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Marsh veröffentlicht Studie "Casualty Cost of Risk" - US-Unternehmen sorgen sich um steigende Kosten in der Workers Compensation

Frankfurt/Main (ots)

  • Haftpflichtmarkt in den USA bleibt hart
  • Grösster Kostentreiber ist die Workers Compensation bei Unfällen und Krankheiten am Arbeitsplatz
  • Der Trend geht zu höheren Selbstbehalten und schadenverlaufabhängigen Versicherungskonzepten
Im Unterschied zur Sachversicherung bleibt
der US-Haftpflichtmarkt weiter hart: 2003 stiegen die Prämien um 10
bis 20 Prozent. Vor allem die grossen Unternehmen konnten diese
Steigerung jedoch durch höhere Selbstbehalte kompensieren. Kleine
Unternehmen mussten für ihre ohnehin wesentlich teureren
Haftpflichtgrundversicherungen durchschnittlich 16 Prozent mehr
ausgeben als im letzten Jahr. Das ist das Ergebnis der Marsh-Studie
"Casualty Cost of Risk", die im Mai 2004 veröffentlicht wurde.
2003 zahlten die in der Studie untersuchten Unternehmen
durchschnittlich 2,32 US-Dollar an Haftpflichtbeiträgen je 1'000
US-Dollar Umsatz, gegenüber 2,45 US-Dollar im Vorjahr. Der Rückgang
im Prämienvolumen in den sog. Casualty-Primary-Sparten
(Haftpflichtgrundversicherungen) reflektiert die stark gestiegene
Eigenvorsorge der Unternehmen: Die Selbstbehalte stiegen 2003
gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 14 Prozent über alle
Sparten. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Selbstbehalte vor
allem für die Workers Compensation um 17,7 Prozent und für die Auto
Liability um 12,5 Prozent.
Grösster Kostentreiber ist die Workers Compensation
Die Workers Compensation, die die Kosten von Berufsunfällen und
Berufskrankheiten umfassend abdeckt, ist in 48 Bundesstaaten eine
Pflichtversicherung. Sie macht inzwischen 63 Prozent der gesamten
Casualty-Primary-Kosten US-amerikanischer Unternehmen aus. Besonders
umfangreich und damit kostenintensiv sind die Workers-
Compensation-Ausgaben in Kalifornien mit insgesamt 30 Milliarden
US-Dollar in diesem Jahr (gegenüber 9 Milliarden US-Dollar im Jahr
1995).
26 Prozent aller Workers-Compensation-Kosten in den USA entfallen
auf Kalifornien, wo anteilsmässig 14 Prozent aller US-Bürger leben.
Nicht nur Produkthaftpflichtklagen sind in Kalifornien besonders
häufig und teuer, es werden dort auch 30 Prozent aller
Workers-Compensation-Schäden vor Gericht ausgetragen (gegenüber 14
Prozent im US-Durchschnitt).
2003 zahlten US-Unternehmen durchschnittlich 1,47 US-Dollar je 100
US-Dollar Lohn- und Gehaltssumme für die Workers Compensation, 2002
waren es noch 1,37 Prozent. Die Selbstbehalte je Mio. Lohn- und
Gehaltssumme stiegen 2003 von 760'000 US-Dollar auf 910.000
US-Dollar. Die Gründe für die Erhöhung bei der Workers Compensation
liegen in den steigenden Kosten für Gesundheit: Sie nahmen seit 2001
jährlich um über 10 Prozent zu. Einen weiteren Faktor vermuten
Experten in der Rezession, die viele gekündigte Arbeitnehmer
veranlasste, Ansprüche bei der Workers Compensation anzumelden.
Grosse Branchenunterschiede in der
Betriebshaftpflichtversicherung (sog.
Commercial-General-Liability-Grundpolice)
Die Ausgaben für die Betriebshaftpflichtversicherung, wozu auch
die Produkthaftpflicht zählt, variierten von 2,38 US-Dollar je 1.000
US-Dollar Umsatz für Bildungseinrichtungen und
Non-Profit-Organisationen über 0,99 US-Dollar je 1'000 US-Dollar
Umsatz in der Baubranche bis zu 0,14 US-Dollar bei
Finanzdienstleistern. Herstellende Unternehmen lagen hier zwischen
0,78 US-Dollar und 0,35 US-Dollar, der Handel bei 0,89 US-Dollar.
Durchschnittlich gaben US-Unternehmen 24 Prozent ihres
Haftpflichtbudgets für diese Versicherung aus. Einer
durchschnittlichen Deckungssumme von 2 Mio. US-Dollar stand ein
Selbstbehalt von durchschnittlich 37'000 US-Dollar (abhängig je nach
Umsatzgrösse des Unternehmens) gegenüber.
Auch in der Kfz-Haftpflichtversicherung (sog.
Automobile-Liability-Grundpolice) variierten die Kosten stark nach
Branche und Unternehmensgrösse: Wurden in der Chemie- und
Pharmaindustrie 690 US-Dollar je Flottenfahrzeug gezahlt, so waren es
in der Verkehrswirtschaft 2.589 US-Dollar. Grosse Unternehmen ab 10
Mrd. US-Dollar Umsatz zahlten im Schnitt 795 US-Dollar für ihre
Kfz-Haftpflichtversicherung, kleine Unternehmen bis 200 Mio.
