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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 24. März 2010

Zürich (ots)

Finma: Präsident Eugen Haltiner kontiert Kritik
"Wir legen selbst grossen Wert auf unsere Unabhängigkeit", sagt 
Eugen Haltiner, Präsident der Finanzmarktaufsicht (Finma) im 
"Handelszeitung"-Interview. "Diese muss immer wieder erkämpft werden,
da es von verschiedenen Seiten Versuche gibt, auf die 
Aufsichtsbehörde Einfluss zu nehmen." Damit kontert Haltiner die 
Kritik aus der Politik, die dem ehemaligen UBS-Kadermann Befangenheit
vorwirft. SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer: "Die 
personelle Zusammensetzung der Finma-Spitze garantiert nicht die 
notwendige Unabhängigkeit von den zu kontrollierenden Instituten." 
Die Politikerin fordert, dass das Parlament künftig die personelle 
Unabhängigkeit der Finma sicherstellt. Haltiner findet es zwar 
richtig, dass die Frage der Unabhängigkeit immer wieder gestellt 
werden. Doch: "Persönlich glaube ich, dass wir einzig unserem Mandat 
verpflichtet entschieden haben." Unterstützung erhält Haltiner von 
den bürgerlichen Politikern. Diese fordern aber von der Finma 
generell eine kritischere Haltung. CVP-Nationalrat Pirmin Bischof 
wünscht, dass die öffentlichen Interessen stärker berücksichtigt 
werden, und spricht die Vergütungspolitik der UBS an, die trotz 
massiver Staatshilfe "jetzt wieder Boni ausschütte, als ob nichts 
geschehen wäre".
UBS-Generalversammlung: Verwaltungsrat geht nochmals über die 
Bücher
Ein VR-Mitglied der UBS bestätigt gegenüber der "Handelszeitung": 
Der Entscheid, die Decharge für die früheren UBS-Manager wie Peter 
Kurer oder Marcel Ospel zu beantragen, sei "nicht leicht gefallen". 
Man überlege sich jetzt, den Antrag allenfalls wieder zurückzuziehen.
Doch ein entsprechender Beschluss sei dazu noch nicht gefällt worden.
Wenn es dennoch zur Abstimmung kommt, will Dominique Biedermann, 
Direktor der Anlagestiftung Ethos, die Decharge verweigern. Sein 
Ziel: Er will eine möglichst grosse Anzahl von Aktionären 
mobilisieren, um Druck auf den UBS-Verwaltungsrat aufzubauen. Denn: 
"Wenn sehr viele Aktionäre gegen die Decharge stimmen, wird sich der 
Verwaltungsrat nochmals überlegen müssen, ob er nicht doch eine Klage
gegen die ehemaligen UBS-Manager anstrengen soll", sagt Biedermann 
der "Handelszeitung". Die Chancen dafür seien intakt. Für die 
Grossbank könnte sich der Antrag zur Decharge noch aus anderen 
Gründen als Bumerang erweisen. Martin Naville, CEO der Swiss-American
Chamber of Commerce, versucht derzeit, Parlamentarier zu überzeugen, 
dass sie im Juni den Staatsvertrag mit den USA nachträglich absegnen.
"Würde das Parlament heute über den Staatsvertrag befinden, es würde 
wohl sehr eng werden", sagt Naville mit Blick auf die umstrittene 
Decharge. Halte die Schweiz den Staatsvertrag mit den USA nicht ein, 
hätte dies massive Konsequenzen. "Auch Repressionen wie etwa 
Verrechnungssteuer auf Zahlungen in die Schweiz, Ausschluss aus 
öffentlichen Aufträgen oder Importbeschränkungen auf bestimmten 
Gütern könnten drohen", so Naville.
Sunrise/Orange: Die Weko in der Zwickmühle
Recherchen der "Handelszeitung" belegen, dass die Wettbewerbshüter
die Fusion von Orange und Sunrise im Schweizer Mobilfunkmarkt nicht 
durchwinken. Grünes Lichts gibt es nur mit Auflagen. Derzeit stehen 
zwei mögliche Auflagen im Zentrum. Die erste: Die neue Orange wird 
den Namen Sunrise und wohl damit verbundene Tiefpreisangebote einige 
Zeit weiterführen müssen. Die zweite: Die neue Orange könnte 
verpflichtet werden, die Verträge mit Wiederverkäufern wie Coop, Aldi
