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European Oncology Nursing Society (EONS)

Europaweite Untersuchung zeigt besorgniserregende Zahl Chemotherapie-induzierter Neutropenien

BRÜSSEL, November 27 (ots/PRNewswire)

- Bis zu 30 % der befragten Patienten erlitten im Laufe ihrer
Chemotherapie eine Infektion, wobei Prophylaxe in der klinischen
Praxis sehr unterschiedlich gehandhabt wird
Das Risiko einer Neutropenie-bedingten Infektion stellt für den
Patienten, der sich einer Chemotherapie unterzieht, zu einem
Zeitpunkt, wo die emotionale und physische Energie eigentlich ganz
auf die Bekämpfung der Hauptkrankheit ausgerichtet sein sollte, eine
zusätzliche Gefahr dar. Den Ergebnissen einer neuen, europaweiten
Umfrageuntersuchung bei Patienten und KrankenpflegerInnen zufolge,
erlitten nahezu ein Drittel aller in der Untersuchung befragten
Patienten (30 %) im Laufe ihrer Chemotherapie eine Infektion, von
denen wiederum 46 % auf eine Neutropenie bzw. febrilen Neutropenie
zurückzuführen waren.
Die Untersuchung mit dem Titel "Preventing Febrile Neutropenia -
Staying on Track with Chemotherapy", die heute vorgestellt wurde (1),
ergab, dass 37 % der Patienten mit einer Infektion in der Folge ihre
Chemotherapie aufschieben beziehungsweise abändern mussten. Neun von
10 befragten KrankenpflegerInnen (92 %) stimmten zu, dass die
Vorbeugung gegen die febrile Neutropenie und Infektionen sehr wichtig
ist, um bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, ein
erfolgreiches Verhandlungsergebnis zu erreichen.
Auf die Frage, welche Faktoren die Chemotherapie beeinflussen
können, gaben fast alle teilnehmenden KrankenpflegerInnen (96 %) an,
dass eine Neutropenie-bedingte Infektion die Behandlung verzögern
kann und dass die Unterbrechung der Chemotherapie sich auf die
Gesamtwirksamkeit der Behandlung auswirken kann (63 %). Sechs von
zehn KrankenpflegerInnen waren der Auffassung, dass die Chancen für
eine erfolgreiche Krebsbehandlung durch die Notwendigkeit, die
Chemotherapie aufgrund einer febrilen Neutropenie- oder
Neutropenie-Infektion zu ändern, beeinträchtigt sein können und über
die Hälfte der befragten KrankenpflegerInnen stimmten zu, dass eine
Verringerung der Dosis sich auf das Behandlungsergebnis negativ
auswirken könne, selbst wenn die Dosierung anschliessend wieder
erhöht wird (56 %).
Die Untersuchung wurde von der European Oncology Nursing Society
(EONS) in neun europäischen Ländern durchgeführt, um die derzeitige
Einschätzung und Problematisierung von Infektionen im Rahmen der
Krebsbehandlung, insbesondere im Zusammenhang mit einer Neutropenie
bzw. febrilen Neutropenie (FN), zu erkunden.
"Krebspatienten müssen sich oft häufiger und intensiver
Chemotherapien unterziehen, die sie anfällig für eine schwere oder
febrile Neutropenie mit all ihren Konsequenzen wie zum Beispiel
Infektionen machen. Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass das
Neutropenie-Risiko und die Auswirkungen die sie auf die klinische
Behandlung und die Lebensqualität des Patienten haben kann, noch
ernster genommen werden müssen", sagte Kay Leonard,
EONS-Vorstandsmitglied. "Trotz der allgemeinen Verfügbarkeit
prophylaktischer Behandlungsmöglichkeiten, ist eine beträchtliche
Zahl von Patienten weiterhin von der Neutropenie und ihren
Konsequenzen betroffen", fügte sie hinzu.
Neutropenie bedeutet, dass die Zahl weisser Blutkörperchen
(neutrophile Granulozyten) im Körper, die vor Infektionen schützen,
zu niedrig ist. Sie ist eine häufige und potentiell gefährliche
