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Sponsoring-Kongress zeigt neue Perspektiven
Schlußbericht des :sponsoring forum 2001

Augsburg (ots)

Hamburger Kongress präsentierte Sponsoring als
erfolgreiches Kommunikations-Instrument. Sport, Kultur und Soziales
bleiben die Trends. Bei dem kürzlich in Hamburg stattgefundenen 4.
Deutsche Sponsoring Kongress 2001 trafen sich beinahe 400 Vertreter
aus Wirtschaft, Kultur, Bildung, Medien, Sport und aus sozialen
Organisationen, um über die Bedeutung von Sponsoring zu sprechen und
neuen Trends nachzuspüren. Mehr als 7 Mrd. DM wurden im Jahr 2001
alleine von deutschen Unternehmen in Sponsoringmaßnahmen investiert.
Am Rande des Kongresses wurde deutlich, daß die Branche derzeit
keinen Grund zur Euphorie hat, denn der gesamte Werbe- und
Kommunikationsmarkt leidet unter der spürbaren Rezension. Davon sind
auch die Ausgaben in das Sponsoring betroffen.
Sponsoring als Markeninstrument! Unter dem Motto "The Power of
Sponsorship" präsentierten die zahlreichen Referenten des Kongresses
vor allem den professionellen Einsatz des Instrumentes Sponsoring in
Marketing, Werbung und Kommunikation. Branding gehört zu den
wichtigen Trends des Jahres 2001 und dabei spielt Sponsoring eine
große Rolle, da emotionale Erlebniswelten eben am besten mit
Engagements in Sport, Kultur, Kunst, Musik, Soziales zu kreieren
sind. Marketingstars wie Chris Ludlow, Managing Partner des Londoner
Beratungsunternehmens Henrion, Ludlow, Schmidt und Helmut Andreas
Hartwig, Chairman der BBDO Group Germany zogen als Keynote-Speaker
die Kongressteilnehmer mit ihren teilweise sehr innovativen Thesen in
ihren Bann und sorgten für Gesprächsstoff.
Ludlow räumte dem emotionalen Brand Building in den nächsten
Jahren eine weiter wachsende Bedeutung ein. Er unterstrich in seiner
Keynote die Bedeutung von Marken in Unternehmen und warnte vor einer
Vernachlässigung der kontinuierlichen Brand-Positionierung. Die
Marken-Identität müsse im ganzen Unternehmen zu spüren sein und
Brands müssen ständig aktiv gepflegt und betreut werden. Nur eine
starke Marke könne im internationalen Wettbewerb bestehen. Stark sei
eine Marke dann, wenn sie eine eigene Identität habe und dies, so der
Experte, könne vor allem durch strategisches Sponsoring erreicht
werden.
Für Aufsehen sorgte auf dem Fachkongress auch die Keynote von
Helmut Andreas Hartwig. Mit dem provokanten Titel "The End of
Advertising?!" hatte er wieder einmal die Aufmerksamkeit von
Teilnehmern und Journalisten auf sich gezogen. Der Keynote-Titel von
Hartwig scheint revolutionär: In seinem Vortrag spezifizierte er
diese. Hartwig empfahl die bisherige Unterscheidung zwischen
klassischer Werbung (wie z. B. Anzeigen, Fernsehspots) und neuer
Werbung (wie z. B. Sponsoring, Eventmarketing, und PR) vollkommen
aufzuheben.
Alle Instrumente müßten von Konzeptbeginn an mit einbezogen
werden, sagte Hartwig. Das Ziel sind hohe Reichweiten und ein klares
Markenbild, welches in der Lebenswelt des Konsumenten verankert wird.
Der BBDO-Chef begründete seine Idee der vernetzten Kommunikation mit
der "modernen Welt, die voller Beliebigkeiten stecke". Dadurch
entstünden extrem kurze Zerfallszeiten des öffentlichen Interesses.
Nur die Vernetzung der verschiedenen Kommunikationsinstrumente
sichere die Zukunft der Werbung.
Bei der im Rahmen des Kongresses stattfindenden Podiumsdiskussion
"Trikots, Arenen, Ligen: Droht dem Fußball die total
Kommerzialisierung?" ging es um die Zukunft des Fussball-Sponsorings.
Hochrangige Vertreter von FIFA, UFA SPORTS, DSF, AOL und aus der
Wissenschaft lieferten sich einen interessanten Schlagabtausch. Der
verbale Fight stieß beim Publikum wie auch in der Fachpresse auf
großes Interesse. Isabell Thun, FIFA-Projektleiterin der Fußball WM
2006, sprach dabei auch dem Frauenfußball eine wichtige Rolle im
Zukunftsmarkt Sponsoring zu. Thomas Gebert, Geschäftsführer des
Deutschen Sport Fernsehens DSF belächelt diese Aussage auf dem
Podium. Der Markt des Frauenfussball habe nicht die Chancen, welche
die FIFA-Vertreterin ihm zurechne. Gebert betonte auch, dass es für
ihn nicht allein darum gehe, wie attraktiv ein Übertragungsrecht sei,
sondern wie attraktiv dieses Recht genutzt werden kann. Steigende
Kosten im Bereich des runden Leders sah Philipp Schindler,
