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National Geographic Channel

So bekommt der Erste Weltkrieg Ton und Farbe: Hinter den Kulissen der Dokureihe "Apokalypse Erster Weltkrieg"

München (ots)

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
  http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
- Französische Doku-Sensation ab 18. Juli als deutsche TV-Premiere
  auf dem National Geographic Channel 
- 500 Stunden Recherche, 3 Jahre Produktionszeit, 6,2 Mio. Euro
  Produktionskosten 
- Prozess der Recherche, Kolorierung und Nachvertonung im Detail

Zum 100. Mal jährt sich 2014 der Beginn des Ersten Weltkriegs, dessen Auswirkungen das gesamte 20. Jahrhundert prägten. Videomaterial aus dieser Zeit ist in schwarz-weiß aufgenommen, hat keinen Ton und scheint damit aus einer anderen Welt zu stammen. National Geographic Channel schlägt mit der außergewöhnlichen Dokumentation "Apokalypse Erster Weltkrieg" die Brücke zwischen den Zeiten: Bisher ungezeigte Amateuraufnahmen und historisches Filmmaterial öffentlicher Quellen wurden in dreijähriger Kleinstarbeit aufwendig restauriert, koloriert und nachvertont. So gelingt es dem französischen Produzenten-Team um Isabelle Clarke und Danielle Costelle, den Zuschauern die Bedeutung und den Schrecken der damaligen Zeit eindrucksvoll näher zu bringen. "Apokalypse Erster Weltkrieg" ist ab 18. Juli um 21.05 Uhr freitags auf dem National Geographic Channel zu sehen.

Die Recherche

"Die Organisation der Recherche zu "Apokalypse Erster Weltkrieg" war sehr komplex und zeitraubend. Wir hatten ein großes Netzwerk aus zwölf Dokumentaristen sowie Ansprechpartner in verschiedenen Ländern, die uns geholfen haben. Dabei haben wir darauf geachtet, dass wir bei unserer Informationssuche fast alle Länder einbeziehen, die in den Ersten Weltkrieg verwickelt waren", erklärt Valérie Combard, Leiterin des Nachforschungsteams. In eindrucksvoller Detektivarbeit stießen sie dabei auf ungesehene Filmaufnahmen, die beispielsweise Kaiser Wilhelm zeigen, der mit seinem Hund Gassi geht oder Szenen aus den Kolonien, in denen Soldaten für den Einsatz rekrutiert werden. "Es war einfach unglaublich, dass wir auf so seltene Filmaufnahmen stießen, die auch noch so gut erhalten waren - vor allem, weil es so schwierig war, Bilder zu finden, die wirklich die Realität abbildeten und kein Propagandamaterial waren. Jeder neue Filmschnipsel machte es notwendig, sich immer wieder mit dem Regisseur, den Drehbuchautoren und den Cutterinnen über die Inhalte und den Verlauf der Dokumentation abzustimmen", so Combard.

Die Kolorierung

Der französische Filmspezialist François Montpellier und sein vierköpfiges Team haben jedes Bild der Dokumentation erfasst und damit über 80.000 Szenenbilder eingefärbt. Der Prozess der Nachkolorierung begann mit der Recherche nach Referenzmaterial aus den Bereichen Architektur, Mode, Kunst und Geschichte wie Uniformen, Straßenschilder oder Gebäudefassaden. Diese Gegenstände geben dem Koloristen ein Gefühl für die Farben der Zeit und ermöglichen es ihm, zeittypische Farbprofile zu erstellen. Die Grundlage der Kolorierung bildet der Schwarz-Weiß-Film, der nur aus Helligkeitswerten von Schwarz bis Weiß und allen Grauschattierungen dazwischen besteht.

Anhand der Referenzgegenstände werden Farbwerte für die einzelnen Teile des Bildes ermittelt. War ein Knopf an der Uniform zur damaligen Zeit aus Kupfer, weiß der Kolorist also, dass der Grauton des Knopfes im Film der Farbcode für "Kupfer" sein muss. Im Idealfall kann der Kolorist jedes Bild in einzelne Flächen zerlegen - er definiert so eine Wand oder einen Arm. Durch ein spezielles Verfahren behalten die zugewiesenen Bereiche ihre Farbprofile über verschiedene Bilder hinweg. Ein Helm bleibt so eine ganze Szene über dunkelgrün und muss nicht Bild für Bild nachgefärbt werden.