Nebenwirkung einiger Chemotherapeutika und führt zu einem erhöhten
Infektionsrisiko, dass bei Krebspatienten manchmal lebensbedrohlich
werden kann. Eine schwere Neutropenie und febrile Neutropenie
erfordern in Fällen mit hohem Risiko eine Krankenhauseinweisung. So
stirbt einer von zehn mit einer febrilen Neutropenie ins Krankenhaus
aufgenommenen Patienten an deren Folgen. Eine weitere Folge der
febrilen Neutropenie ist die eventuelle Verzögerung der geplanten
Chemotherapie, sodass der Patient nicht die volle Dosierung zum
richtigen Zeitpunkt erhält, was sich wiederum negativ auf das
Ergebnis der Chemotherapie insgesamt auswirken kann.
Krankenhausaufenthalte führen auch zu einer Unterbrechung des Alltags
des Patienten und nicht nur der geplanten Chemotherapie, die in der
Regel ambulant erfolgt.
Es gibt auch die Möglichkeit, Chemotherapie-bedingten Infektionen
vorzubeugen und die Entwicklung so genannter proaktiver Therapien zur
Unterstützung der Behandlung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie,
hat beträchtliche Fortschritte gemacht. Die von der EORTC (European
Organization for Research and Treatment of Cancer) entwickelten
Richtlinien stellen z.B. fest, dass rekombinante humane
Granulozytkolonien-stimulierende Faktoren (G-CSFs) zur Verfügung
stehen, um eine Neutropenie zu behandeln bzw. ihr vorzubeugen und
dass auf diese Weise die mit ihr einhergehenden Komplikationen
verringert werden können (2). Diese Tatsache spiegelt sich auch darin
wider, dass 39 Prozent der befragten KrankenpflegerInnen bestätigen,
dass die prophylaktische Gabe von G-CSFs eine febrile Neutropenie bei
chemotherapeutisch behandelten Patienten verhindern kann. Des
Weiteren gaben 22 % der KrankenpflegerInnen an, sowohl G-CSFs als
auch Antibiotika einzusetzen.
Doch drückten die KrankenpflegerInnen ihre Sorge darüber aus,
dass die Patienten die Behandlung nicht immer befolgen (58 waren
insgesamt ziemlich, sehr bzw. ausserordentlich besorgt). Darüber
hinaus gaben die Patienten in der Umfrage an, dass die Versorgung mit
vorbeugenden Infektionsbehandlungen in Europa stark variiert.
"In Anbetracht des Schwergrades Neutropenie-bedingter
Infektionen, ist es entscheidend, dass Patienten über das Risiko
einer Neutropenie und einer nachfolgenden Infektion im Rahmen einer
Chemotherapie informiert werden. Wenn eine Prophylaxe über eine
tägliche Gabe von G-CSF verschrieben wurde, ist es wiederum von
entscheidender Bedeutung, dass die Behandlung auch eingehalten wird,
um bei der eigentlichen Chemotherapie das bestmögliche Ergebnis zu
erreichen. Insofern kann ein nur einmal pro Chemotherapie-Zyklus
verabreichter G-CSF für die Befolgung von Vorteil sein", sagte Dr.
Matti S. Aapro, Leiter des multidisziplinären Onkologieinstitutes in
Genolier, Schweiz.
Eine signifikante Zahl der an der Untersuchung teilnehmenden
Patienten schien das Risiko einer febrilen Neutropenie allerdings
nicht wirklich zu verstehen. Umgekehrt, gaben fast zwei Drittel (64
%) der befragten KrankenpflegerInnen an, dass sie die Behandlung von
Fieber während und nach der Therapie mit ihren Patienten besprechen.
Dies lässt vermuten, dass die Kommunikation zwischen Patient und
medizinischem Personal verbessert werden sollte.
Die Untersuchung mit dem Titel "Preventing Febrile Neutropenia -
Staying on Track with Chemotherapy" wurde von PatientView in
Zusammenarbeit mit der European Oncology Nursing Society (EONS)
durchgeführt und wird von Amgen finanziell unterstützt. Die
Forschungsarbeit ist ein Beispiel für die laufenden Bemühungen des
