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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 12. August 2009

Zürich (ots)

Konsum: Detailhandel rechnet mit dicken Umsätzen
Krisenstimmung im Schweizer Detailhandel? Keine Spur. In diesen 
Wochen bestellen Händler wie Globus, Interdiscount und Manor die 
Waren für das anstehende Weihnachtsgeschäft - und füllen ihre Lager 
bis unters Dach. Denn alle rechnen mit einem guten 
Weihnachtsgeschäft. "Wir gehen nicht zurückhaltend in die Planung", 
sagt etwa Media-Markt-Schweiz-Chefeinkäufer Beny Hochspach. Auch 
Manor-Sprecherin Elle Steinbrecher rechnet mit einem 
Weihnachtsgeschäft auf Niveau Vorjahr. Allerdings: Bei den positiven 
Erwartungen der Detaillisten ist auch "ein bisschen Zweckoptimismus" 
dabei, wie Ökonom Yngve Abrahamsen von der Konjunkturforschungsstelle
der ETH meint. Er rechnet für das Weihnachtsgeschäft 2009 mit einem 
im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Resultat. Laut Janwillem Acket,
Chefökonom der Bank Julius Bär, "können die Detailhändler froh sein, 
wenn die Volumina von letztem Jahr wieder erreicht werden".
Getränke: Cola Zero ist beliebter als Cola Light
Das als "Männergetränk" lancierte zuckerfreie Coca-Cola Zero kommt
bei Frauen gut an. Gut zwei Jahre nach dem Verkaufsstart wird in der 
Schweiz mehr Coca-Cola Zero getrunken als das bereits seit 
Jahrzehnten erhältliche Coca-Cola Light. Während im Juli 2007 der 
Marktanteil des neuen Cola Zero 7% betrug, stieg dieser Wert nach 
Informationen der «Handelszeitung» im Juli 2009 auf über 10%. Gerade 
umgekehrt verlief dagegen die Entwicklung bei Cola Light: Dort sank 
der Marktanteil unter die Markt von 10%. Weitgehend konstant 
verlaufen dagegen die Verkäufe des Cola-Klassikers "Regular": Innert 
zwei Jahren veränderte sich der Marktanteil von 25% kaum. Dank der 
Zero-Variante wird nicht nur mehr Cola getrunken, sondern 
Süssgetränke legen derzeit ganz generell zu - und das trotz mässigem 
Sommerwetter. Gemäss neusten Zahlen der Marktforscher von AC Nielsen 
wurden per Mitte Jahr gut 429000 Liter Süssgetränke konsumiert. In 
der Vorjahresperiode waren es erst 416000 Liter, 2007 sogar erst 
knappe 414000 Liter. Sogar Eistee ist wieder gefragt: Das 
Trendgetränk der 90er-Jahre ist mit 130000 Litern wieder in (Vorjahr:
122000 Liter).
Prämienrunde 2010: Krankenkasse Sanitas legt die Karten auf den 
Tisch
Die Sanitas-Gruppe nennt als erste Krankenversicherung einen 
Durchschnittswert zur geplanten Prämienerhöhung für 2010: "Wir werden
unserer Sätze im Durchschnitt um 8 bis 10 Prozent gegenüber dem 
laufenden Jahr erhöhen", sagt Sanitas-CEO Otto Bitterli im Gespräch 
mit der «Handelszeitung». Dabei werde es aber grosse 
Belastungsunterschiede geben. "Je nach Kanton und Eigenverantwortung 
- also Höhe der Franchise - kann die zusätzliche Belastung stärker 
oder milder ausfallen", so Bitterli. Besonders Personen mit hoher 
Eigenverwartung - also hohen Wahlfranchisen - würden vermehrt zur 
Kasse gebeten. Das hängt laut Bitterli mit dem durch den Bund 
reduzierten Maximalrabatt zusammen. "Je nach Kanton müssen 
Versicherte mit Wahlfranchise mit einem Prämienanstieg von bis zu 30%
rechnen," so Bitterli.
Financier Tito Tettamanti: "Statt Geld müssen wir mehr Unternehmer
anlocken"
Der Tessiner Financier Tito Tettamanti fordert eine rasche 
Neuausrichtung des Finanzplatzes Schweiz. "Wir sollten diesen Druck 
und die Kritik aus dem Ausland als Chance für eine Veränderung in 
unserem Land nutzen", sagt Tettamanti im Interview mit der 
«Handelszeitung». So brauche die Schweiz jetzt einen Plan B. "Unser 
Finanzplatz sollte sich nicht mehr unter anderem auf Steuerflucht 
ausrichten. Da sehe ich in der Zukunft keine Geschäftschancen mehr", 
so der Financier. Vielmehr müsse die Schweiz die hohe Qualität der 
hiesigen Banken in der Vermögensverwaltung von legal versteuerten 
Geldern und die ausgezeichneten Rahmenbedingungen in der Schweiz als 
Wettbewerbsvorteil in den Vordergrund rücken. "Statt wie in der 
Vergangenheit Schwarzgeld anzulocken, sollten wir die Vermögenden 
