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Bundesamt für Gesundheit

Wieviel Schall ist (noch) gesund?

Bern/Nyon (ots)

Nyon Paléo Festival
Wie laut kann und darf Musik sein, damit der
Musikgenuss optimal ist, das Gehör aber keinen Schaden nimmt? Dieser
Frage wollen das Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Service de
l'environnement et de l'énergie (SEVEN) des Kantons Waadt sowie die
Organisatoren des Nyon Paléo Festivals im Rahmen einer Pilotstudie
nachgehen. Das gemeinsame Ziel besteht darin, Besucherinnen und
Besucher vor schädlichen Schallimmissionen zu schützen bei
gleichzeitiger Erhaltung einer guten Beschallung aller Bühnen. Es ist
bekannt, dass ein zu lautes Hören von Musik zu Gehörschäden führen
kann. Viele Personen leiden an unangenehmem Ohrensausen (Tinnitus),
wenn sie an einem Konzert oder in der Disco während einer gewissen
Zeit zu lauter Musik ausgesetzt waren. Eine andere Folge kann ein
Gefühl der Taubheit sein, etwa wie wenn man Watte in den Ohren hätte.
Eine kürzlich vom Bundesamt für Gesundheit und der Suva bei
Jugendlichen durchgeführte Studie hat gezeigt, dass bis 70% der
jungen Zuhörerinnen und Zuhörer manchmal diese Symptome aufweisen.
Das Risiko einer Gehöreinbusse wegen zu lauter Musik ist seit 20
Jahren bewiesene Tatsache, aber die ersten Alarmzeichen einer
Ermüdung des Gehörs werden leider allzu oft unterschätzt.
Mit der 1996 erlassenen Schall- und Laserverordnung will der
Bundesrat die Bevölkerung schützen. Auf der Basis von Studien, die im
Bereich des Arbeitsschutzes gemacht wurden, legte man den
Schall-Grenzwert auf 93 dB(A) fest. Anlässlich von Konzerten oder
gelegentlichen Veranstaltungen kann dieser Wert für die am stärksten
exponierten Besucherinnen und Besucher auf 100 dB(A) angehoben
werden, sofern der Veranstalter das Publikum in geeigneter Weise auf
die mögliche Gefährdung des Gehörs aufmerksam macht und
Gehörschutzpfropfen zur Verfügung stellt. Zudem muss der Veranstalter
zur Selbstkontrolle in der Lage sein.
Seit vielen Jahren kann das Nyon Paléo Festival den Ausnahmewert
von 100 dB(A) in Anspruch nehmen. Der kantonale Service de
l'environnement et de l'énergie (SEVEN), das für diesen Bereich
zuständige Kontrollorgan des Amtes für Handelspolizei des Kantons
Waadt, ist verantwortlich für die Kontrolle.
Zur Zeit gibt es keine Daten über die tatsächliche Exposition
(Schalldosis) des Publikums während der ganzen Dauer eines Festivals.
Aus diesem Grund führen das BAG und SEVEN in Zusammenarbeit mit dem
Festival-Veranstalter eine Pilotstudie durch, die zu folgenden
Punkten erste Erkenntnisse liefern soll:
  • Wie hoch ist die mittlere Schallexposition von Festivalbesucherinnen und -besuchern im Vergleich mit den von der Suva am Arbeitsplatz tolerierten Dosen?
  • Wie nimmt das Publikum die Lautstärke und Schallqualität an einem Festival wahr, wenn der offizielle Grenzwert gemäss der Schall- und Laserverordnung eingehalten wird?
Zur Beantwortung diesen Fragen werden während des Nyon
PaléoFestivals jeden Abend zehn Personen mit einem Dosimeter
ausgerüstet, der kontinuierlich den herrschenden Schallpegel misst.
Die Ergebnisse der Studien sollen Ende Jahr vorliegen.

Kontakt:

BAG, Tel. +41 31 322 95 05

SEVEN, Tel. +41 21 316 43 60

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