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Greenpeace: Cancun ist ein Zeichen der Hoffnung
Um den Klimawandel einzudämmen, muss aber noch viel getan werden

Cancun/Hamburg, 11. 12. 2010 (ots)

Das Abschlusspapier der
Klimakonferenz in Cancun wertet Greenpeace als Zeichen der Hoffnung. 
Damit siegte nach Ansicht der Umweltschutzorganisation zum Schluss 
die Einsicht in die Notwendigkeit über die Furcht. Zwar wird mit den 
Beschlüssen der Klimakonferenz von Cancun der Klimawandel noch nicht 
gestoppt, aber die Staatengemeinschaft ist einem Klimaschutzvertrag 
in einem Jahr in Südafrika mit den heutigen Beschlüssen ein Stück 
näher gekommen. Mit dem einstimmigen Beschluss über die Einrichtung 
eines Klimaschutzfonds, der Sicherung von Biodiversität sowie der 
Rechte Indigener Völker, und der Festlegung der Grenze der Erwärmung 
auf unter zwei Grad Celsius sind jetzt die Grundpfeiler für einen 
globalen Klimaschutzvertrag gelegt worden.
"Das Ergebnis ist besser, als viele hier zeitweise befürchtet 
haben. Trotzdem - es ist erst der Anfang. Jetzt muss die Arbeit 
richtig losgehen", sagt der Leiter der Internationalen Klimapolitik 
von Greenpeace, Martin Kaiser. "Bis nächstes Jahr müssen die Staaten 
nun das entscheidende Klimaschutzprotokoll im Detail erarbeiten. Denn
Cancun hat bisher nur den Prozess zur Erarbeitung des 
Klimaschutzvertrags gerettet, aber noch nicht das Klima selber. Die 
Geschwindigkeit des internationalen Klimaschutzes kann überhaupt 
nicht mit der dramatisch schnellen Erderwärmung Schritt halten. Der 
ungezügelten Verschmutzung der Atmosphäre durch Mineralöl- Kohle- und
Holzindustrie sind mit dem Papier noch keinerlei Grenzen gesetzt."
Kaiser kritisiert, dass Europa  ein schlechtes Bild abgegeben hat.
"Die EU war wenig ambitioniert. Kein mutiges Reduktionsziel, 
Uneinigkeit in wichtigen Beschlüssen - so verkommt die europäische 
Union in der Klimapolitik zur Bedeutungslosigkeit."  Bei der 
Einrichtung des Klimaschutzfonds zum Beispiel hatte die Europäische 
Kommission und Großbritannien lange gegen die EU-Position gearbeitet.
"Wenn man nun bedenkt, dass auch die USA, Russland und Japan gebremst
haben, ist das Papier in Cancun wirklich das Maximum, was man aus 
dieser Staatengemeinschaft herausholen konnte. Zu verdanken ist das 
allein der mexikanischen Präsidentschaft sowie den am meisten von den
Folgen des Klimawandels betroffenen Ländern." Greenpeace fordert von 
der EU, sich Anfang 2011 endlich darauf zu einigen, die Treibhausgase
bis 2020 um 30 Prozent zu senken, wie es der Weltklimarat fordert.
"Auch der Auftritt von Deutschland war glanzlos", so Kaisers 
Bewertung. "Die Rede von Umweltminister Norbert Röttgen war 
unengagiert. Bei EU-Verhandlungen wie z.B. bei Verkehrs- und 
Energiepolitik bremst Deutschland Klimaschutz aus. National blockiert
die Regierung durch die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke den 
Ausbau erneuerbarer Energien. Und den Beschluss der Regierung, 100 
Prozent der Versteigerungserlöse in den Klimaschutz zu investieren, 
hat Röttgen auch nicht in den Verhandlungen verankern können."
"Es liegt jetzt an den Staaten, aus dem Hoffnungsschimmer in 
Cancun ein wirkungsvolles Klimaschutzabkommen zu formen. Wir fordern 
Bundeskanzlerin Angela Merkel  auf, diese Chance zu ergreifen. Wir 
erwarten von Frau Merkel, für eine klimafreundliche Zukunft für uns 
und unserer Kinder zu kämpfen."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Kaiser, Tel. +49 
171 - 8780817, oder Tina Löffelbein +49 1511-67 209 15. Weitere 
Informationen zu Cancun finden Sie auf www.greenpeace.de

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