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Handelszeitung

Media Service: Heute in der HandelsZeitung vom Mittwoch, 19. April 2006: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

1. Schweizer Kantonalbanken wollen im
Hypothkargeschäft expandieren. Der Konkurrenzkampf im Schweizer 
Hypothekargeschäft dürfte noch härter werden: Die Schweizer 
Kantonalbanken, wollen weiter expandieren. «Wir werden dieses Feld 
nicht räumen, sondern die Position ausbauen», küdigt Paul Nyffeler, 
der VR-Präsident des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken im 
Interview an. Das Hypothekargeschäft sei ein guter Anknüpfungspunkt 
für das Private Banking. «Das ermöglicht es, das Potential, das 
bisher noch nicht ausgeschöpft worden ist, besser zu nutzen.» Kritik 
übt Nyffeler an der Postfinance: «Wir sind der Meinung, die 
Postfinance im ausgeprägten Sinne einer Bank braucht es nicht.» Es 
gebe genügend Banken. «Wenn schon, dann müsste die Postfinance von 
der Post vollkommen abgetrennt sein und es müssten für alle die 
gleichen Regeln gelten.» Konkret fordert er eine Unterstellung unter 
alle für die Banken geltenden Regulationen sowie eine vergleichbare 
Eigenmittelunterlegung. Bei den Kantonalbanken selbst sei die 
Staatsgarantie nicht in Stein gemeisselt. Nyffeler kann sich 
ausserdem Fusionen von Staatsinstituten zu regionalen Banken sowie 
eine gemeinsame Expansion ins Ausland vorstellen.
2. Der Ölpreis belastet: Schweizer Unternehmen können den neusten 
Anstieg der Ölnotierungen nur teilweise weitergeben. Das drückt die 
Margen. Am meisten trifft es die Swiss: «Der aktuelle Rekordpreis 
von rund 70 Dollar je Fass ist für uns eine grosse Belastung», sagt 
Swiss-Sprecher Dominik Werner. «Steigt der Preis für Kerosin um 
einen Dollar pro Fass, belaufen sich die Mehrkosten der Swiss auf 13 
Mio. Fr. pro Jahr.» Das drückt den Gewinn. Obschon die Airline ihren 
Passagieren einen Treibstoffzuschlag auf den Tickets verrechnet, 
können die neusten Preisaufschläge beim Kerosin wegen des 
Konkurenzkampfes nur teilweise kompensiert werden. Für sinkende 
Margen sorgt der Ölpreis auch beim Lastwagentransportgewerbe. Bei 
der Emil Egger AG, welche eine Flotte von 100 LKW unterhält, beläuft 
sich der Anteil der Ausgaben für Diesel, Benzin und andere 
Ölprodukte bereits auf 12% der gesamten operativen Kosten. Gleich 
doppelt belastet durch den hohen Ölpreis wird die 
Kunststoffindustrie. Ihre Rohstoffe werden zu einem beträchtlichen 
Teil aus Erdöl gewonnen, zusätzlich werden in der Produktion und bei 
der Spedition nochmals Erdölprodukte gebraucht. Bei der 
innerschweizer Klebstoffherstellerin Collano hat die 
Preisentwicklung beim Erdöl in den letzten zwei Jahren den Gewinn 
einbrechen lassen. «Wir konnten die erdölbedingten Aufschläge nur 
verzögert und nicht immer ganz überwältzen, was die Marge 
verringerte, sagt VR-Präsident Gerry Leumann. Olpreis bald auf 100 
Dollar? Die Firmen müssen sich auch in Zukunft auf hohe Ölkosten 
einstellen. Eine Entspannung ist derzeit an den Rohölmärkten nicht 
in Sicht. Die Angst, dass der Atom-Konflikt mit dem Iran eskalieren 
könnte sowie damit ver bundene spekulative Käufe sorgen für eine 
steigende Tendenz an den Rohölbörsen. Sollte es zu einem direkten 
Konflikt zwischen den USA und dem Iran kommen, rechnet Peter 
Osterwalder, Avia-Vorstandsmitglied und VR-Präsident der Osterwalder 
St. Gallen AG, mit einer weiteren Preisrunde. «Iran ist immerhin der 
viertgrösste Öllieferant der Welt» gibt er zu bedenken. Die Folgen 
einer Eskalation des Iran-Konflikts wären immens. «In einem solchen 
Fall schliesse ich einen Barrelpreis von bis zu 100 Dollar nicht 
aus.» Dies würde sich auf die Konjunktur niederschlagen, die sich 
bislang trotz hohem Ölpreis als sehr robust erweist.
3. Uhren-Steuer: WTO-Experte warnt Schweiz vor Eskalation im Streit 
mit China. Trotz der Diskriminierung der Schweizer Uhrenindustrie 
durch die neue Luxussteuer Chinas rät WTO-Experte Richard Senti vom 
Gang an die WTO ab. Senti, der selber aktives Mitglied der 
WTO-Schiedsstelle war, sagt: «Ein Land muss sich gut überlegen, ob 
es wegen eines Einzelfalls die bestehenden Handelsbeziehungen aufs 
Spiel setzen will.» Angesichts des Schweizer Interesses an einem 
Freihandelsabkommen mit China sei Zurückhaltung angebracht.
4. Urs Kaufmann: Der Huber+Suhner-Chef sieht Ertragschancen.Seine 
Prognose: «Klar über Vorjahr» Huber+Suhner ist nach dem ersten 
Quartal zuversichtlich: «Die Umsätze in den ersten Monaten 2006 
liegen deutlich über dem Vorjahr», sagt Urs Kaufmann. Dabei soll es 
nicht bleiben. Der GL-Vorsitzende von Huber+ Suhner will in den 
nächsten fünf Jahren den Ertrag um durchschnittlich 5% pro Jahr 
steigern.
5. Adecco: Der Widerstand von Investoren verunsichert Anleger Erneut 
muss sich Adecco mit widerborstigen Minderheitsaktionären 
herumschlagen. Mit der Klage gegen Adecco und DIS will der US-Hedge 
Fund Elliott verhindern, dass Adecco den deutschen 
Zeitarbeitskonzern DIS und dessen CEO übernehmen kann. Die 
Amerikaner halten allerdings erst seit März über 10% an DIS. Die 
Klage kann den Übernahme-Deal gemäss Analysten höchstens verzögern. 
Dennoch bringt sie den Aktienkurs weiter unter Druck.
6. CEO Jouni Heinonen: «Gurit wird die Hürde von zehn Prozent 
nehmen» Jouni Heinonen, CEO von Gurit, will das Unternehmen auf 
rasantes Wachstum trimmen. «Künftig wollen wir 15 bis 20% im Jahr 
zulegen», sagt Heinonen im Gespräch mit der «HandelsZeitung». Zudem 
soll die Ebit-Marge die 10%-Hürde überspringen.
7. Börsen-Timing: Warum es sich lohnt, jetzt Aktien abzustossen. Die 
Regel, im Mai zu verkaufen und erst im September wieder einzusteigen 
hat ihre Berechtigung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in den 
Aktienmärkten die Erträge in den Wintermonaten höher sind als im 
Sommer. Ein Grund dürfte der im Jahresverlauf schwankende Optimismus 
sein. Ab Oktober schauen die Anleger hoffnungsfroh ins neue Jahr. 
Hoffnungen, die dann im Sommer oft enttäuscht werden. Ein flaue 
Börsentendenz ist die Folge.
Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor 
HandelsZeitung, Zürich.

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