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Schweizerischer Bauernverband

Bedenken zum Agrar-Freihandel mit der EU

Brugg (ots)

Da anzunehmen ist, dass das Sektoreinkommen der
Landwirtschaft durch einen Agrarfreihandel mit der EU halbiert und 
Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft und deren vor- 
und nachgelagerten Bereichen verloren gehen könnten, hat der 
Schweizerische Bauernverband (SBV) gegenüber einem 
Freihandelsabkommen grosse Bedenken. Er ist aber nicht dagegen, dass 
der Bundesrat Abklärungen trifft, damit für eine abschliessende 
Beurteilung der Option alle Fakten auf den Tisch kommen. 
Insbesondere braucht es die Kenntnisse über die WTO- Modalitäten, 
die flankierenden Massnahmen, die Exportchancen und das 
Kostensenkungspotenzial.
Anfang dieses Jahres hat der Bundesrat ein mögliches 
Freihandelsabkommen mit der EU in die agrarpolitische Diskussion 
eingebracht. Nach einem ersten Vorbericht, soll ein solcher Weg nun 
genauer unter die Lupe genommen werden. Der SBV ist nicht gegen 
vertiefte Abklärungen. Er ist aber skeptisch, was die möglichen 
wirtschaftlichen Auswirkungen für die Landwirtschaftsbetriebe 
angelangt. Erste interne Berechnungen haben gezeigt, dass ein 
umfassendes Freihandelsabkommen im Agrarbereich, noch grössere 
Einbussen bringen könnte, als ein Mittelweg im Rahmen der WTO.
Es ist aber möglich, dass eine punktuelle Öffnung gegenüber der EU – 
wie dies im Käsesektor bereits der Fall ist – neue Marktchancen 
bringen könnte. Der SBV erwartet, dass auch eine Öffnung in 
Teilbereichen genauer geprüft wird. Weiter darf man sich nicht 
allein auf die Landwirtschaft fokussieren, sondern es müssen die 
Auswirkungen auf den gesamten Nahrungsmittelsektor untersucht 
werden. Ein entscheidender Punkt werden auch die Produktionskosten 
sein. Die Schweizer Landwirtschaft wird sich in einem 
internationaler werdenden Umfeld nur dann behaupten können, wenn es 
gelingt, diese markant zu senken. Der SBV will die Auswirkungen 
einer Annäherung an die EU analysieren. Er wird seine endgültige 
Beurteilung vornehmen, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen und 
auch die Verpflichtungen von Seiten der WTO bekannt sind.
Rückfragen:
Hansjörg Walter, Präsident, Mobile  079 219 32 33
Jacques Bourgeois, Direktor, Tel. 031 385 36 40, 
Mobile 079 219 32 33
Dr. Christophe Eggenschwiler, Leiter Departement Wirtschaft und 
Politik, Tel. 056 462 51 11 Mobile 079 344 09 02
Urs Schneider, Leiter Kommunikation, Tel. 056 462 51 11, 
Mobile 079 438 97 17
www.sbv-usp.ch 
info@sbv-usp.ch

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