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Helvetas

Helvetas Jahrestagung: Nepals heikler Weg zur Demokratie

Solothurn (ots)

Der Demokratieprozess in Nepal ist ohne den
Einbezug von Minderheiten gefährdet. Die Entwicklungszusammenarbeit 
von Helvetas und die Diplomatie der Schweiz leisten diesbezüglich 
Unterstützung. Zu dieser Einschätzung kamen Exponenten aus Nepal und 
der Schweiz an einer Tagung von Helvetas in Solothurn.
Nepal ist nach einem Bürgerkrieg auf einem schwierigen Weg zu 
Frieden und Demokratie. Am 22. November sollen freie Wahlen für eine 
verfassungsgebende Versammlung stattfinden. Um die Rahmenbedingungen 
wird derzeit gerungen.
An der Helvetas Tagung vom Samstag, 30. Juni, in Solothurn zur 
Entwicklung in Nepal kamen prominente Persönlichkeiten zu Wort. So 
waren Devendra Raj Panday, Anführer der nepalesischen 
Zivilgesellschaft, der zweithöchste Maoistenführer Babu Ram 
Bhattarai, die Buchautorin Manjushree Thapa und der Schweizer 
Konfliktvermittler Günther Bächler anwesend.
„Für den weiteren Friedensprozess in Nepal ist es entscheidend, 
dass alle Minderheiten miteinbezogen werden“, sagte Günther Bächler 
in einer Podiumsdiskussion. „Nur so können bisher ausgeschlossenen 
Gruppierungen Vertrauen entwickeln und nur so besteht die Chance auf 
einen dauerhaften Erfolg.“
Gemäss Devendra Raj Panday hat die Entwicklungsarbeit, wie sie 
Helvetas macht, eine sehr wichtige Rolle gespielt. „Sie hat die 
Menschen darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich für ihre Rechte 
einsetzen können.“ Das betonte auch Helvetas Geschäftsleiter 
Melchior Lengsfeld. „Wir sind in den Dörfern gemeinsam mit der 
Bevölkerung aktiv mit Konflikten umgegangen und haben uns auf der 
Basis der universellen Menschenrechte für die konkrete Verbesserung 
der Lebensumstände eingesetzt,“ sagte Lengsfeld. „Wir haben uns nie 
politisch vereinnahmen lassen.“
Devendra Raj Panday betonte, dass der Friedensprozess trotz der 
Hilfe von aussen in erster Linie eine einheimische Volksbewegung 
ist. „Weil das Volk einen dauerhaften Frieden wollte, gingen 
Millionen auf die Strasse,“ sagte Panday. Die aktuelle Lage 
bezeichnete er als „explosiv.“ Es sei ungewiss, ob die Menschen zu 
ihren Rechten kommen. „Die politischen Parteien und die Maoisten 
nehmen die Anliegen der Bevölkerung noch zu wenig ernst und 
verfolgen zu sehr eigene Interessen“, meinte Panday. Er zog den 
Schluss: „Wir müssen weiter Druck machen.“
Die Autorin Manjushree Thapa sagte, es gebe Kräfte, die sich 
gegen den Demokratieprozess stellten. „Die Frauen und 
Benachteiligten müssen jetzt alles daran setzen, dass der 
Friedensprozess weitergeht.“ Thapa bezeichnete die gegenwärtigen 
Veränderungen in Nepal als liberal-demokratische Revolution.
Im Publikum anwesend war Babu Ram Bhattarai, zweithöchster 
Maoistenführer Nepals. Er betonte, dass Nepal ohne Maoisten nicht da 
stünde, wo es heute steht. Auf die Frage, ob die Maoisten eine 
Niederlage bei der Wahl respektieren würden, sagte er: „Wir sind 
gerne nicht mehr dabei, sofern die anderen aus Nepal etwas Gutes 
machen.“
250 Personen haben an der Helvetas Jahrestagung im Landhaus in 
Solothurn teilgenommen. Die grösste Schweizer 
Entwicklungsorganisation ist seit 1956 in Nepal engagiert. Zum 
umfassenden Programm gehören heute unter anderem die Förderung von 
Demokratie und Selbstbestimmung, die Verbesserung der 
Wasserversorgung und der Bau von Fussgängerhängebrücken.
Für Rückfragen: 
Stefan Stolle
Leiter Kommunikation & Fundraising, 078 612 12 61

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