Unternehmens, die Möglichkeiten zur Verhinderung der Neutropenie und
ihrer Konsequenzen bei Krebspatienten ständig zu verbessern.
REDAKTIONELLE HINWEISE
Information zur Umfrage
Die Umfrage wurde von der European Oncology Nursing Society
(EONS) gemeinsam mit PatientView bei 300 Patienten und 157
KrankenpflegerInnen in neun Ländern Europas (Österreich, Belgien,
Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, Grossbritannien
und Irland) durchgeführt, um die derzeitige Einschätzung und
Problematisierung von Infektionen im Rahmen der Krebsbehandlung,
insbesondere im Zusammenhang mit einer Neutropenie bzw. febrilen
Neutropenie, zu erkunden. Die derzeitigen Ergebnissen sind
vorläufiger Natur und wurden zur Halbzeit der Umfrageuntersuchung
bekannt gegeben, wobei davon auszugehen ist, dass sich der Trend
insgesamt nicht mehr ändern wird. Ziel ist die Befragung von
insgesamt 500 Patienten.
Informationen zur European Oncology Nursing Society (EONS)
Die European Oncology Nursing Society (EONS) unterstützt
KrankenpflegerInnen in der Onkologie seit 1984. Die unabhängige,
gemeinnützige Organisation vertritt dabei über 22.000
KrankenpflegerInnen in der Onkologie aus 29 Ländern Europas. Mit
Hauptsitz in Brüssel fördert die EONS das Gesundheitswesen in Europa
durch die Entwicklung von Aktivitäten zur Schulung, Unterstützung und
Förderung der KrankenpflegerInnen in der Onkologie, sodass diese ihre
Patienten bestmöglich versorgen können.
Besuchen Sie bitte unsere Website unter www.cancernurse.eu oder
nehmen Sie mit dem EONS-Büro Kontakt auf, E-Mail: 
eons.secretariat@cancernurse.eu oder Tel.: +32-2-779-9923.
Informationen zu PatientView
PatientView ist ein unabhängiges, eng mit Patientenorganisationen
zusammenarbeitendes Forschungs- und Verlagsinstitut. PatientView hat
im Laufe der Jahre hunderte von Umfrageuntersuchungen mit Patienten
und Patientenorganisationen durchgeführt. Diese Untersuchungen und
die entsprechenden Projekte haben zu Veränderungen im staatlichen
Gesundheitswesen beigetragen, öffentliche Patienten-Konsultationen
gefördert, Akademiker und Wissenschaftler unterstützt und das
öffentliche Bewusstsein für bestimmte Bereiche des Gesundheitswesens
gefördert.
Informationen zu Amgen
Amgen entdeckt, entwickelt und liefert innovative humane
Therapeutika. Amgen leistet seit 1980 im Bereich der Biotechnologie
Pionierarbeit und war eines der ersten Unternehmen, das das
Versprechen dieser neuen Wissenschaft einlöste und sichere und
wirksame Medikamente aus dem Labor über die Fertigungsanlagen bis zum
Patienten brachte. Die Therapeutika von Amgen haben die medizinische
Praxis verändert und Millionen Menschen weltweit beim Kampf gegen
Krebs, Nierenerkrankungen, rheumatische Arthritis und andere schwere
Krankheiten geholfen. Mit einer breiten und tiefgehenden Reihe
potentieller neuer Medikamente, treibt Amgen die Wissenschaft weiter
voran, um die Lebensqualität des Patienten möglichst grundlegend
verbessern zu können. Falls Sie mehr über die bahnbrechenden
wissenschaftlichen Arbeiten und bedeutenden Medikamente von Amgen
erfahren möchten, besuchen Sie bitte die Website unter www.amgen.com.
(1) Bei Amgen aktenkundig. Preventing Febrile Neutropenia -
Staying on Track with Chemotherapy survey. Durchgeführt von
PatientView und Ende September 2009 lanciert (derzeit noch andauernd)
(2) http://www.eortc.be/services/doc/highlights/press_release_feb
rile_neutro.htm

Pressekontakt:

Presse: Tel.: +41 (0)41-369-25-30, E-Mail: tviering@amgen.com, im
Auftrag von Amgen