosen für 2017 einen leichten Anstieg dieses 
Mittelwerts auf gut 50 Dollar 

- Erdöl-produzierende Länder erwarten im Schnitt 55 Dollar pro 
Barrel, institutionelle Prognosen liegen bei 50 Dollar 

- Geringe Schwankungsbereite: OPEC-Förderkürzungen setzen 
unteres Preislimit; gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der 
US-Schieferölproduzenten und höhere US-Exporte halten die obere 
Grenze niedrig 

- Roland Berger-Experten erwarten langfristiges Verharren der 
Ölpreise im Preisbereich um 50 Dollar pro Barrel

Nachdem die OPEC im November 2016 eine Drosselung der Förderung beschlossen hat, erwarten die Erdöl-produzierenden Länder für 2017 einen leichten Anstieg des Ölpreises. Die drei Länder mit den genauesten Prognosen im Zeitraum 1999 bis 2016 sehen im Jahresschnitt einen Preis von 55 Dollar pro Barrel. Institutionelle Organisationen wie die New York Mercantile Exchange (NYMEX), die US-Energiebehörde EIA und die OECD, deren Prognosen seit 2009 durchwegs treffsicherer waren als die der Produzenten, erwarten ebenfalls einen Anstieg - allerdings auf einem niedrigeren Niveau von durchschnittlich 50 Dollar. Dies sind die zentralen Ergebnisse der diesjährigen Studie "Oil Price Forecast - Who predicts best?" von Roland Berger.

"Seit 2014 ist der Ölpreis wegen Überkapazitäten unter Druck", sagt Sven Siepen, Managing Partner und Energieexperte von Roland Berger in Zürich. 2016 lag der Preis im Jahresmittel bei 43 Dollar und somit deutlich niedriger als die 49 Dollar, die von den drei treffsichersten ölproduzierenden Ländern prognostiziert worden waren. Ihr Vorhersagefehler betrug im Mittel 14 Prozent. Dagegen lagen die Prognosen der institutionellen Organisationen NYMEX, EIA und OECD mit durchschnittlich 42 Dollar nur um 5 Prozent daneben. "Wir haben das Gefühl, dass die ölproduzierenden Länder aus politischen Gründen zu hohe Prognosen abgeben", sagt der Roland Berger-Ölexperte.

Für 2017 erwarten nun sowohl die institutionellen Prognosen als auch die führenden Ölproduzenten einen Anstieg des durchschnittlichen Ölpreises. "Das hängt vor allem mit der von der OPEC und weiteren ölproduzierenden Ländern beschlossenen Kürzung der Fördermengen zusammen", erklärt Walter Pfeiffer, Partner von Roland Berger. "Allerdings wird deren Wirkung durch den starken Ausbau der amerikanischen Schieferölförderung und deren sinkende Kosten abgeschwächt."

Ölpreis wahrscheinlich längerfristig um 50 Dollar pro Barrel

Damit wird auch der Korridor, innerhalb dessen der Ölpreis schwankt, enger als früher: "Nach unten wird der Ölpreis begrenzt durch die Disziplin der OPEC-Länder und grosser Produzenten wie Russland", erläutert Walter Pfeiffer, Partner von Roland Berger: "Halten diese sich an die im November 2016 beschlossene reduzierte Förderung von 1,8 Millionen Barrel pro Tag, steigen die Preise." Auf der anderen Seite setzt die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Fracking-Industrie ein Preislimit nach oben: Brauchten die amerikanischen Schieferöl-Produzenten 2014 noch einen Ölpreis von 80 Dollar für eine kostendeckende Förderung, arbeiten viele von ihnen inzwischen schon bei 40 Dollar pro Barrel profitabel.

"Hinzu kommt, dass die Schieferölfirmen ihre Produktion sehr schnell nach oben fahren können, wenn der Ölpreis ansteigt", sagt Pfeiffer. Und weil die USA sich inzwischen vom Öl-Importeur zum Exporteur entwickelt haben, wirkt sich diese Flexibilität auch auf den Ölmarkt in Europa und weltweit aus und beeinflusst so die Preise. "Aus unserer Sicht ist daher ein längerfristiges Szenario mit Ölpreisen um 50 Dollar wahrscheinlich", erklärt Pfeiffer.

Ölbranche im Aufwind

Für die Produzenten ist dieser, wenn auch leichte Anstieg positiv: "Der Ölindustrie geht es insgesamt deutlich besser als noch vor ein, zwei Jahren", sagt Roland Berger-Partner Pfeiffer. "Mit einem Ölpreis von knapp über 50 Dollar, wie er seit dem Beschluss der OPEC konstant zu beobachten ist, kann die Branche leben. Ausserdem zeigt auch der Sparkurs der Firmen aus den vergangenen Jahren jetzt seine Wirkung." Es wird auch wieder investiert und die Zahl der Akquisitionen nimmt deutlich zu, beobachtet Pfeiffer. "Gerade Schieferölproduzenten sind sehr begehrt; in Amerika ist ein Übernahmefieber ausgebrochen."

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 220 Partnern.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Yvonne Brunner
Roland Berger AG
Public Relations Schweiz
Tel.: +41 79 542 46 78
E-Mail: yvonne.brunner@rolandberger.com
www.rolandberger.com

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