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Eurofound

Sozialer Dialog am Arbeitsplatz trägt wesentlich dazu bei, europäische Unternehmen aus der Rezession zu führen

Dublin, March 1, 2010 (ots/PRNewswire)

Laut der zweiten, von Eurofound
durchgeführten europaweiten Befragung von 27.000 öffentlichen und
privaten Unternehmen sind sechs von zehn Angestellten (63 %) in einer
anerkannten Arbeitnehmerorganisation vertreten. Aus den
Umfrageergebnissen geht einerseits hervor, dass allgemein ein gut
funktionierender sozialer Dialog am Arbeitsplatz herrscht.
Andererseits werden auch Einschränkungen und grosse Unterschiede
innerhalb Europas ersichtlich. Die Ergebnisse der europaweiten
Unternehmensumfrage, die ausserdem Themenbereiche wie Arbeitszeiten,
Flexibilitätsstrategien, variable Vergütung, finanzielle
Beteiligungsmodelle und Strategien im Personalmanagement umfasst,
werden europäischen Sozialpolitikern bei einem gemeinsamen Treffen
zwischen Eurofound und dem Europäischen Parlament in Brüssel am 3.
März 2010 vorgestellt.
Die letzte Rezession hat schmerzlich vor Augen geführt, wie
wichtig das Gleichgewicht zwischen Unternehmensführung einerseits und
der Anpassung und dem Wandel von Arbeitsplätzen andererseits ist. Ein
sozialer Dialog ist für dieses Gleichgewicht und die
Weiterentwicklung des europäischen Sozialmodells unverzichtbar. Der
Unternehmensbericht zeigt auf, dass in europäischen Unternehmen im
Grossen und Ganzen die Rahmenbedingungen für sozialen Dialog gegeben
sind. Bei fast vier von zehn befragten Unternehmen (37 %) gab es eine
betriebsspezifische Form der Mitarbeitervertretung. Mehr als 60 % der
Arbeitnehmer sind entweder Mitglied einer Gewerkschaft oder des
Betriebsrats. Bei mehr als zwei von drei Arbeitnehmern (69 %) sind
die Löhne im Rahmen eines Tarifvertrags geregelt, und zwar entweder
innerhalb des Betriebs oder auf höherer Ebene. Dadurch bestehen gute
Rahmenbedingungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer um Unternehmen
dynamischer und wettbewerbsfähiger zu gestalten und die
Herausforderungen der gegenwärtigen Rezession zu meistern.
Aus der Umfrage lässt sich schliessen, dass die
Arbeitnehmervertreter in Europa mit den kooperativen Beziehungen zum
Management und der Zusammenarbeit generell zufrieden sind. Zwischen
60 % und 65 % der Arbeitnehmervertreter in europäischen Unternehmen
arbeiten an allgemeinen Regelungen zur Arbeitszeitgestaltung. In
Unternehmen mit betriebsspezifischer Arbeitnehmervertretung äusserten
sich die meisten Führungskräfte (70 %) positiv zu den Auswirkungen
der Arbeitnehmervertretung am Arbeitsplatz und zum sozialen Dialog,
vor allem in Grossbritannien, Rumänien und Irland.
Obwohl diese Ergebnisse nahelegen, dass in Europa geschichtlich
bedingt ein stark ausgeprägter sozialer Dialog am Arbeitsplatz
stattfindet, gibt es dennoch eine Reihe von Einschränkungen. Ein
Drittel der Angestellten erhält nur selten Informationen zur
wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Organisation, und zwar
höchstens einmal pro Jahr. In vielen Betrieben beschränkt sich die
Arbeitnehmervertretung auf Gesundheits- und Sicherheitsvorsorge und
wird sehr informell gehandhabt. Einer von sechs
Arbeitnehmervertretern (17 %) hat keinen Anspruch auf bezahlte
Ausfallzeiten um die mit der Position einhergehenden Aufgaben zu
erfüllen. Ausserdem existieren grosse Unterschiede zwischen nord- und
südeuropäischen Ländern.
Die Umfrage hat auch Arbeitsbedingungen untersucht, die bei
bestimmten Organisationen als wichtige Bestandteile vertraglicher und
betrieblicher Flexibilität gelten. Mehr als die Hälfte (56 %) aller
europäischen Unternehmen bedienen sich einer Art von
Gleitzeitregelung. In mehr als zwei Dritteln (68 %) aller
Unternehmen, vor allem in Deutschland, den Niederlanden, den
skandinavischen Ländern, Irland, Frankreich und Grossbritannien
fallen zur Abarbeitung hoher Auftragslagen Überstunden an. Zeitlich
befristete Arbeitsverträge sind sehr gängig - mehr als die Hälfte (54
%) aller Einrichtungen hatte während der letzten 12 Monate mindestens
einen Mitarbeiter, der in einem zeitlich befristeten
Arbeitsverhältnis stand.
Drei von vier Einrichtungen erklärten, dass der Bedarf nach
Weiterbildung regelmässig und systematisch überprüft werde. Die
Weiterbildungsmassnahmen werden den Arbeitnehmern jedoch nicht
gleichmässig zugeteilt. Während zwei von drei Einrichtungen (64 %)
den Bedarf nach Weiterbildung bei qualifizierten und
hochqualifizierten Fachkräften systematisch überprüfen, geschieht
dies für niedrigqualifizierte und ungelernte festangestellte
Arbeitnehmer bei nur jedem zweiten Unternehmen (52 %).
Festangestellte Arbeitnehmer haben also eine viel bessere Aussicht
auf Weiterbildungsmassnahmen als zeitlich befristetes Personal.
Die zweite europäische Unternehmensumfrage ist verfügbar unter
http://www.eurofound.europa.eu/surveys/companysurvey/2009/index.htm
Redaktioneller Hinweis
Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und
Arbeitsbedingungen (Eurofound - http://www.eurofound.europa.eu ) ist
eine dreigliedrige EU-Behörde mit dem Ziel, führenden Akteuren in der
Sozialpolitik Ergebnisse, Kenntnisse und Beratung aus vergleichender
Forschung zur Verfügung zu stellen. Eurofound wurde eingerichtet
durch die Verordnung EWG Nr. 1365/75 vom 26. Mai 1975 und hat seinen
Sitz in Dublin (Irland).
Die "Europäische Unternehmensumfrage 2009 -
Flexibilitätsstrategien und sozialer Dialog" ist die zweite
europaweite Unternehmensumfrage, die von der in Dublin ansässigen
EU-Behörde Eurofound durchgeführt wurde. Sowohl Personalverwalter als
auch Arbeitnehmervertreter in 27.160 Einrichtungen innerhalb der 27
EU-Mitgliedstaaten als auch in Kroatien, der Türkei und der
ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien wurden im Rahmen des
Berichts zwischen März und April 2009 befragt.
Sie können Eurofound auch auf Twitter unter
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Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Mans Martensson
per E-Mail unter  mma@eurofound.europa.eu. Alternativ können Sie auch
per Telefon unter +353-1-204-3124 oder über die Mobilfunknummer
+353-876-593 507 mit ihm Kontakt aufnehmen.

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