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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom 3. März 2009

Zürich (ots)

Unsere Themen:
Bankgeheimnis: Preisgabe hätte geringe wirtschaftliche Folgen
Die Wertschöpfung des Finanzplatzes werde sich halbieren, wenn die 
Schweiz ihr Bankgeheimnis preisgebe, orakelte der Genfer 
Privatbankier Ivan Pictet - und sorgte damit landesweit für 
Schockwellen. Doch nun melden sich immer mehr Stimmen, die das 
Gegenteil behaupten: Für die Basler Privatbank Sarasin etwa wären die
Folgen relativ bescheiden, würde künftig nicht mehr zwischen 
Steuerbetrug und Steuerhinterziehung unterschieden - dem Dreh- und 
Angelpunkt der laufenden Debatte zum Schweizer Bankgeheimnis. "Es 
wären Kundenvermögen im einstelligen Prozentbereich betroffen", 
schätzt Sarasin-CEO Joachim Strähle. Ähnlich äussert sich die junge 
Privatbank EFG International, die laut eigenen Angaben nur "marginal"
betroffen wäre, würde die Unterscheidung Steuerbetrug und 
-hinterziehung hinfällig werden. Für Christian Camenzind, CEO der 
Privatbank Sal. Oppenheim Schweiz und Mitglied des Vorstandes der 
Schweizer Auslandbanken, ist zentral, dass sich der Schweizer 
Finanzplatz gegenüber dem Ausland grundsätzlich verhandlungsbereit 
zeigt. Camenzind: "Auf der anderen Seite muss auch klar festgehalten 
werden, dass das Bankgeheimnis einen automatischen 
Informationsaustausch ausschliesst und wir den gläsernen Kunden nicht
wollen." Schützenhilfe erhalten sie von Oswald Grübel, CEO der 
Grossbank UBS. Nach seiner Ernennung vergangene Woche liess er 
umgehend über die Medien verlauten, dass sich das Schweizer 
Bankgeheimnis "den Marktverhältnissen anpassen" werde. Zudem sei es 
"fraglich, ob das Bankgeheimnis auch in Zukunft Steuerhinterzieher 
schützen" könne. Wird die Bedeutung des Bankgeheimnisses in seiner 
heutigen Form für die Wirtschaft also überschätzt? Ja, meint Rudolf 
Strahm, Ökonom, Ex-Preisüberwacher und von 1991 bis 2004 
SP-Nationalrat. Er geht davon aus, dass die Wertschöpfung um nur 1 
bis 2% zurückgehen würde, falls der Schutz für ausländische 
Steuerhinterzieher aufgehoben würde. Das Bankgeheimnis vollständig 
aufzugeben - also ausländischen Staaten automatischen 
Informationsaustausch zugewähren -, davor warnen allerdings 
Steuerexperten wie Hans-Lothar Merten, Autor diverser Standardwerke 
zum Thema Steueroasen. "Wenn man es fallen liesse, wäre der 
Finanzplatz Schweiz tot", sagt er im Interview, "und der Staat hätte 
Zugriff auf Informationen, die er überhaupt nicht zu wissen braucht."
Geld brauche Diskretion und Schutz des Vertrauens.
UBS: Gehrig oder Roth anstatt Peter Kurer
Swiss-Life-VR-Präsident Bruno Gehrig, 62, fühle sich verpflichtet, im
Namen der Schweiz den Job an der Spitze der UBS zu übernehmen. Das 
sagt ein Beobachter mit engen Verbindungen ins Schweizer 
Finanz-Establishment der "Handelszeitung". "Gehrig will die Bank und 
die Schweiz vor noch grösserem Ungemach schützen." Dass der im April 
2008 gewählte Peter Kurer, 59, bald abtritt, gilt in Politik und 
Wirtschaft als ausgemacht. Als Gehrig-Alternative könnten Politkreise
zudem Jean-Pierre Roth, 63, lancieren. Der Romand gab letzte Woche 
seinen Rücktritt als SNB-Präsident per Ende 2009 bekannt. "Mit 
Rückendeckung des VR könnte der neue UBS-CEO Oswald Grübel erste 
Akzente setzen und sich profilieren", sagt Peter Schürmann, 
Kommunikationsberater für Top-Manager. "Idealerweise würde dann 
jemand wie Gehrig oder Roth als Präsident angekündigt."
