Alle Storys
Folgen
Keine Story von comparis.ch AG mehr verpassen.

comparis.ch AG

Eidg. Abstimmung - comparis.ch zur Ablehnung der Managed-Care-Vorlage am 17. Juni 2012 - Nun sind attraktive Angebote gefragt

Zürich (ots)

Nach dem Nein zur Managed-Care-Vorlage sind von Ärzten und Spitälern, aber auch von Krankenkassen innovative Ideen gefordert. Dabei geht es um attraktive Managed-Care-Angebote, mit denen der Kostenanstieg im Gesundheitswesen ohne Qualitätseinbussen gedämpft werden kann. Von der Politik ist eine sofortige Lösung für die Ärzteschwemme aus dem Ausland gefragt - zum Beispiel mit der Aufhebung des Vertragszwangs für Spezialärzte.

Der gesundheitspolitische Kompromiss zu Managed Care hat vor dem Stimmvolk keine Gnade gefunden. Dennoch wird die Ablehnung dem zukunftsweisenden Modell Managed Care keinen Abbruch tun. Zu stark überwiegen für den Patienten und den Prämienzahler die Vorteile in punkto Koordination, medizinische Qualität und Kostendämpfung. Je länger, je mehr Versicherte wählen für ihre Grundversicherung die integrierte Versorgung. «Managed Care ist bereits heute vielfach Realität und wird eine Erfolgsgeschichte bleiben - ohne Gesetz einfach ein bisschen langsamer», ist Felix Schneuwly, der Krankenkassen-Experte beim Internet-Vergleichsdienst comparis.ch, überzeugt.

Ärzteschwemme droht

Was es nun im Interesse der Prämienzahler rasch umzusetzen gilt, sind wirksame Massnahmen gegen die Ärzteschwemme, die mitunter aus dem benachbarten Ausland droht. Eine zu hohe Anzahl zugelassener Spezialärzte treibt die Gesundheitskosten in die Höhe. Anfang Jahr war ein Zulassungsstopp für Spezialärzte aufgehoben worden. Erste Zahlen von Santésuisse zeigen: Bis Ende Mai haben bereits 856 Spezialärzte eine Zulassung erhalten. Letztes Jahr waren es im gleichen Zeitraum bloss 312. Managed Care hatte auch zum Ziel, dieses Problem ohne einen erneuten Zulassungsstopp in den Griff zu bekommen. «Jetzt droht das Schweizer Gesundheitssystem zum Selbstbedienungsladen der Spezialärzte zu verkommen», meint Felix Schneuwly.

Allerdings wäre es völlig fehl am Platz, das heutige Nein als Signal für die erneute Einführung des Ärztestopps aufzufassen. «Mit einem Zulassungsstopp wollen sich die älteren Ärzte unter den Befürwortern bloss die jüngere Konkurrenz vom Leibe halten», sagt Felix Schneuwly von comparis.ch. Eine geeignetere Lösung ist die Aufhebung des Vertragszwangs für Spezialärzte: «Dies wäre eine schlanke Vorlage, die eine faire Konkurrenz zwischen Spezialärzten schaffen würde, ohne einmal mehr die Prämienzahler zu belasten», so Schneuwly.

Platz für Innovation und Wettbewerb unter Krankenkassen

«Die Kampagne der Nein-Allianz hat lediglich dazu geführt, dass Managed Care nicht allzu verbindlich geregelt wird», führt Felix Schneuwly aus. Gefordert sind jetzt kreative Leistungserbringer von Ärzten über Spitäler bis zu Apotheken und Spitex-Anbietern in Zusammenarbeit mit Krankenkassen. Sie können die Koordination der medizinischen Behandlungen selber vorantreiben. Ein innovatives Modell sind zum Beispiel Komplexpauschalen für chronisch Kranke. Managed Care muss sich jetzt im Markt beweisen. «Krankenkassen haben mit neuen Angeboten die Chance, sich von der Konkurrenz positiv abzuheben», sagt Felix Schneuwly.

Kontakt:

Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte
Handy: 079 600 19 12
E-Mail: felix.schneuwly@comparis.ch
www.comparis.ch

Weitere Storys: comparis.ch AG
Weitere Storys: comparis.ch AG