oder Cablecom weiterzuführen. Dies wäre heikel, weil einzelne 
Verträge bald auslaufen. Bei den betroffenen Firmen selbst sieht man 
dies indes anders. Sunrise-Chef Christoph Brand sagt im 
"Handelszeitung"-Interview: "Ich kann mir keine sinnvolle Auflage 
vorstellen, die nicht letztendlich nur der Swisscom nützt." 
Orange-Sprecherin Therese Wenger erklärt: "Jegliche Auflagen würden 
die dominante Stellung von Swisscom weiter stärken und das geplante 
Unternehmen unnötig einschränken."
Rieter-VR-Präsident Erwin Stoller: "Wir suchen keinen neuen CEO"
Nach dem schwierigsten Jahr in der Geschichte von Rieter sieht 
Verwaltungsratspräsident Erwin Stoller einen Silberstreifen am 
Horizont. "Hält die Marktbelebung an, wollen wir dieses Jahr ein 
deutliches Umsatzwachstum und den Turnaround erreichen", sagt Stoller
im Interivew mit der "Handelszeitung". Werde sich die Nachfrage im 
laufenden Jahr gut entwickeln, ginge es schneller, bis Rieter wieder 
in die Gewinnzone komme. "Ansonsten werden wir erst nächstes Jahr ein
positives Betriebsergebnis erreichen", so der VR-Präsident und 
Konzernchef in Personalunion. Da sich diese Form bewährt habe, wird 
denn auch kein neuer CEO gesucht.
Art & Fragrance-VRP Silvio Denz: "Wir sind 2010 ausgezeichnet 
gestartet"
Der Verwaltungsratspräsident Silvio Denz will mit der Parfum- und 
Luxus-Firma Art & Fragrance (A&F) zweistellig wachsen und die Margen 
ausweiten - auch dank neuen Marken und Kooperationen. Zusammen mit 
dem strategischen Partner soll der Kristallglas- und Parfumhersteller
Lalique zu altem Glanz zurückfinden. "Zukünftig werden wir verstärkt 
mit international bekannten Künslern arbeiten, um neue Kreationen 
einzuführen. Wir wollen eine jüngere Kundschaft ansprechen", sagt 
Denz gegenüber der "Handelszeitung". Bereits 2010 wird Denz mit 
Lalique schwarze Zahlen schreiben können. "Bis Ende 2009 
konzentrierten wir uns auf interne Aufgaben. Heute haben wir die 
Kosten im Griff", sagt er. Auch das Parfumgeschäft lässt für dieses 
Jahr gutes verheissen. "Wir hatten ein erfolgreiches Jahr. Und auch 
2010 sind wir in diesem Bereich gut gestartet. Unter anderem dank der
Laliquie-Parfum-Linie, die erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder 
in den schwarzen Zahlen ist", sagt Denz. Silvio Denz war von 1980 bis
2000 Inhaber und VR-Präsident der Parfumeriekette Alrodo, die er an 
Marionnaud verkaufte. Laut "Bilanz" gehört Denz zu den 300 Reichsten 
im Land.
PSP-CEO Luciano Gabriel: "Der Markt ist ausgetrocknet - noch"
Die Immobiliengesellschaft PSP Swiss Property wächst derzeit kaum.
Grund: "Momentan ist der Markt mehr oder weniger ausgetrocknet", 
erklärt PSP-CEO Luciano Gabriel in der "Handelszeitung". Man müsse 
aber auch mittel- und langfristig denken. "Jetzt will niemand 
verkaufen, aber in zwei oder drei Jahren - oder noch eher - kann das 
schon ganz anders aussehen." Auch wenn die PSP den Bieterkampf um die
Jelmoli-Immobilien verloren hat, bleibt sie laut Gabriel weiterhin 
bereit für grosse Deals. Gehe es um den Kauf einzelner 
Geschäftsliegenschaften, bleibe sie vorsichtig, so Gabriel weiter: 
"Wenn andere Leute mehr bieten, lassen wir uns nie vom Herdentrieb 
leiten. Ob wir zu konservativ waren, wird man wohl erst in fünf oder 
zehn Jahren sehen." In der Zwischenzeit will Gabriel den inneren Wert
und den Gewinn pro Aktie erhöhen und den Leerstand senken, der heute 
bei 7,5% liegt: "Wir möchten für das gesamte Portfolio eine 
Leerstandsquote von etwa 5% erreichen, und das innert den nächsten 
fünf Jahren."

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00

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