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Deutsche Augenärztliche Kontaktlinsenges

Augenärzte warnen vor Verunsicherung der Kontaktlinsenträger

Hamburg (ots)

Deutsche Augenärztliche Kontaktlinsengesellschaft
e. V. informiert zur Diskussion um die Sicherheit und Wirksamkeit der
Kontaktlinsen-Hygienepräparate
Kontaktlinsen-Hygienepräparate haben unterschiedliche chemische
Zusammensetzungen, nicht alle Präparate kommen für jeden Träger in
Frage. Deshalb sollten Pflegemittel nicht ohne Beratung gekauft
werden. Deutsche wissenschaftlich tätige Ärzte, Professor Werner aus
Schwerin und Professor Kramer aus Greifswald, haben bereits vor 5
Jahren Ergebnisse umfangreicher Studien zur Wirksamkeit der
Pflegemittel publiziert. Als Reaktion darauf sind von der Industrie
neue, wirksamere Substanzen entwickelt worden.
Das sicherste Desinfektionsmittel für Kontaktlinsen ist 3%iges
Peroxyd. In Abhängigkeit von der Einwirkungszeit werden alle
krankmachenden Erreger abgetötet. Internationale Experten der
Normungsgremien ISO haben sich nach Auswertung weltweiter Studien
darauf geeinigt, dass eine Lagerung von Kontaktlinsen in einer 3%igen
Lösung über 3 Stunden ausreicht, um das Infektionsrisiko durch
Bakterien, Pilze und Einzeller wie Acanthamoeben zu minimieren.
Hierbei handelt es sich um eine Maximalmassnahme, die nicht für jeden
Träger notwendig ist. In der Regel ist die empfohlene Einwirkzeit der
handelsüblichen Systeme kürzer, was für den normalen Gebrauch einer
Kontaktlinse ausreicht.
Dem individuellen Infektionsrisiko des Kontaktlinsenträgers wird
durch die Auswahl des Hygienesystems und evtl. einer Anpassung der
Pflegeroutine Rechnung getragen. Diese Beurteilung geschieht durch
den Augenarzt.
Ein erhöhtes Risiko besteht für die Infektion mit Acanthamoeben
bei allen Wassersportlern. Diese einzelligen Lebewesen halten sich im
feuchten Milieu auf und haften auf bakteriell und mit Ablagerungen
verunreinigten Kontaktlinsen. Schon 1995 haben die Augenärzte deshalb
anlässlich eines Kontaktlinsenkongresses in Karlsruhe die Empfehlung
gegeben, dass Kontaktlinsen nicht mehr mit Leitungswasser sondern nur
noch mit Kochsalzlösung abgespült werden dürfen. Diese einfache aber
wirkungsvolle Massnahme ist inzwischen weltweiter Standard.
Nach dem Wassersport müssen Kontaktlinsen sorgfältig desinfiziert
werden, besser ist der Gebrauch von Eintageslinsen.
Die Kontaktlinsenhygiene und der Schutz des Trägers vor
Infektionen ist immer ein wichtiger Punkt der augenärztlichen
Fürsorge geblieben. Am 24. November 2001 haben sich Experten der
Deutschen Augenärztlichen Kontaktlinsengesellschaft auf ihrem
Jahreskongress die aktuellen Fragen der Kontaktlinsenhygiene vor dem
Hintergrund der Weltseuchen Aids, BSE und der schweren Infektionen
diskutiert. Man kam übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass es keinen
Grund zur Beunruhigung gibt. Wieder wurde 3%iges Peroxyd in seiner
umfassenden Wirkung bestätigt. DAS HI-Virus wird damit genauso
abgetötet wie alle anderen Erreger. Der BSE-Erreger ist kein
messbares Risiko. Aber auch andere Systeme erreichen den geforderten
Desinfektionsstandard. Deshalb gilt die Devise: Kontaktlinsenhygiene
niemals ohne den Rat und die Empfehlung des Experten.
Der wichtigste Punkt bei der Kontaktlinsenhygiene ist allerdings
die Mitarbeit und Sorgfalt des Trägers. Eine saubere, täglich
gereinigte und desinfizierte Kontaktlinse ist niemals ein
Gesundheitsrisiko.

Kontakt:

Deutsche Augenärztliche Kontaktlinsengesellschaft e.V.
Dr. med. Gudrun Bischoff
Bramfelder Chaussee 269
D-22177 Hamburg
Tel. +49/40/641-60-01
Fax +49/40/641-64-47
E-Mail: grudrunbischoff@gmx.de
Internet: www.kontaktlinsen-sprechstunde.de