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Deutsches Gesundheitsfernsehen

Zellbiologe Dr. Tobias Cantz im Deutschen Gesundheitsfernsehen: "Stammzellforschung spielt eine wichtige Rolle für die Krebsforschung."

Hamburg (ots)

Fluch oder Segen? Der Einsatz humaner embryonaler
Stammzellen in der Forschung hat international eine intensive 
ethische und politische Debatte ausgelöst. Gerade erst erhielten drei
Stammzellforscher aus den USA und Großbritannien den Nobelpreis für 
Physiologie und Medizin. "Die Erkenntnisse aus der Stammzellbiologie 
werden uns helfen, auch die Krebszellbiologie besser zu verstehen", 
sagt Dr. Tobias Cantz in der Sendung "DGF Der Talk" des Deutschen 
Gesundheitsfernsehens. Der Wissenschaftler aus der Abteilung Zell- 
und Entwicklungsbiologie am Max-Planck-Institut für Molekulare 
Biomedizin in Münster ist überzeugt: "Je mehr die Wissenschaft 
darüber weiß, wie eine Stammzelle sich selbst erneuert, desto eher 
findet sie auch heraus, welche Ziele in Krebszellen man ganz gezielt 
attackieren kann, um ihre Teilungsfähigkeit und somit das 
Tumorwachstum zu verhindern."
Die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen hat sich zum 
Ziel gesetzt, das Wissen über die Eigenschaften von Stammzellen zu 
erweitern und zu präzisieren. Dies spielt beispielsweise im 
Zusammenhang mit regenerativen Zelltherapien oder der Untersuchung 
genetischer Krankheiten eine wichtige Rolle. Cantz warnt allerdings 
vor zu hohen Erwartungen an eine therapeutische Nutzung von 
Stammzellen: "Aus Stammzellsuppe ein schlagendes Herz oder eine 
funktionsfähige Niere zu gewinnen, ist reine Utopie. Davon sind wir 
weit entfernt." Auch könne man nicht sagen, ob und wann Krebs 
generell einmal heilbar sein werde: "Es wird aber weitere Krebsarten 
geben - wie heute schon Leukämie - die in 10 Jahren behandelbar sind 
und ich hoffe, dass wir dann auch den Typ I Diabetikern konkrete 
Behandlungsoptionen anbieten können."
Sollten sich Therapien aus Stammzellen etablieren, werde es so 
genannte Biobanken geben, die Wissenschaftlern Zugriff auf 
kompatibles Gewebe ermöglichten, so Cantz. "Dann wird auch die 
Nabelschnurspende eine gewisse Rolle spielen. Sinn macht allerdings 
nur eine Einlagerung in öffentliche und nicht in private Banken."
Zur ethischen Diskussion um die Nutzung embryonaler Stammzellen in
Deutschland sagt der 35-Jährige Wissenschaftler: "Wir lassen uns 
weniger von Chancen als von Risiken leiten. Das ist typisch deutsch",
so Cantz. "Aber die Gesetzesgrundlage hierzulande ist historisch 
gewachsen. Dabei spielt unsere Vergangenheit in den Weltkriegen eine 
Rolle. Wir sind besonders aufgerufen, uns um den Schutz der 
Menschenwürde zu kümmern."
Das Gespräch mit Dr. Tobias Cantz sehen Sie in der 
Erstausstrahlung der Sendung "DGF Der Talk" am Sonntag, den 21. 
Oktober 2007 um 12:00 Uhr.
Über das Deutsche Gesundheitsfernsehen
Das Deutsche Gesundheitsfernsehen ist der erste bundesweit 
empfangbare, unabhängige und journalistische Spartensender zum Thema 
Gesundheit in Deutschland. Seit 1. April 2007 sendet das Deutsche 
Gesundheitsfernsehen aus Hamburg und erreicht derzeit ca. 11 
Millionen TV-Haushalte über Astra Digital und diverse digitale 
Kabelnetze. Der Free-TV-Sender bietet gesundheitsinteressierten 
Zuschauern aller Altersgruppen in Ratgeber-Magazinen, Dokumentationen
und Talkshows kostenlos umfassende Informationen rund um die Themen 
Gesundheit, Ernährung, Prävention, Bewegung, Forschung, 
Naturheilkunde und Wellness. Das Deutsche Gesundheitsfernsehen wurde 
von dem renommierten TV-Journalisten Gerd Berger gegründet, der 
zusammen mit der Finanzholding avantaxx AG Gesellschafter des Senders
ist. Weitere Informationen sind unter www.dgf.tv zu finden.
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