US-Dollar dagegen 2'228 US-Dollar. Die Selbstbehalte stiegen für alle
Umsatzgruppen zum Teil signifikant.
Während die Mitversicherung des Terrorismus-Risikos aufgrund des
2006 auslaufenden Terrorismus-Versicherungsgesetzes (TRIA) für die
Workers-Compensation-Versicherung Pflicht ist, kaufen immerhin 93
Prozent aller Unternehmen für die allgemeine Haftpflicht- und 95
Prozent für ihre Kfz-Haftpflichtversicherungen einen vom Versicherer
vorgenommenen Terrorismus-Ausschluss wieder zurück.
Mehr Selbsttragung - weniger Schäden
Kleine US-Unternehmen mussten überproportional hohe
Haftpflichtprämien zahlen: Für die Workers Compensation waren es 3,97
Prozent der Lohnsumme, fast das Dreifache des US-Durchschnitts. Bei
der Kfz-Haftpflicht war es immerhin noch das Doppelte. Grund dafür
waren vor allem die höheren Eigenbehalte und Rückstellungen der
grossen Unternehmen, in Verbindung mit ihren Anstrengungen zur
Schadensenkung und schnelleren Schadenabwicklung. Die Studie gibt
ausführliche Hinweise darauf, wie die Kosten für die Workers
Compensation und für einzelne Branchen gesenkt werden können.
Immerhin zahlen US-Arbeitgeber zurzeit doppelt so viel für die
Workers Compensation wie für die staatlich eingeführte
Krankenversicherung Medicare.
"Deutsche Unternehmen mit Tochtergesellschaften in den USA sollten
sich darüber im Klaren sein, dass die Haftpflichtkosten insbesondere
in der Workers Compensation mindestens in den nächsten ein bis zwei
Jahren weiter steigen werden", erklärt Dr. Georg Bräuchle, Mitglied
der Zentralen Geschäftsleitung von Marsh Deutschland und Österreich.
"Der Trend geht klar in Richtung höherer Eigenbehalte,
differenzierterer Darstellung der Risiken gegenüber dem Versicherer
und Massnahmen zur Senkung der Risiken."
Die Studie
Im Rahmen der "Casualty Cost of Risk"-Studie untersuchte Marsh
1'400 US-Kundenunternehmen, von jeder Gesellschaft flossen mehr als
200 Daten in die Auswertung ein. Die Studie gibt einen detaillierten
Einblick in die US-Haftpflichtgrundversicherungen (bis US-Dollar 2
Millionen Deckungssumme), getrennt nach den Versicherungssparten
Betriebshaftpflicht (einschliesslich Produkthaftpflicht),
Kfz-Haftpflicht und Workers Compensation (einschliesslich der
Arbeitgeberhaftpflicht). Die Studie listet Umfang und Deckung der
Grundversicherungen, Selbstbehalte, Programmstrukturen und Kosten des
Schadenmanagement auf, jeweils getrennt nach Branche und
Unternehmensgrösse. Zudem wurden für jede Branche die
Haupt-Kostentreiber identifiziert. Die "Casualty Cost of Risk"-Studie
hilft Unternehmen mit Tochtergesellschaften in den USA, ihre
Risikokosten besser planen und vergleichen zu können. Die Studie in
Englisch kann bei Marsh bezogen oder unter www.marsh.com
heruntergeladen werden. Als Ergänzung dazu ist die 2003 erschienene
Marsh-Studie "Limits of Liability" ebenfalls erhältlich.
Firmeninformation Marsh
Marsh, ein Unternehmen der Marsh & McLennan Companies (MMC), ist
das weltweit führende Unternehmen im Risiko- und
Versicherungsmanagement. Die Aktivitäten von Marsh umfassen das
gesamte Spektrum an Dienstleistungen, um Risiken von Unternehmen,
öffentlichen Einrichtungen und Privatpersonen zu erkennen, zu
bewerten und zu bewältigen. Marsh beschäftigt 42'000 Mitarbeiter in
mehr als 100 Ländern und erwirtschaftete im Jahr 2003 einen Umsatz
von 6,9 Milliarden US-Dollar. Für die Marsh GmbH, ehemals Gradmann &
Holler, sind über 800 Mitarbeiter an den Hauptstandorten Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien
tätig.
Marsh & McLennan Companies (MMC) ist eines der führenden
Beratungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen der Welt. Zum MMC
Konzern gehören neben Marsh auch die Mercer Consulting Gesellschaften
und Putnam Investments. Etwa 63'000 Mitarbeiter bieten den Kunden
Analyse-, Beratungs-, Durchführungs- und Platzierungskapazitäten in
über 100 Ländern mit einem Jahresumsatz von über 11 Milliarden
US-Dollar. Die Aktie von MMC (Börsenkürzel: MMC) wird an den Börsen
von New York, Chicago, Pacific und London gehandelt.
Weitere Informationen unter www.mmc.com und www.marsh.de

Kontakt:

Katja Kamphans
Leiterin Unternehmenskommunikation
Marsh GmbH
Herriotstrasse 3
60528 Frankfurt
E-Mail: Katja.Kamphans@marsh.com
Tel. +49/69/6676-624
Fax +49/69/6676-612