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Staatskanzlei Luzern

Gemeindepräsident von Reiden zu den Finanzreformen des Kantons: Wir profitieren von der Fusion

Luzern (ots)

Hans Luternauer, Grossrat und Gemeindepräsident von
Reiden, befürwortet die geplanten Finanzreformen (vgl. unten), weil
er den Kanton vorwärts bringen will. Zudem profitiert seine Gemeinde
im Finanzausgleich, weil sie mit Langnau und Richenthal fusioniert
habe.
"Die Gemeinden sind vor allem von der Steuergesetzrevision hart
betroffen. Für Reiden beläuft sich der Ausfall ab 2014/15 auf rund
1,2 Millionen Franken. Trotzdem müssen wir die geplanten
Finanzreformen des Kantons umsetzen. Tun wir das nicht, laufen wir
Gefahr, gegenüber unseren Nachbarkantonen ins Hintertreffen zu
geraten." Hans Luternauer weiss, wovon er spricht. Seine Gemeinde
liegt an der Grenze zum Kanton Aargau und spürt die starke Konkurrenz
ganz direkt.
Doppelt positiv
Der neue Finanzausgleich ist für Reiden in zweifacher Hinsicht
positiv. Weil die Gemeinde am 1. Januar 2006 mit Langnau und
Richenthal fusioniert hat, wird ihr in den nächsten zehn Jahren der
Besitzstand garantiert. Das bedeutet: Obwohl die Gemeinde nun grösser
ist, erhält sie die gleichen Beiträge aus dem Finanzausgleich wie die
drei alten Gemeinden vor der Fusion.
Zudem ist im Wirkungsbericht Finanzausgelich geplant, die Beiträge
für grössere Gemeinden anzuheben. In zehn Jahren wird Reiden daher
rund 300 000 Franken weniger verkraften müssen als ursprünglich
errechnet. Luternauer: Wir profitieren, weil wir fusioniert
haben.
Die Kosten in Griff halten
Dennoch: Reiden muss ab 2014/15 mehr als 2,5 Mio. Franken im Jahr
wettmachen (1,4 Mio. Finanzausgleich, 1,2 Mio. Steuergesetzrevision).
Wie kann eine Gemeinde diesen Betrag überhaupt einsparen? Luternauer
ist optimistisch und verweist auf die gute Lage seiner Gemeinde an
der Autobahn. Er erwartet, dass zusätzliches Steuereinkommen
generiert werden kann. Gleichzeitig wird er alles daran setzen, die
Kosten im Griff zu behalten. "Klar, es werden keine grossen Brocken
mehr sein, die eingespart werden können. Doch wenn wir hundert mal
3000 Franken einsparen, dann ergibt das einen rechten Betrag." Nicht
geplant seien Einsparungen beim Personal: "Wir brauchen gute
Mitarbeitende und wir wollen sie auch recht bezahlen."
Druck wird spürbar
Hans Luternauer fände es nun aber unsinnig, wenn bei den
Finanzreformen jede Gemeinde nur auf sich schauen würde: "Wir sitzen
alle im gleichen Boot und müssen weiterkommen." Es gelte nicht zu
vergessen, dass von irgendwoher der Finanzausgleich bezahlt werden
müsse. Dass kleine Gemeinden im Hinterland jedoch bis zu 900 Franken
pro Kopf weniger Einnahmen zu verzeichnen haben, gibt Hans Luternauer
zu denken: "Hier muss eine Lösung gefunden werden. Vielleicht ist die
Last abzuschwächen, indem die Auswirkungen auf 4-5 Jahre verteilt
werden oder der Kanton muss Sonderbeiträge sprechen." Gleichzeitig
verweist der Grossrat auf den Kanton: Seit Jahren wurde angekündigt,
dass sich die Gemeinden bewegen müssen: "Wer das nicht gemacht hat,
spürt nun logischerweise die Konsequenzen."
Im Alltag kaum spürbar
Für Reiden hat sich die Fusion mit Langnau und Richenthal aus
heutiger Sicht gelohnt, meint Hans Luternauer. Die Finanzpläne hätten
sich bewahrheitet und die Prognosen bei den Beiträgen aus dem
Finanzausgleich seien soger besser. Die Fusion habe auch
organisatorisch optimal umgesetzt werden können: Die
Verwaltung funktioniert prächtig und das tut auch der neu
zusammengesetzte Gemeinderat. Klar, dass es noch immer einiges
zu tun gibt: Da müssen Reglemente neu angepackt und im Schulbereich
einige Dinge bereinigt werden: Für die Bevölkerung hat sich
wenig geändert: Wir möchten, dass sich die drei Gemeinden kulturell
eigenständig weiterentwickeln. Wir sind zwar eine Gemeinde, doch
diese Gemeinde besteht weiterhin aus drei Dörfern. Das ist uns
wichtig."
Finanzreformen
Drei Finanzreformen gibt es zurzeit im Kanton Luzern:
  • Die Steuergesetzreform ist in 1. Lesung vom Grossen Rat beraten; sie soll auf den 1. Januar 2008 in Kraft treten. Die Steuergesetzrevision ist nahezu unbestritten: Sie wird von den bürgerlichen Parteien, den Gemeinden und den Wirtschaftsverbänden getragen.
  • Die Finanzreform 08 ist die Umsetzung der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) auf Kantonsebene. Bei der NFA werden die Aufgaben und Finanzströme zwischen dem Bund und den Kantonen neu geregelt; sie soll auf den 1. Januar 2008 in Kraft treten. Die NFA hat Auswirkungen auf die Kantone und die Gemeinden. Für deren Umsetzung im Kanton Luzern wurde das Projekt Finanzreform 08 lanciert.
  • Der neue Finanzausgleich im Kanton Luzern ist seit dem 1. Januar 2003 in Kraft. Seine Auswirkungen sind erstmals im Jahr 2005 geprüft worden. Der entsprechende Wirkungsbericht zum Finanzausgleich ist bis zum 15. September 2006 in Vernehmlassung.
Hinweise:
Der Artikel steht in einer Serie von vier Artikeln. Zum Thema
bereits verschickt worden sind die Gedanken von Silvio Degonda,
Finanzverwalter der Stadt Luzern.
Ein Foto von Hans Luternauer ist unter
    bernadette.kurmann@lu.ch erhältlich.

Kontakt:

Bernadette Kurmann
Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
Projekt Finanzreform 08
bernadette.kurmann@lu.ch
Tel.: +41/41/228'51'48

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