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PwC-Studie: "Economic Crime Survey 2009" Wirtschaftskrise begünstigt Wirtschaftsdelikte

Zürich (ots)

29 Prozent der befragten Unternehmen in der Schweiz
sehen aufgrund des Wirtschaftsabschwungs ein erhöhtes Risiko für 
Wirtschaftsdelikte. Ein Drittel stellt auch eine Zunahme von 
Zwischenfällen in den letzten zwölf Monaten fest. 17 Prozent der 
Befragten meldeten mindestens einen aufgedeckten Deliktsfall in der 
Höhe von durchschnittlich CHF 1,5 Mio. Die Finanzbranche verzeichnet 
die grösste Anzahl Fälle. 70 Prozent der Täter stammen aus dem 
mittleren und oberen Management. Als Hauptmotive vermuten die 
Umfrageteilnehmer den gestiegenen Leistungsdruck und den Wunsch nach 
Erhalt des Lebensstandards. Der Ausgabenrückgang für Compliance und 
die Reduktion von Kontrollen erschwert die Aufklärung von 
Wirtschaftsdelikten. Unternehmen sind deshalb gefordert, griffige 
Massnahmen zu implementieren und dabei alle Funktionsstufen 
einzubeziehen. Zu diesen Erkenntnissen kommt die neuste Studie 
"Economic Crime Survey 2009" von PricewaterhouseCoopers (PwC), für 
die in der Schweiz 129 Unternehmen befragt wurden.
56 Prozent der befragten Unternehmen gaben einen Rückgang ihrer 
finanziellen Performance in den letzten zwölf Monaten an. 29 Prozent 
schliessen daraus auf ein erhöhtes Risiko für Wirtschafskriminalität.
32 Prozent melden eine Zunahme von untersuchten Fällen gegenüber dem 
Vorjahr. Als mögliche Hauptmotive geben die Umfrageteilnehmer den 
gestiegenen Leistungsdruck und den Wunsch nach Erhalt des 
Lebensstandards an.
Spitze des Eisbergs
Trotz höherem Risiko verzeichneten nach eigenen Angaben nur 17 
Prozent der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten 
Deliktsfälle. Gianfranco Mautone, Partner und Leiter Forensic 
Services bei PricewaterhouseCoopers Schweiz, stellt fest: "Die 
Dunkelziffer bei Wirtschaftsdelikten in der Schweiz ist hoch. Ein 
Grossteil wird denn auch nur zufällig aufgedeckt. Und es ist möglich,
dass die Anzahl der Wirtschaftsdelikte weiter steigen wird, auch wenn
sie zu einem grossen Teil unentdeckt bleiben."
Wenig Kontrolle
26 Prozent der Befragten gaben an, noch nie eine 
Wirtschaftsdelikts- Risikoanalyse durchgeführt zu haben. 46 Prozent 
taten dies bis anhin erst einmal. Die durchschnittlichen Ausgaben für
Compliance und interne Kontrollmechanismen sind in den letzten zwölf 
Monaten zurückgegangen. Dabei haben Unternehmen, die vierteljährlich 
Risikobewertungen und darauf basierende Kontrollen durchführen, 
durchwegs mehr Deliktsfälle aufgedeckt.
Massnahmen für alle Funktionsstufen
Der Anteil von internen Ddeliktsfällen beträgt knapp 50 Prozent, 
davon werden 70 Prozent vom mittleren und oberen Management begangen.
Rolf Schatzmann, Partner Forensic Services bei PricewaterhouseCoopers
Schweiz: "Knapp zwei Drittel der Täter erhalten einen hohen variablen
Lohnanteil. Durch den zusätzlichen Druck auf die Performance wird der
Anreiz ein Delikt zu begehen erhöht. Gerade deshalb darf das 
Management nicht von Kontrollen ausgeschlossen werden. Unternehmen 
müssen sicherstellen, dass die gesamte Belegschaft die Ziele und 
Werte des Unternehmens kennt und entsprechend handelt. Es versteht 
sich von selbst, dass die gesetzten Performanceziele realistisch sein
müssen."
Finanzdienstleistungssektor obenauf
Mit 41 Prozent verzeichnet der Finanzdienstleistungssektor den 
grössten Anteil an Wirtschaftsdelikten. Gianfranco Mautone erklärt: 
"Dies ist darin begründet, dass die Verfügbarkeit von eicht 
übertragbaren Vermögenswerten höher ist. Dazu kommt die Komplexität 
finanzieller Transaktionen, die ebenfalls ein ideales Umfeld für 
Betrug und Verschleierung darstellt. Jedoch ist das Bewusstsein für 
die Gefahr von Wirtschaftskriminalität in diesem stark regulierten 
Sektor auch besonders hoch, und in vielen Fällen existieren stark 
ausgebaute Kontrollsysteme, welche die Aufdeckung von Delikten 
begünstigen."
Informationen zur Studie Für den "Economic Crime Survey 2009" 
wurden weltweit 3'000 Fragebogen aus 55 Ländern ausgewertet. Mehr als
die Hälfte der Studienteilnehmer waren Geschäftsleitungs- oder 
Verwaltungsratsmitglieder. Die Schweizer Resultate basieren auf den 
Antworten von 129 Unternehmen, 41 Prozent davon sind an einer Börse 
kotiert.
Die Studie kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen werden.

Kontakt:

Gianfranco Mautone
Partner und Leiter Forensic Services
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: gianfranco.mautone@ch.pwc.com

Rolf P. Schatzmann
Partner Forensic Services
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: rolf.p.schatzmann@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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