Alle Storys
Folgen
Keine Story von Caux Initiativen der Veränderung mehr verpassen.

Caux Initiativen der Veränderung

Sommerkonferenzen in Caux - Humanitäre Hilfe: mangelnde politische Unterstützung

Caux (ots)

Jan Egeland, der Untergeneralsekretär der UNO für
Humanitäre Aktionen und Koordination von Nothilfe (OCHA), hielt am
Samstag den ersten öffentlichen Vortrag der Sommerkonferenzen 2004 in
Caux. Egeland war nur wenige Tage zuvor aus der Krisenregion im Sudan
zurückgekehrt und berichtete über die katastrophale humanitäre Lage
in der sudanesischen Provinz Darfur. Insgesamt seien mehr als 2
Millionen Menschen in diesem Krisengebiet bedroht, was diesen
Konflikt zu einer der „grössten humanitären Tragödie unserer Zeit"
mache.
In seiner Rede zum Thema „Logistische Revolution - moralische
Regression: Die humanitären Aktionen im Kreuzfeuer" betonte Egeland
die Diskrepanz zwischen dem heutigen logistischen Bereitschaftsgrad
der humanitären Intervention und dem politischen Widerstand der
Staaten in Konfliktregionen, die angebotene humanitäre Hilfe
zuzulassen. So sei der Konflikt in Darfur schon seit mehr als ein
Jahr bekannt. Dass die humanitäre Hilfe in diese Region erst so spät
komme, sei kein logistisches Problem sondern eine Folge des
politischen Widerstandes. Es sei ein weltweit zu beobachtendes
Phänomen, dass betroffene Staaten immer wieder zu verhindern
versuchen, in den Blickpunkt der internationalen Gemeinschaft zu
gelangen und die Hilfeleistungen torpedieren, so Jan Egeland.
Die Vertreibung Tausender Kurden aus dem Irak nach dem Ende des
ersten Golfkrieges und die daraus entstandene humanitäre Katastrophe
hätten eine „logistische Revolution" ausgelöst, die es nun erlaube,
innerhalb von vierundzwanzig Stunden auf Krisen zu reagieren. Es
müsse nun zu einer ähnlichen moralischen und ethischen Revolution in
der Internationalen Politik kommen. Für Egeland sei das fehlende
Interesse der Staaten, weltweit an Friedensprozesse aktiv
teilzunehmen, das grösste Hindernis zur Lösung vieler Konflikte auf
der Welt.
Zur Behebung eines Konflikts, wie jenem in der nordsudanesischen
Provinz Darfur, sei nämlich mehr als nur humanitäre Hilfe notwendig.
Es müssten auch die politischen, sozialen und ökonomischen Probleme
in der Region bekämpft werden, um einen dauerhaften Frieden zu
sichern, so Egeland. Dies wiederum könne nur geschehen, wenn die
reichen Staaten dieser Welt sich ihrer ethischen und moralischen
Verantwortung bewusst werden und aktiv an diesem Prozess teilnehmen.
Egelands Vortrag war der erste der Serie öffentlicher Vorträge von
Caux 2004.
Weitere Informationen unter www.caux.ch

Kontakt:

Christoph Spreng, admin@caux.ch

Konferenzzentrum:
Rue du Panorama
CH-1824 Caux / VD
Tel. +41/21/962'91'11
Fax: +41/21/962'93'55

Sitz der Stiftung:
Postfach 4419
CH-6002 Luzern
Postfinance no. 60-12000-4 Luzern