Führende Schweizer Investmentbanken erwarten Welle von 
Kapitalerhöhungen im Jahr 2009
Investmentbanker gehen davon aus, dass der Bedarf an 
Kapitalerhöhungen bei Schweizer Firmen 2009 deutlich steigt. "Die 
Statistik zeigt, dass derzeit ein grosser Teil der Kapitalaufnahme am
Markt über die Ausgabe von Bezugsrechten erfolgt. Ich nehme an, dass 
dieser Trend noch zunehmen wird", sagt Nick Bossart, Head Investment 
Banking bei der Deutschen Bank Schweiz, der "Handelszeitung". Nicht 
nur Banken, sondern auch Versicherungen und Versorgungswerte kämen 
dafür in Frage. "Kapitalerhöhungen sind auch bei 
Industrieunternehmungen ein Thema", sagt Barend Fruithof, Leiter 
Corporate Clients bei Credit Suisse Schweiz. Die UBS erwartet 
ihrerseits, dass neben Firmen der Bereiche Textilmaschinen, 
Automobilzulieferer, Maschinenbauer und Baustoffe auch solche im 
Segment Biotechnologie zusätzliches Kapital benötigen werden.
Claudio Feser/McKinsey: "Für eine Entwarnung ist es zu früh"
Laut dem Schweiz-Chef von McKinsey sind viele Unternehmen noch zu 
optimistisch: "Viele Firmen sind von der Geschwindigkeit des 
Wirtschaftseinbruchs überrascht worden", sagt Claudio Feser im 
Interview mit der "Handelszeitung". "Sie realisieren erst jetzt, dass
alles viel schlimmer sein und eine Erholung längern dauern könnte, 
als vor ein paar Monaten angenommen." Eine rasche Erholung der 
Konjunktur sei nicht zu erwarten. "Im Moment zeigen die meisten 
Indikatoren noch nicht an, dass wir die Talsohle erreicht haben." 
Grosse Risiken ortet er weiterhin bei den Banken. "Die Krise wird 
strukturelle Folgen für den ganzen Sektor haben."
McKinsey Schweiz: Trotz Krise werden neue Berater eingestellt
Obwohl die meisten Schweizer Unternehmen stark auf die Kostenbremse 
gehen und in vielen Fällen auch die Budgets für externe Berater 
zusammengestrichen werden, spürt McKinsey in der Schweiz keine 
negativen Folgen des Abschwungs. "Wir haben keine Abbaupläne", sagt 
McKinsey-Schweiz-Chef Claudio Feser im Interview mit der 
"Handelszeitung". "Im Gegenteil, wir stellen neue Berater ein." Für 
viele Klienten sei momentan eine anspruchsvolle Zeit. "In solchen 
Phasen wird man als Berater sehr gebraucht."
Charles-Vögele-VRP Bernd Bothe: "Eine weitere Erhöhung der 
Beteiligung von Migros wäre positiv"
Dem Verwaltungsratspräsidenten von Charles Vögele droht die Abwahl. 
Bernd Bothe würde eine Übernahme durch Migros begrüssen: "Ein 
Aktionär wie Migros, der die Welt des Handels versteht, ist immer ein
willkommener Aktionär", sagt Bothe im Interview mit der 
"Handelszeitung". "Eine weitere Erhöhung der Beteiligung von Migros 
würde ich positiv sehen, aber das muss Migros entscheiden."
Zehnder-CEO Hans-Peter Zehnder: "Wollen Marge auf heutigem Niveau 
halten"
Der Chef des Heizungs- und Lüftungsunternehmens Zehnder Group 
erwartet wegen der schwachen Baukonjunktur eine sinkende Nachfrage im
Heizungsgeschäft und einen verstärkten Preisdruck. Staatliche 
Programme würden die rückläufige private Bautätigkeit nicht 
kompensieren, so Hans-Peter Zehnder. "Wir sehen einen partiellen 
Umsatzrückgang, da das Lüftungsgeschäft weiterhin gut läuft", sagt er
im Interview mit der "Handelszeitung". Mit den Lüftungen will er auch
2009 um über 10 Prozent wachsen.
Beschaffungsmarkt: Öffentliche Hand setzt vermehrt auf Swiss Made
Der 34 Mrd Fr. schwere staatliche Beschaffungsmarkt kommt unter 
Druck: Die öffentliche Hand muss vermehrt nachweisen, dass ihre 
Einkäufe fair hergestellt wurden - innert der letzten Monate haben 16
Gemeinden und drei Kantone harte Nachweisregeln aufgestellt - weitere
folgen. Dadurch werden bei Ausschreibungen Swiss-made-Produkte 
begünstigt. Implenia merkt die Sensibilisierung bereits und findet, 
nicht nur wenn es um Steuergelder gehe, sondern auch bei Privaten 
brauche es höhere Standards. Allerdings müsse dafür ein Mehrpreis 
bezahlt werden.
