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Dreidimensionaler Flug durch die Saturnringe im Sternentheater

Hamburg/Kiel (ots)

Jahrestagung der Planetarier - Von digitalen
Projektionen bis zur ersten "Langen Nacht der Sterne" am 18.
September 2004 in Deutschland, Österreich und der Schweiz
"Vom klassischen Planetarium zum modernen Weltraumtheater".
Gestern bestaunten Zuschauer noch flache Sternbilder wie "Orion" oder
"Der grosse Wagen" auf der kreisrunden, schwarzen Sternenkuppel,
heute werden sie zu drei-dimensionalen, farbigen Bildreisen auf die
Marsoberfläche, durch die Saturnringe oder zu den Geburtsstätten
neuer Sterne entführt. Digitale Projektionstechnik macht es möglich.
Diesen Wandel mit all seinen Chancen und Risiken diskutierten gestern
über 130  Vertreter von Planetarien, Museen und Forschungsinstituten
auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger
Planetarier (ADP 2004) in Hamburg. "Den Planetarien steht eine völlig
neue, spannende Epoche bevor", sagt der  Thomas W: Kraupe, Gastgeber
der Tagung und Direktor des Hamburger Planetariums.
"Mit der neuen Bildtechnik können wir die Erde verlassen und quasi
mit dem Joy-Stick durch die dreidimensionale Welt des Universums
reisen", erklärt Eduard Thomas von der Fachhochschule Kiel die
Vorteile der digitalen Projektionen. In seinem "Mediendom" können
Besucher genauso wie im derzeit weltweit modernsten Planetarium der
Welt in Hamburg faszinierende audiovisuelle Reisen in die Tiefen des
Universums antreten. Kraterlandschaften auf dem Mars, Schwarze Löcher
und kollidierende Galaxien erscheinen so zum Greifen nah. So werden
die Planetarien zum idealen "Bildungskino" für die Bilderflut, wie
sie die Weltraumteleskope Hubble oder Raumsonden wie Galileo, Cassini
oder Voyager nahezu ununterbrochen liefern. In Zukunft könnten sie
sogar Astronomen durch die bessere Visualisierung direkt bei der
Auswertung ihrer Forschungsergebnisse unterstützen, meinen
Tagungsteilnehmer.
Dem steigenden Interesse der Menschen an aktuellen Erkenntnissen
aus der Astronomie will in diesem Jahr auch das Magazin "Stern" mit
einer besonderen Aktion begegnen: In der ersten "Langen Nacht der
Sterne" am 18. September 2004 laden rund 150 Planetarien, Sternwarten
und Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer
einmaligen Reisen durch Raum und Zeit des Universums ein. "Wir
möchten den Menschen im deutschsprachigen Raum die Gelegenheit
bieten, sich unter fachkundiger Anleitung von der Faszination des
Weltalls begeistern zu lassen und Teil eines einzigartigen Events zu
werden", sagt Stern-Chefredaktuer Andreas Petzold. "Die 'Lange Nacht
der Sterne' wird nicht nur Einblicke in den aktuellen Stand der
Forschung bieten, sondern auch zeigen, wie vielfältig, spannend und
unterhaltsam die Beschäftigung mit den Sternen und dem Weltall sein
kann." Die Aktion findet in Kooperation mit der Europäischen
Weltraumagentur (esa), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR), der Europäischen Südsternwarte (ESO) und der Vereinigung der
Sternenfreunde (VdS) statt uns soll bis in die frühen Morgenstunden
des 19. Septembers 2004 reichen.
Diese Weltraum-Nacht ist zugleich der Startschuss für eine vom
"Stern" gemeinsam mit Kraupe konzipierten Planetariumsshow mit dem
Titel "Expedition Starship". Die Show, vorgeführt mit modernster,
digitaler Ganzkuppel-Projektionstechnik der US-Firma Evans &
Sutherland, geht anschliessend auf eine bis Ende 2005 reichende
Tournee durch ausgewählte Städte.
Ausgereizt ist die dreidimensionale, digitale Bildtechnik der
Sternenshow "Expedition Starship" noch lange nicht. Laser können die
Bildschärfe der Videoprojektoren mit heute rund zwölf Millionen
Pixeln, die den Filmausflug auf die Kuppel der Planetarien werfen,
noch steigern. So stellten auf der ADP-Tagung die Firmen Jenoptik und
ZEISS aus Jena mit "Adlip" ein System vor, das mit sieben
Laserprojektoren alle anderen Bildsysteme in Kontrast, Auflösung und
Helligkeit in den Schatten stellt. Zusammen mit der Firma Sky-Skan
Europe in Amsterdam werden die beeindruckenden Weltraumbilder für die
ideale Darstellung mit diesem Lasersystem aufbereitet. Das
Planetarium in Peking wird schon dieses Jahr als erstes weltweit in
den Genuss dieser brillanten Projektionstechnik, basierend auf sieben
exakt gesteuerten Laserquellen, kommen. In Kürze will auch der
amerikanische Hersteller Evans & Sutherland ein Lasersystem anbieten,
das mit einer einzigen Lichtquelle auskommen soll.
"So vielfältig die Möglichkeiten der digitalen Projektionstechnik
sind, müssen wir aufpassen, nicht in reine Fiktion abzudriften",
warnt jedoch Otto Wöhrbach vom Planetarium Freiburg. Der Besucher
eines Planetariums soll sich wie bisher sicher sein, dass er hier
keine frei erfundenen Visionen, sondern Bilder auf der Grundlage
handfester astronomischen Daten zu sehen bekommt. "Was wir zeigen,
ist nicht "Hollywood". Alles beruht auf wissenschaftlichen Daten",
bestätigt Thomas W. Kraupe. Denn wie seit Jahrzehnten fühlen sich
alle Planetarier auch der populären Vermittlung von Wissen
verpflichtet. "Doch auch Bildung soll Spass machen", sagt Wöhrbach.
"Durch die bessere Visualisierung können auch Wissenschaftler ihre
Ergebnisse besser verstehen und interpretieren", meint Kraupe sogar.
"Das ist ein grosser Ansporn für die Nutzung der Planetarien in der
Zukunft."
e-Mail:  kontakt@arts-hamburg.de
Pressekontakt 
Susanne Nadolny 
arts hamburg 
agentur für kommunikation und kulturmanagement 
Ulmenstr. 15 
22999 Hamburg 
Tel: +49 (0) 40 / 46 00 95-3 
Fax: +49 (0) 40 / 46 00 95-51

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