Marketing-Geschäftsführer von AOL: "Es müssen neue innovative Ideen
her". Aber nicht nur die Kosten, auch die Konkurrenz zu anderen
großen Sportveranstaltungen, forderten vom deutschen Fußball neue
kreative Konzepte. Dem Sponsoring komme dabei in Zukunft eine
wichtige Bedeutung zu.
Dass Fußballclubs eigene Marken sind, die somit natürlicherweise
auch vermarktet werden, betont UFA SPORTS Chef Bernd Hoffmann gleich
zu Beginn der Podiumsdiskussion. Hoffmann: "Wir haben einen
Kommerz-Fußball, in dem eine immer stärkere Professionalisierung
stattfindet." Sponsoring und Eventmarketing seien heute Standards im
internationalen  Profi-Fußball. Der Marketing-Geschäftsführer von AOL
Deutschland, Philipp Schindler, sieht vor allem eine Orientierung zu
innovativen Marketing-Ideen. Schindler sieht den deutschen Fußball in
Konkurrenz zu anderen großen Sportveranstaltungen. Hier müsse sich
der Fußball beispielsweise gegenüber der Formel 1 behaupten.
Kritische Anmerkungen brachte Prof. Dr. Arnold Hermanns, Professor
an der Universität der Bundeswehr in München, vor. Er befürchte einen
Qualitätsverlust der Fußball-Kultur, da viele Vereine nicht mehr in
erster Linie den Zuschauer und den Sport sehen, sondern
ausschließlich die Kasse klingeln lassen möchten.
Prof. Hermanns: "Fußball stellt quasi ein öffentliches Gut dar,
das nahezu kostenlos erhältlich ist. Fußball von heute auf morgen zu
einer hochpreisigen Dienstleistung zu positionieren, muß daher
zunächst scheitern." Aus diesem Grunde müßten auch die Fußballvereine
nach weiteren Sponsoringverwertungen suchen, z.B. das Stadion- bzw.
Arenen-Sponsoring. Vorteile für die Vereine seien: Selbstmanagement,
Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit, keine finanzielle Belastung von
Vor-Ort- und von Medien-Zuschauern, so Hermanns.
Ein weiterer wichtiger Aspekt auf dem Kongress war die zunehmende
Bedeutung des Socialsponsoring. Dr. Dieter Mussler von Dr. Mussler &
Partner forderte von den sozialen Institutionen ein Umdenken. "Im
Hinblick auf eine Kooperation mit dem Unternehmen mangelt es hier
noch an der erforderlichen Professionalität.", so Dr. Mussler. "Die
aktuelle Diskussion um eine neue Bürgergesellschaft mit mehr sozialer
Kompetenz zeigt, dass der Wohlfahrtsstaat zunehmend zum Auslaufmodell
wird. Nicht nur die einzelnen Bürger sind aufgefordert, mehr
Verantwortung zu übernehmen. Auch die Unternehmen betreten neue
Pfade: Als "Corporate Citizens tragen sie zunehmend gesellschaftliche
Rechte und Pflichten zugunsten des Gemeinwohls." Die Unternehmen
wiederum könnten bei einer glaubwürdigen und professionellen
Öffentlichkeitsarbeit als Social-Sponsoren punkten.
Am Rande des Kongresses sprachen diverse Teilnehmer über das Ende
der Big Events. Die beunruhigende politische Lage in der Welt sei
auch in der Werbung zu spüren, betonten die Vertreter
unterschiedlicher Branchen. Nun sei die Zeit für leisere, zartere
Töne gekommen. Zahlreiche Kongressteilnehmer berichteten von einer
Zunahme der Engagements in Kultur, Kunst, Bildung und Soziales.
Hubert G. Feil, Beiratsvorsitzender des :sponsoring forum und
Präsident des Fachverbandes für Sponsoring und Sonderwerbeformen
(FASPO), sieht den jährlich stattfindenden Kongress auch diesmal als
eine gelungene Veranstaltung. "Das wichtigste und größte Forum für
Sponsoring und integriertes Marketing hat wieder einmal wichtige
Impulse und Anstöße für die Branche gegeben." Erneut habe sich
gezeigt, dass die Allianzen zwischen Unternehmen und Non-Profit
Organisation immer wichtiger würden und Sponsoring neben den
klassischen Werbeformen eine wichtige Positionierung in Marketing und
Kommunikation gefunden hat, so Feil.
Das :sponsoring forum fand in diesem Jahr erstmals in der
Elb-Metropole Hamburg statt. Nach drei erfolgreichen Jahren in Berlin
und München, zog es die beinahe 400 Kongressteilnehmer diesmal in das
stilvolle Designhotel Gastwerk. Im Rahmen des Kongresses verliehen
die Verbände kommunikationsverband.de und FASPO den Internationalen
Sponsoring Award 2001. Das nächste :sponsoring forum, der 5. Deutsche
Sponsoring Kongress 2002 findet im Oktober 2002 statt.

Kontakt:

:paradise media, Augsburg,
Tel.: 0821 - 333 36
Fax: 0821 - 333 09
Internet: www.sponsoringforum.de
Email: info@sponsoring.de.
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