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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

SFA - 0,5 Promille-Grenze ist in der Bevölkerung gut akzeptiert

Lausanne (ots)

Was hält die Schweizer Bevölkerung vom seit
Anfang Jahr gültigen 0,5-Promille-Alkoholgrenzwert im
Strassenverkehr? Eine grosse Mehrheit kennt die neue Limite nicht
nur, sondern befürwortet sie auch (79 Prozent), ein Viertel der
befragten Personen mit Führerschein wünscht sich sogar Nulltoleranz
in Sachen Alkohol am Steuer. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative
Umfrage bei 1251 Personen in der Deutsch- und Westschweiz, welche das
Marktforschungsinstitut amPuls im Auftrag der Schweizerischen
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) und anderer
Auftraggeber durchgeführt hat.
Seit Anfang Jahr gilt auf Schweizer Strassen der
0,5-Promille-Grenzwert: Verkehrsteilnehmer, die mit höherer
Alkoholkonzentration im Blut in eine Kontrolle geraten, müssen mit
einer Haftstrafe und/oder mit einer Busse rechnen. Die Senkung des
Grenzwerts von 0,8 auf 0,5 Promille warf im Vorfeld hohe Wellen: Die
Alkoholindustrie und die Gastrobranche fürchteten um ihre Einnahmen,
manche Privatpersonen sprachen von einer genussfeindlichen und
bevormundenden Regelung, andere dagegen forderten angesichts der
vielen Unfälle, die durch Alkoholkonsum verursacht werden, wer fahre,
müsse vollständig nüchtern sein. Dank einer von der Stiftung SFA und
anderen Auftraggebern finanzierten Marktstudie der amPuls Market
Research AG wird nun erstmals ersichtlich, wie die neue Regelung in
der Bevölkerung aufgenommen worden ist.
Ein Viertel möchte Nulltoleranz
91 Prozent der befragten Personen mit Führerschein kennen den seit
Anfang Jahr gültigen neuen Grenzwert, nur ein Prozent der Befragten
war der Ansicht, der Grenzwert liege noch bei 0,8 Promille
(Befragungszeitraum: Ende April/Anfang Mai 2005). Die übrigen 8
Prozent nannten einen anderen Wert oder wussten keine Antwort. Die
neue Regelung ist nicht nur gut bekannt, sondern auch breit
akzeptiert: 79 Prozent der Befragten (Personen mit und ohne
Führerschein) sprachen sich "voll und ganz für diese Senkung" (62
Prozent) oder "eher für diese Senkung" (17 Prozent) aus. Bei den
Frauen fiel die Zustimmungsrate signifikant höher aus als bei den
Männern. Manchen ist der neue Grenzwert allerdings nicht tief genug:
Ein Viertel der befragten Personen mit Führerschein sprach sich für
Nulltoleranz in Sachen Alkohol am Steuer aus, eine Mehrheit (56
Prozent) findet 0,5 Promille richtig, eine Minderheit (17 Prozent)
betrachtet 0,8 als besten Wert.
20 Prozent im Grenzbereich
Die hohe Akzeptanz mag auch damit zusammenhängen, dass viele
Verkehrsteilnehmende die Gesetzesänderung als wenig einschneidend
empfanden. 70 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, sie hätten
ihr Verhalten seit der Einführung des tieferen Grenzwertes "überhaupt
nicht geändert". Es ist zu vermuten, dass der Grossteil dieser Gruppe
sich beim Alkoholkonsum vor dem Fahren schon vorher stark zurückhielt
oder ganz darauf verzichtete. Knapp 30 Prozent haben ihr Verhalten
laut eigener Aussage an den neuen Grenzwert angepasst. Auf die Frage,
was genau sie geändert haben, berichteten 40 Prozent dieser Gruppe
von einer Einschränkung des Alkoholkonsums, 22 Prozent gaben an, vor
dem Fahren nun ganz auf Alkohol zu verzichten und/oder einen
Chauffeur zu bestimmen. 18 Prozent sagten, sie würden neuerdings nur
noch ein Glas eines alkoholischen Getränks trinken, wenn sie sich
noch ans Steuer setzen müssten. Von allen Befragten mit Führerschein
gab jede fünfte Person zu, gelegentlich zu viel zu trinken, obschon
sie noch fahren sollte.

Kontakt:

Janine Messerli
Sprecherin SFA
Tel. +41/(0)21/321'29'74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch

Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDarticle=1159&IDcat24vis
ible=1&langue=D

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