Europas dazu bringen, sich und ihre Firmen bei uns anzusiedeln", so 
Tettamanti. Neben der Neuausrichtung des Finanzplatzes fordert der 
Financier, dass die Verantwortlichen für die Misere rund um die UBS 
zur Verantwortung gezogen werden. "Der Schaden, den diese Leute mit 
den Verfehlungen in den USA angerichtet haben, ist schlimmer als die 
Tatsache, dass sie fast die ganze Bank in den Ruin getrieben haben", 
sagt Tettamanti. Dabei müsse sich die UBS eigentlich selber 
einklagen. "Um das Kundenvertrauen zurückzugewinnen, müsste die UBS 
eine klare Haltung einnehmen", sagt der Financier.
Privatbankier Eric Syz: "Der Wettbewerb rüttelt uns wach"
Der Reputationsverlust der Hedge-Fonds ist laut dem Privatbankier 
völlig ungerechtfertigt. "Wir haben einen globalen Finanzkollaps 
erlebt, der nicht durch die Hedge-Fonds verursacht wurde, sondern 
durch die Banken", sagt Syz im Interview mit der «Handelszeitung». So
diene die Anlageklasse vielmehr als Sündenbock in der Krise. "Die 
Hedge-Fonds haben, verglichen mit anderen Risikoklassen, zwar auch 
verloren, aber mit rund 20% nur halb so viel", sagt Syz. Umso 
erfreulicher ist es für ihn, dass seine Bank seit Juni wieder einen 
klaren Zuwachs bei den Fund of Funds verzeichnet. Auch für den 
gesamten Finanzplatz Schweiz ist der Privatbankier zuversichtlich und
ist überzeugt, dass die Angriffe auf den Finanzplatz und das 
Aufbrechen der alten Strukturen die Schweizer Banken langfristig 
stärken. "Die Bevölkerung hat mittlerweile die Bedeutung der Banken 
für unser Land erkannt. Ich bin überzeugt, dass der Finanzplatz 
Schweiz in drei, vier Jahren besser dastehen wird als heute", so Syz.
US-Steuerstreit: "Die UBS ist kein simpler Musterfall"
Die Steueramnestie in den USA spült nicht nur das erwünschte Geld 
in die Staatskasse, sondern die Steuerbehörde sammelt damit laut 
eigenen Angaben auch neue, hilfreiche Informationen. "Gestützt auf 
diese Informationen bereitet die Steuerbehörde Klagen gegen andere 
Banken vor", sagt Franco Taisch, Professor für Wirtschaftsrecht an 
der Universität Luzern, gegenüber der «Handelszeitung». Besonders im 
Visier seien die Banken mit einem grossen grenzüberschreitendem 
Vermögensverwaltungsgeschäft. "Die USA wollen ihre Doppelstrategie 
bestehend aus Strafverfahren und Zivilklage, auch bei anderen Banken 
anwenden", sagt Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaftsrecht an der 
Universität Bern. Dies heisse aber nicht, dass diese Strategie für 
die US-Behörde bei anderen Banken ähnlich erfolgversprechend sei. 
Zwar sei das Verfahren gegen die UBS ein Präzedenzfall mit 
Signalwirkung für andere Banken. "Die spezifischen UBS-Umstände 
machen diese aber zu keinem simplen Musterfall, der einfach auf 
andere Institute angewendet werden kann", sagt Taisch. So hat die UBS
zum Beispiel selbst strafrechtlich relevantes Verhalten eingestanden.
Demnach ist auch laut Alfred Mettler, Professor für Finanzwesen an 
der Georgia State University in Atlanta, eine unmittelbar folgende 
Prozesslawine "höchst unwahrscheinlich."
Motivation: Emotionen beeinflussen den Erfolg
Die Krise hat vielen Angestellten das Vertrauen zu ihrem 
Arbeitgeber genommen. Resultat: Die Angestellten werden wieder 
egoistischer. Karriere und Lohn zählen wieder mehr. Zwei neue Studien
belegen aber die grosse Bedeutung der "weichen Faktoren".
Der Zürcher Psychologie-Doktorand Silvan Winkler zeigt in seiner 
jüngsten Forschungsarbeit, dass der Beitrag motivierter Angestellter 
kaum überschätzt werden kann. Zur gleichen Erkenntnis kommt auch eine
Studie des St. Galler ISG Instituts. "Positive Emotionen wie 
Zuversicht führen zu höherer wirtschaftlicher Leistungskraft", sagt 
CEO Oliver Fiechter. Er entwickelte mit dem ISG Institut St. Gallen 
eine Methodik, die es erlaubt, emotionale Einflussgrössen in 
Unternehmen zu identifizieren, darzustellen und steuerbar zu machen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich. Tel. 043 444 59 00

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