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Bundesamt für Statistik

Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005

(ots)

Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005

Erwerbslosigkeit in der Schweiz trotz leichtem Anstieg auf 
international vergleichsweise tiefem Niveau
Im 2. Quartal 2005 waren in der Schweiz 185'000 Personen ohne Arbeit 
und auf Stellensuche. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die 
Erwerbslosenquote von 4,3 Prozent auf 4,5 Prozent. Innerhalb der 
EU/EFTA-Staaten ist die Erwerbslosenquote nur in Irland (4,2%) 
tiefer. Neben den Erwerbslosen wurden 388'000 Teilzeiterwerbstätige 
gezählt, welche ihr Arbeitspensum erhöhen möchten. Der Anteil der 
Erwerbslosen und Unterbeschäftigten am Total der Erwerbspersonen lag 
im 2. Quartal 2005 mit 13,8 Prozent leicht über dem Vorjahreswert 
von 13,4 Prozent. Das gewünschte zusätzliche Arbeitspensum von 
Erwerbslosen und Unterbeschäftigten belief sich auf insgesamt rund 
263'000 Vollzeitstellen. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse 
der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005 des Bundesamtes für 
Statistik (BFS).
Gleichzeitig mit dieser Pressemitteilung publiziert das seco die 
Zahlen zu den registrierten Arbeitslosen für den Monat September. 
Die Indikatoren der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und 
jene des seco ergänzen sich gegenseitig, denn sie beschreiben 
dasselbe Phänomen aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln. So ist die 
SAKE etwa für internationale Vergleiche die geeignete Quelle, 
während sich die Statistik der registrierten Arbeitslosen des seco 
besonders zur Beobachtung kurzfristiger konjunktureller 
Entwicklungen eignet. Zuwachs bei den nicht registrierten 
Erwerbslosen Gemäss den provisorischen Ergebnissen der 
Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) waren in der Schweiz im 
2. Quartal 2005 185'000 Personen erwerbslos. Dies entspricht einer 
Erwerbslosenquote von 4,5 Prozent und bedeutet einen leichten 
Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2004: 4,3%). Der Zuwachs der 
Erwerbslosenrate in der Schweiz ist auf die Entwicklung bei den 
nicht registrierten Erwerbslosen zurückzuführen. So wurden im 2. 
Quartal 2005 insgesamt 78'000 (Vorjahr: 68'000) Erwerbslose gezählt, 
welche nicht bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) 
registriert waren. Dies entspricht einem Anteil von 42 Prozent aller 
Erwerbslosen. Insbesondere die jüngeren Erwerbslosen sowie die 
Frauen melden sich oft nicht bei einem RAV an: So waren 58 Prozent 
der 15-24-jährigen Erwerbslosen nicht bei einem RAV gemeldet 
(gegenüber 35 Prozent der 25-64-jährigen). Bei den Frauen betrug der 
Anteil der nicht eingeschriebenen Erwerbslosen 49 Prozent (gegenüber 
34 Prozent bei den Männern). Unterschiede zwischen den Ländern 
Europas haben sich leicht verringert Innerhalb der EU/EFTA-Staaten 
lag die Erwerbslosenquote im Berichtsjahr nur in Irland (4,2%) 
tiefer als in der Schweiz. Auffallend ist, dass die meisten neuen 
EU-Staaten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Erwerbslosigkeit 
verbuchen konnten. Die deutlichsten Rückgänge waren in Litauen (-3,1 
Prozentpunkte, auf 8,1%) und der Slowakei (-3,1 Prozentpunkte, auf 
15,4%) festzustellen. Insgesamt haben sich die Unterschiede in den 
Erwerbslosenquoten zwischen den Ländern Europas gegenüber dem 
Vorjahr etwas verringert. Gering qualifizierte Erwerbslose bleiben 
länger ohne Arbeit Im 2. Quartal 2005 betrug die Erwerbslosenrate 
bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung 7,9 Prozent. Nach 
wie vor sind somit Personen mit tiefem Bildungsniveau deutlich 
stärker von Erwerbslosigkeit betroffen als Personen mit 
Berufsausbildung bzw. Maturität (4,0%) oder Personen mit 
Tertiärabschluss (2,8%). Fast die Hälfte (46%, 31'000 Personen) der 
gering qualifizierten Erwerbslosen sind seit über einem Jahr ohne 
Arbeit und auf Stellensuche. Bei Personen mit höherer Ausbildung ist 
die Dauer der Erwerbslosigkeit deutlich geringer: Der Anteil der 
Langzeiterwerbslosen beträgt bei Personen mit einer Ausbildung auf 
Sekundarstufe II 34 Prozent und bei jenen mit Tertiärabschluss 35 
Prozent. 140'000 Teilzeiterwerbstätige würden lieber Vollzeit 
arbeiten Gemäss SAKE 2005 zählte die Schweiz im 2. Quartal 388'000 
Unterbeschäftigte, d.h. Teilzeiterwerbstätige, die ihr Arbeitspensum 
erhöhen möchten. Das sind 9,3 Prozent der Erwerbsbevölkerung. Zwei 
Drittel dieser Personen (65%, 254'000 Personen) wären innerhalb von 
3 Monaten für einen höheren Beschäftigungsgrad auch verfügbar. Etwas 
mehr als ein Drittel der Unterbeschäftigten (36%, 140'000 Personen) 
würde eine Vollzeitstelle ihrer Teilzeitstelle vorziehen. Die 
übrigen 64% möchten ihren Teilzeitgrad erhöhen. Ein Indikator für 
das Ausmass der Unterbeschäftigung ist die gewünschte zusätzliche 
Arbeitszeit. Knapp ein Drittel der Unterbeschäftigten (30%, 117'000 
Personen) möchten lediglich zwischen 1 und 5 Stunden zusätzlich 
arbeiten. Beträchtlich ist allerdings auch die Zahl jener, welche 
zusätzlich 20 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten möchten (77'000, 
20% der Unterbeschäftigten). Zusätzlich gewünschtes Arbeitspensum 
von 263'000 Vollzeitstellen Insgesamt hatten im 2. Quartal 2005 
573'000 Personen oder 13,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung keine oder 
nicht genügend Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr war damit erneut ein 
Anstieg zu verzeichnen (2. Quartal 2004: 556'000, 13,4% der 
Erwerbsbevölkerung). Das von den Erwerbslosen bzw. 
Unterbeschäftigten zusätzlich gewünschte Arbeitspensum beläuft sich 
auf umgerechnet rund 263'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon 
(57%, 150'000 Vollzeitstellen) ist auf Erwerbslosigkeit 
zurückzuführen, welche somit stärker ins Gewicht fällt als die 
Unterbeschäftigung (113'000 Vollzeitstellen).
Die definitiven Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 
werden Ende Oktober veröffentlicht.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Enrico Moresi, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und thematische 
Surveys, Tel.: 032 713 64 02
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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Form finden Sie auf der Homepage des BFS 
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