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Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse

Migranten als Akteure und Zielgruppe einer künftigen Alterspolitik

Bern (ots)

Die einstigen «Gastarbeiter» aus Italien und Spanien
sind nun pensioniert. Schwere Arbeit und tiefe Löhne sowie eine 
fehlende Integrationspolitik forderten ihren Preis: Ältere 
Migrantinnen und Migranten sind oft weniger gesund und häufiger von 
Armut betroffen als gleichaltrige Schweizerinnen und Schweizer. Zudem
erschweren Sprachbarrieren oder Informationsdefizite den Zugang zur 
Altershilfe. An einer vom Nationalen Forum Alter und Migration 
or-ganisierten Tagung wurden Massnahmen für eine Verbesserung der 
Lage der Betroffenen gefordert.
In der Schweiz leben heute rund 130'000 Migrantinnen und Migranten
im AHV-Alter. Viele von ihnen sind in den Nachkriegsjahren ins Land 
gekommen und haben zum Aufschwung der Wirtschaft beigetragen. Ihre 
Arbeitskraft war erwünscht, ihre Integration jedoch nicht vorgesehen.
Konkret bedeutete dies zum Beispiel, dass der Nachzug von Ehepartnern
und Kindern bis Mitte der Sechzigerjahre verboten war. Von heute 
geläufigen Angeboten wie Sprachkursen konnten die damaligen 
Migrantinnen und Migranten nur träumen.
Wertschätzung - Abbau von Hürden - Mitbestimmung
Die Geschichte der fehlenden Integrationspolitik lässt sich nicht 
rückgängig machen. Das Nationale Forum Alter und Migration zeigte an 
der heutigen Tagung jedoch Lösungsansätze auf, wie die 
Herausforderungen in der Schweizer Alterspolitik künftig anzugehen 
sind.
Die heute im AHV-Alter stehenden Migranten und Migrantinnen haben 
wertvolle Beiträge zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen 
Entwicklung unseres Landes geleistet. «Und genau diese Leistungen 
sind in Form einer Politik der Anerkennung zu würdigen», so 
Ständerätin Christine Egerszegi, Präsidentin des Forums Alter & 
Migration.
Das Nationale Forum Alter & Migration ist der Auffassung, dass die
Einrichtungen der stationären und ambulanten Altershilfe sich gezielt
für ältere Migrantinnen und Migranten öffnen müssen. Zum Beispiel mit
niederschwelligen Beratungsangeboten in der Muttersprache oder mit 
der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen mit 
Migrationshintergrund.
Die in der Schweiz lebenden Migrationsgemeinschaften verfügen 
aufgrund ihrer Geschichte über wichtige Erfahrungen im Umgang mit 
Integration im Sinne von Partizipation und einen hohen Grad an 
Selbstorganisation. Die Zusammenarbeit mit Organisationen der 
Migrantinnen und Migranten muss inhaltlich wie finanziell gestärkt 
werden. Ihre Mitbestimmung bei der Entwicklung und Umsetzung neuer 
Modelle der Altersarbeit ist dabei zentral.
Nicht eingebürgerte ältere Migrantinnen und Migranten sind von der
politischen Mitsprache weitgehend ausgeschlossen. Ihre politische 
Partizipation auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene muss 
erleichtert und mit gezielten Mitteln gefördert werden.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter:
www.alter-migration.ch,
www.pro-senectute.ch,
www.redcross.ch > News und Service > Dossiers
Link zum Herunterladen von Bildern (bitte gesamten Link ins 
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http://redcross.picturepark.com/Website/Mailing.aspx?Action=browseMai
lings&MailingId=1701&PW=3611c927-a458-43e6-b9d3-01ed48dcf7fd&UserId=1
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Kontakt:

PRO SENECTUTE SCHWEIZ
Judith Bucher, Medienverantwortliche
Lavaterstrasse 60, Postfach, 8027 Zürich
Telefon: 044 283 89 57
Telefax: 044-283 89 80
Mobil: 079 458 39 49
E-Mail: judith.bucher@pro-senectute.ch

SCHWEIZERISCHES ROTES KREUZ
Heinz Heer, Verantwortlicher Kommunikation Departement Gesundheit und
Integration
Werkstrasse 18, Postfach, 3084 Wabern
Telefon: 031 960 75 28
Telefax: 031 960 75 60
Mobil: 079 689 69 00
E-Mail: heinz.heer@redcross.ch

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