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Bundesamt für Polizei

Weiterer Schlag gegen Kinderpornografie Landesweite Polizeiaktion von Bund und Kantonen

(ots)

Bern, 17.09.2004. Den Schweizer Polizeibehörden ist im Kampf gegen Kinderpornografie ein weiterer Schlag gelungen. Im Rahmen einer koordinierten Polizeiaktion der Bundeskriminalpolizei (BKP), der Polizeikräfte aller Kantone sowie der Stadt Bern wurden landesweit gegen 400 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Umfangreiches Material wurde sichergestellt.

Nach der Operation Genesis im Herbst 2002 ist dies die 
zweitgrösste je in der Schweiz durchgeführte Polizeiaktion gegen 
Kinderpornografie. Die Hauptaktion begann am 6. September und 
dauerte rund zwei Wochen. Die überprüften Personen stehen im 
Verdacht, kinderpornografisches Material beschafft zu haben und zu 
besitzen. Zahlreiche Verdächtige tauchten bereits in früheren Fällen 
auf. Die Überprüfung von 47 Personen war aufgrund besonderer 
beruflicher Konstellationen der Betroffenen zeitlich vorgezogen 
worden. Sie wurde durch die Kantone und die Stadt Bern ab Mitte Juni 
durchgeführt. Die Auswertung des gesamten sichergestellten Materials 
wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen.
Bei der laufenden Operation handelt sich wie bei Genesis um einen 
Fall von gewerbsmässig vertriebener Kinderpornografie im Internet. 
Die Ermittlungen haben ihren Ursprung ebenfalls in den USA: Dort 
gingen die Behörden - insbesondere das Bureau of Immigration and 
Customs Enforcement (ICE) - 2003 gegen mehrere Firmen vor, die 
Zugang zu zahlreichen Webseiten mit kinderpornografischem 
Bildmaterial anboten. Sie konnten Geschäftsunterlagen mit 
Informationen über die Kunden sicherstellen, welche sich mittels 
Kreditkartenzahlungen Zugang zu den Seiten verschafft hatten. 
Interpol informierte die nationalen Polizeiorgane im Februar 2004 an 
einer Tagung in Lyon über die internationale Dimension des Falls. 
Neben der Schweiz sind über 120 Länder involviert.
Zeitintensive Aufbereitung
Die Auswertung der umfangreichen Informationen aus den USA und 
die kantonsspezifische Aufbereitung der Dossiers erwies sich für 
fedpol als zeitintensiv. Die fraglichen 21 Webseiten umfassten über 
100 000 Bild- und Videodateien. Zwei Drittel des Bildmaterials wurde 
nach einer ersten Analyse als strafrechtlich relevant eingestuft.
fedpol organisierte und leitete im Vorfeld der Aktion zwei 
Tagungen in Bern, an denen Entscheidungsträger sämtlicher Kantone 
teilnahmen. Im Mai vereinbarten Bund und Kantone ein einheitliches 
und gemeinsames Vorgehen. Es wurde beschlossen, die verdächtigen 
Kunden im Rahmen einer landesweiten Polizeiaktion zu überprüfen.
Hilfreiche Erfahrungen aus der Operation Genesis
Bei der Vorbereitung und Durchführung der Operation konnten sich 
fedpol und Kantone auf Erkenntnisse und bereits umgesetzte 
Handlungsempfehlungen der polizeilich-operationellen Aufarbeitung 
der Operation Genesis stützen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen 
um folgende drei Punkte:
• Stärkung der Koordinationsfunktion des Bundes: Mit diesem Ziel 
wurde bei der Bundeskriminalpolizei per 01.11.2003 ein Kommissariat 
PMM (Pädophilie, Menschenhandel und Menschenschmuggel) gebildet;
• Einheitliche Vorgehensweise, Taktik und Prioritätensetzung;
• Zeitgleicher Start und Festlegen eines Zeitfensters für die 
Polizeiaktion.
Für weitere Informationen:
Mediendienst fedpol, Tel. 031 323 13 10
Jürg Schäublin, Kommissariat PMM (d + e), Tel. 031 322 79 44
Roberta Vanina, Kommissariat PMM (f + i), Tel. 031 322 43 78
Die Informationshoheit in kantonalen Belangen liegt bei den 
zuständigen Behörden der einzelnen Kantone.
BUNDESAMT FÜR POLIZEI
Mediendienst

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