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Irak: Erste Flüchtlinge – das SAH hilft mit mobilen Einsatzteams

Zürich (ots)

Tausende kurdischer Familien  haben die Städte
verlassen. Gemäss Angaben der kurdischen Verwaltung im Nordirak vom
24. März sind 4'500 Familien nach Qaladiza, 800 nach Bazian, 700 nach
Bainjan und 600 nach Barzinja geflohen. Sie stammen aus der
Grenzregion zum irakisch kontrollierten Gebiet, aus Gebieten, wo
US-Streitkräfte mit Bombardementen gegen islamistische Gruppen wie
die Ansar ul Isslam vorgehen oder aus Regionen nahe der Türkei. Die
Menschen dort fürchten eine türkische Invasion zur Erstellung der
sogenannten Sicherheitszone. Aus dem Süden und Zentrum des Iraks
flohen bisher kaum Menschen in den Norden.
Die Hilfe zu den Menschen bringen
Für humanitäre Organisationen und die lokalen Behörden ist es
äusserst schwierig diesen Vertriebenen Hilfe zu leisten. Sie haben
sich in abgelegene ländliche Gebiete geflüchtet und sind weit
verstreut bei Verwandten oder Gastfamilien untergebracht. Die
Partner-organisationen des SAH gehen zu den Menschen. Zwei mobile
Gesundheits-Teams von NPA bringen medizinische Hilfe direkt zu den
Vertriebenen. Zwei mobile Care-Teams kümmern sich um vertriebene
Frauen. In Kriegen sind diese, oft allein mit ihren Kindern auf der
Flucht, besonders verletzlich. Das SAH setzt sich vehement für die
Wahrung der Rechte der Frauen und deren physische wie psychische
Unversehrtheit ein.
Landminen: die grosse Gefahr
Während den Militäroperationen gegen die Kurden - Ende der 80er
Anfang der 90er Jahre - hat die irakische Armee den Norden des Landes
stark vermint. Immer wieder verletzen sich Kinder beim Spielen oder
Frauen wie Männer beim Holz sammeln und bei der Feldarbeit. Fünf
mobile Entminungs-Teams säubern dort, wo sich Flüchtlinge
niederlassen das Gebiet weiträumig von Landminen. Zudem informieren
sie die Zivlbevölkerung über Risiken und Umgang mit Minen.
Die irakischen Zivilbevölkerung litt bereits in den Jahrzehnten
der Diktatur Saddam Husseins und aufgrund der über zehn Jahre
dauernden UN-Sanktionen ist die Infrastruktur und Wirtschaft des
Landes ist am Boden. Die Menschen sind verarmt. Die
Kindersterblichkeit stieg um 160 Prozent. Mit dem Beginn des Krieges
hat sich die Not erhöht. Unter anderem ist Versorgung mit
lebensnotwendigen Gütern blockiert.
Das SAH hält baldige massive Flüchtlingswellen noch immer für sehr
wahrscheinlich. Darauf bereitet es sich weiter vor. In Suraban im
kurdischen Nordirak (Region Sulaimaniya) baut das SAH zusammen mit
seinem norwegischen Partner Norwegian People’s Aid NPA und in enger
Kooperation mit den lokalen kurdischen Behörden das Flüchtlingslager
«Mawat» auf. In 1'000 Zelten sollen 5'000 bis 6'000 Flüchtlinge
Unterkunft finden. Genügend Latrinen sowie Trinkwasser aus einer
nahen Frischwasserquelle sorgen für Hygiene. Das vorbereitete
Verteilsystem versorgt die Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und
Medikamenten für die gesundheitliche Grundversorgung. Aber auch
Wasserkanister, Ess- und Kochgeschirr, Kleider, Wolldecken und
Heizgeräte werden verteilt. Mit dem Aufbau des Flüchtlingslagers muss
auch die Umgebung weiträumig von Landminen gesäubert werden.
Damit das SAH die Opfer des Irak-Krieges unterstützen kann, ist es
auf die Solidarität der Menschen in der Schweiz angewiesen. Danke.
Spendenkonto: 80-188-1. Vermerk: Irak
Das SAH ist täglich in Kontakt mit der Partnerorganisation im
kurdischen Nordirak.

Kontakt:

Marianne Roth
Leiterin Kommunikation SAH
Tel. +41/1/444'19'44
Mobile +41/79/420'23'39
E-Mail: marianne.roth@sah.ch

Stefan Gisler
Medienbeauftragter
Tel. +41/1/444'19'23
E-Mail: stefan.gisler@sah.ch

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