Einige Bildelemente können allerdings nicht nur mit einem bestimmten Farbwert eingefärbt werden. So besteht der Wagon eines Zuges nicht nur aus einfarbigen Flächen, sondern wird erst durch die Zusammensetzung aus mehreren Farbtönen authentisch. Diese Kombination aus Farbwerten speichert der Kolorist ab, so dass die gleiche Wand in den folgenden Szenen stets richtig eingefärbt werden kann. Unklarheiten oder kleine Fehler werden anschließend noch per Hand koloriert. Der Kolorist muss bei seiner Arbeit viele kleine Details wie das Wetter und die damit verbundenen Lichtverhältnisse berücksichtigen. Auch welche Flaggen in den Schlachten zu sehen waren und welche Uniformen von welcher Einheit getragen wurden, muss im Vorhinein gründlich recherchiert werden. Schließlich ist nicht jede Uniform nur grün, sondern ordnet sich im Regelfall auf einem Spektrum zwischen grün und ockerfarben ein.

Die Vertonung

"Alle Originalaufnahmen der Auseinandersetzungen des Ersten Weltkriegs waren ohne Ton. Die einzige Ausnahme bildeten wichtige Reden, die - für damalige Verhältnisse - beeindruckende technische Mittel mobilisierten", weiß der französische Toningenieur Gilbert Courtois. Er war für die tongestalterische Bearbeitung der Dokumentation zuständig. "Jede Szene musste in minutiöser Detektivarbeit untersucht werden. Ob es sich um eine große Menschenmenge handelt, oder der Wind weht - jedes Detail musste dabei erfasst werden", erklärt Courtois. Zunächst durchforstete er Tonarchive, um so viel bestehendes Material wie möglich zusammenzutragen. Fehlende Geräusche wurden nachgestellt und neu aufgenommen: "Die größte Herausforderung ist eine realitätsnahe Darstellung, so dass der Zuschauer nicht mehr zwischen Originalaufnahme und nachvertontem Material unterscheiden kann.

Marschierende Soldaten nachzustellen ist besonders wichtig für das Filmerlebnis. Details dieser Art hauchen den Aufnahmen Leben ein, allerdings erfordern gerade diese Szenen eine zeitaufwändige Präzisionsarbeit", so der Tonexperte. Den Sound des "Paris-Geschütz" hat Courtois anhand von Panzerkreuzer-Kanonen desselben Kalibers nachgestellt. Kanonengeräusche und Explosionen dieser Art nimmt er mit dem 5.1-System auf, vorzugsweise in der Anordnung L-C-R (Left Center Right). Durch seine Mitgliedschaft in zahlreichen Verbänden hat er Zugang zu Flugzeugen und militärischen Geräten aus den Kriegsjahren, die heute noch funktionieren. Nachdem er die Wirkung und Zerstörungskraft von Detonationswellen analysiert hat, ist es ihm jetzt sogar möglich, bestimmte körperlich wahrnehmbare Schallereignisse nachzustellen. "Dank Computertechnik ist heutzutage alles möglich", schließt Courtois ab.

Sendetermine: 
"Apokalypse Erster Weltkrieg", 18. Juli 2014, fünf Episoden, jeden 
Freitag um 21.05 Uhr, National Geographic Channel

Weitere Infos und Videos zur Sendung unter www.natgeotv.com/de sowie auf Facebook unter www.facebook.com/natgeotv.deutschland

Über den National Geographic Channel:

Der National Geographic Channel ist ein Joint Venture von National Geographic Television und der Fox Entertainment Group (21st Century Fox). Das Unternehmen ist die Fernsehsäule der traditionsreichen National Geographic Society. Der Sender unterstützt mit seinen Programmen die gemeinnützige Arbeit der Gesellschaft und ist ihren Werten und Zielen verpflichtet. Seit dem 1. November 2004 ist der National Geographic Channel auf Sendung. Mittlerweile gehört er mit 5,5 Mio Haushalten zu den am besten verbreiteten Pay-TV-Sendern im deutschsprachigen Raum. Weltweit sehen ihn 440 Millionen Haushalte in 171 Ländern und in 38 Sprachen. Der National Geographic Channel wird in den deutschsprachigen Ländern u.a. von Sky, Kabel Deutschland, Unitymedia, Kabel BW, dem Eutelsat KabelKiosk, der Deutschen Telekom, Vodafone, Alice, UPC Cablecom, Swisscom/Teleclub, UPC Austria und Telekom Austria verbreitet. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.natgeotv.com/de.

Kontakt:

Tobias Tringali
Pressesprecher/Spokesperson

Fox International Channels
Tel: +49 89 2555 15 335
Mobil: +49 172 369 4384
tobias.tringali@fox.com

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