Bund räumt ein: Unter dem Strich brachte Neuer Lohnausweis wenig
Die Wirtschaftsverbände, die gegen die Einführung des neuen 
Lohnausweises (NLA) Sturm liefen, sehen sich durch eine Erhebung des 
Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) bestätigt. Mit dem Neuen 
Lohnausweis wurde bei den Unternehmen eine administrative Entlastung 
von 11,7 Mio Fr. jährlich erzielt, bilanziert das Seco. Dem stehen 
jedoch Einführungskosten von 250 Mio Fr. gegenüber. Das Seco räumt 
ein, dass die einmaligen Anpassungskosten angesichts der erzielten 
Entlastungen "relativ bedeutend" seien.
Mango und Schild verhandeln über neue Partnerschaft
Nur wenige Monate nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit verhandeln die 
Kleiderketten Schild und Mango erneut über eine Partnerschaft. 
Mango-Sprecherin Georgina Pratginestos bestätigt gegenüber der 
"Handelszeitung": "Wir prüfen derzeit eine weitere Zusammenarbeit mit
Schild als regionalem Partner. Dies könnte sehr viel Sinn machen." 
Wie das konkret aussehen könnte, präzisiert Stefan Portmann, 
geschäftsführender Partner von Schild: "Aufgrund der nationalen 
Präsenz und der langjährigen Zusammenarbeit sind Schild und Mango 
zurzeit im Gespräch über eine Zusammenarbeit, in welcher Mango die 
Aufgabe eines Markenlieferanten mit Flächenbewirtschaftung in 
gewissen Schild-Filialen übernehmen würde. Konkret können diese 
Flächen von rund 40 m2 bis zu ganzen Etagen von 120 m2 reichen."
Dass sich Mango wieder um ihr Ex-Partner bemüht, kommt nicht von 
ungefähr. Um eine Zusammenarbeit reisst sich niemand, denn die Zahlen
von Mango in der Schweiz stimmten nie.
Automarkt Schweiz: Die "Kleinen" sind auf dem Vormarsch
Die Analyse der Autoverkäufe des vergangenen Jahres in der Schweiz 
bestätigt: Kleinere, umweltfreundlichere Fahrzeuge stossen mehr und 
mehr bei der sich ökologisch gebenden Käuferschaft auf Interesse. Die
Minicars legten stärker zu als der Gesamtmarkt, der zwar im Vergleich
zu 2007 um 1,4% auf rund 288 500 Fahrzeuge wuchs, aber ab September 
2008 - parallel zum europäischen Umfeld - einen happigen Einbruch zu 
verdauen hatte. Aber nicht nur Ökologie ist hierzulande gefragt. 
Zulegen konnten bei den Neuimmatrikulationen auch teure und schnelle 
"Supersportler" wie Ferrari & Co.
Krise als Chance - Worauf Sie beim Karrieremachen achten müssen
Plötzlich ist der Chefstuhl frei - eine Chance für die eigene 
Karriere. Doch Vorsicht: Der schnelle Aufstieg kann böse enden, wenn 
Sie die Konsequenzen nicht von allem Anfang an seriös abchecken. 
Lassen Sie sich nicht vom Ego leiten, sondern analysieren Sie kühl 
und sachlich, ob Sie für den Karriereschritt die richtige 
Qualifikation und Motivation mitbringen. Und wenn Sie an sich oder 
Ihren Beweggründen zweifeln: Lassen Sies bleiben.
Top-Arbeitgeber 2009
Wer auch nach der Krise noch motivierte und leistungsfähige 
Mitarbeitende haben will, muss vorsorgen. Viele Firmen, die eine 
nachhaltige Personalpolitik pflegen, setzen stark auf die Ausbildung 
im eigenen Haus und die Qualität der eigenen Lehrlinge. Die zum 
zweiten Mal durchgeführte Erhebung der Firma CRF zusammen mit der 
"Handelszeitung" zeigt, dass Jobsicherheit und 
Entwicklungsmöglichkeiten attraktivere Kriterien sind als 
Work-Life-Balance oder hohe Saläre.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel: 043 444 59 00

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