Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse mehr verpassen.

Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Jahresbericht 2008 des Schweizerischen Nationalfonds (SNF)

Bern (ots)

Forschung: Nachwuchs hat erste Priorität
Mit über 660 Millionen Franken förderte der Schweizerische 
Nationalfonds (SNF) im Jahr 2008 Forschungsvorhaben in Rekordhöhe. 
Zur Zeit unterstützt er unter anderem rund 5700 junge Forschende. 
Dennoch befürchtet der SNF, dass die Schweiz mittelfristig beim 
wissenschaftlichen Nachwuchs in einen Rückstand geraten könnte. Er 
will deshalb die Nachwuchsförderung verstärken.
Die Forschenden in der Schweiz sind sehr aktiv. Sie reichten 2008 
beim SNF im Bereich der freien Forschung 3439 Forschungsprojekte ein.
Dies entspricht einem neuen Rekord (Vorjahr: 3258). Der SNF fördert 
Forschungsprojekte in sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen, von 
der Archäologie über die Chemie bis zur Medizin und Zoologie. 2008 
fielen insgesamt 22 Prozent der zugesprochenen Finanzmittel auf die 
Geistes- und Sozialwissenschaften, 36 Prozent auf die Mathematik, 
Natur- und Ingenieurwissenschaften und 42 Prozent auf die Biologie 
und Medizin.
Die Forschungsförderung in der Schweiz holt auf
Als bedeutendste Schweizer Institution zur Förderung der 
wissenschaftlichen Forschung investierte der SNF 2008 so viel wie 
noch nie in den Forschungsplatz Schweiz: total 662 Mio. Franken 
(Vorjahr: 531 Mio.). Dank des vom Bund gesprochenen Mittelzuwachses 
konnte der SNF mehr Forschungsgesuche bewilligen. Erfreulicherweise 
bewegt sich die Erfolgsquote (Verhältnis der bewilligten zu den 
beantragten Mittel) von 55 Prozent nun wieder auf dem früheren 
Niveau, nachdem sie 2004 mit 40 Prozent einen Tiefpunkt erreicht 
hatte. Der Anstieg der finanziellen Mittel ist auf den Willen von 
Bundesrat und Parlament zurückzuführen, die Vergabe von 
Forschungsgeldern gemäss dem Wettbewerbsprinzip zu stärken. Auf Grund
der steigenden Anzahl Gesuche zeichnet sich 2009 beim SNF aber 
bereits wieder ein Rückgang der Erfolgsquote ab.
Drohender Rückstand beim eigenen Nachwuchs
Die Anzeichen häufen sich, dass die Schweiz beim wissenschaftlichen 
Nachwuchs in einen Rückstand geraten könnte. Der Forschungsplatz ist 
zwar attraktiv. Den Hochschulen gelingt es immer wieder, sowohl 
Spitzenforschende wie auch Nachwuchskräfte aus dem Ausland zu 
engagieren. Der Schweizer Nachwuchs hingegen ist auf manchen Gebieten
dünn gesät. Das liegt nicht allein an der bekannten Tatsache, dass 
gewisse Fachgebiete der Naturwissenschaften zu geringe 
Studierendenzahlen aufweisen. Auch die erfolgreichen Absolventinnen 
und Absolventen wählen zu häufig eine berufliche Laufbahn ausserhalb 
der Wissenschaft. So nimmt beispielsweise die Anzahl der 
Studienabgänger, die anschliessend ein Doktorat machen, seit längerem
ab - nicht zuletzt in den Naturwissenschaften. Eine vom SNF in 
Auftrag gegebene Studie zeigt Gründe auf, warum vor allem junge 
Frauen das System verlassen. Unter anderem lässt sich eine 
akademische Karriere schlecht mit einer Familie vereinbaren. Zudem 
erhalten Frauen weniger laufbahnspezifische Unterstützung durch 
Professoren und Professorinnen (Mentoring) und sie sind weniger gut 
in wissenschaftliche Kontaktnetze eingebunden.
SNF setzt auf junge Forschende
Wie der soeben erschienene Jahresbericht 2008 zeigt, engagiert sich 
der SNF bereits sehr stark für den Nachwuchs. Durch spezielle 
Förderungsinstrumente schafft der SNF Karrierechancen und ermöglichte
2008 beispielsweise 520 Stipendiatinnen und Stipendiaten einen 
Forschungsaufenthalt im Ausland. Ausserdem lancierte er mit Ambizione
ein neues Instrument, welches jungen Forschenden durch die 
Finanzierung eines ersten eigenständigen Projekts die Rückkehr in die
Schweiz erleichtert. Nicht nur in der Personenförderung sondern auch 
durch die Projektförderung wird primär der wissenschaftliche 
Nachwuchs gefördert. So sind von den unterstützten 
Projektmitarbeitenden 97 Prozent der Doktorierenden und 62 Prozent 
der übrigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 35 Jahre alt 
oder jünger.
Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu sichern, werden künftig 
weitere Anstrengungen nötig sein - deshalb steht die 
Nachwuchsförderung zuoberst auf der Prioritätenliste des SNF.
Nachwuchs auch für Wirtschaft wichtig
Neben dem akademischen System ist auch die Privatwirtschaft, die 
eigene Forschung betreibt, interessiert an hochqualifizierten jungen 
Forschenden. Da die Forschungsbudgets vieler Unternehmen angesichts 
der aktuellen Wirtschaftskrise gefährdet sind und sie deshalb weniger
Nachwuchskräfte rekrutieren können, ist es umso wichtiger, dass der 
SNF zusammen mit den Hochschulen junge Talente weiterhin kräftig 
fördert, damit sie dem Forschungsplatz Schweiz erhalten bleiben.
Internationale Vernetzung wird wichtiger
Exzellente Forschung bedingt in der Regel die Zusammenarbeit mit 
führenden ausländischen Partnern. Der steigenden Wichtigkeit der 
internationalen Vernetzung trägt der SNF mit verschiedenen Neuerungen
Rechnung. So hat er mit ausländischen Schwesterorganisationen ein 
vereinfachtes Verfahren für die Evaluation von grenzüberschreitenden 
Projekten eingeführt. Zudem erleichtert das 2008 für die Förderung 
grösserer Verbundprojekte lancierte Instrument Sinergia die 
Zusammenarbeit mit ausländischen Forschergruppen.
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF)
Der SNF mit Sitz in Bern fördert im Auftrag des Bundes die 
wissenschaftliche Forschung in der Schweiz. Er unterstützt Projekte 
aus sämtlichen Disziplinen. Die Gesuche stehen in gegenseitiger 
Konkurrenz und werden auf nationaler wie internationaler Ebene durch 
«peer-reviews» geprüft. Mit diesem Verfahren gewährleistet der SNF 
die Qualität der mit staatlichen Geldern finanzierten Projekte.
Weitere Informationen: www.snf.ch
Bestellung
Sie können den Jahresbericht 2008 (in Deutsch oder Französisch) sowie
weitere Publikationen des SNF kostenlos unter folgender Adresse 
bestellen: www.snf.ch > Über uns > Publikationen
Schweizerischer Nationalfonds
Presse- und Informationsdienst
Wildhainweg 3
Postfach 8232
CH-3001 Bern
E-Mail:  pri@snf.ch
Tel.: +41 (0)31 308 23 85
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: www.snf.ch > Medien > 
Medienmitteilungen

Kontakt:

Schweizerischer Nationalfonds
Presse- und Informationsdienst
Helen Jaisli
Tel.: +41 (0)31 308 23 78
E-Mail: hjaisli@snf.ch

Weitere Storys: Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse
Weitere Storys: Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse